Neuschwanstein nach Engadiner Art.
Die Pedra Fitta, der Hexentreff von Sent.
Blick über das Tobel der Brancla nach Vnà.
Belohnung muss sein.
Am Freitag fuhr ich nach Sent. Zuerst machte ich einen Abstecher zum Hexenstein Pedra Fitta östlich des Dorfes, ging dann via Crusch, Tschern, Chavriz Pitschen zum Hotel Val Sinestra und verliess auf der anderen Seite der wilden Brancla das Tal wieder, indem ich Vnà ansteuerte. Dort gab ich mir einen kleinen Coupe Dänemark, Zufriedenheit herrschte über die Route, die mir viel Neues beschert hatte. Und praktisch null Regen. Zwar war der Himmel die meiste Zeit verhangen gewesen, doch hatte es nur kurz getröpfelt, als ich Vnà schon direkt vor Augen hatte. Hier ein paar Dinge, die mir bleiben werden:- Die Pedra Fitta steht unsignalisiert und unangeschrieben in einer Wiese. An diesem Ort sammelten sich bisweilen die Hexen zum Tanz, heisst es. Offenbar immer zur Stunde nach Mitternacht. So lange warten mochte ich nicht.
- Das Kurhotel Val Sinestra wirkt von weitem, durch die Tannen besehen, wie Schloss Neuschwanstein. Aus der Nähe hat es etwas Heruntergekommenes, Erbärmliches, fand ich; dazu tragen auch die alten Busse bei, die herumstehen. Aber die schummrige "Bündnerstube", in der ich für eine Stunde Halt machte, war gemütlich. Und die Serviererin total nett.
- Vnà, das Hangdörfchen, ist reizend, man muss es gesehen haben in seiner Vogelnesthaftigkeit. Übrigens hiess es früher Mna; wie aus dem M ein V wurde, ist mir unklar. Toll fand ich, dass die Pension Arina jetzt im Saisonloch offen hatte; dort nämlich gönnte ich mir den Minicoupe. Um hernach im Kleinbus - auch rührend - das 400 Meter tiefere Ramosch anzusteuern.
- Während ich am frühen Abend gemütlich heimtuckerte, erreichten mich die ersten Meldungen von apokalyptischen Regengüssen in Zürich. Die Sintflut, sie fand ohne mich statt.