Vivaness 2015 irgendwo zwischen Öko und Plastik

Nach unserem Besuch in 2014 stellten wir uns die Frage, ob die Vivaness, die Weltleitmesse für Naturkosmetik, in 2015 zurück zur Natur findet. Wir stellten fest; nicht ganz. Schlenderte man durch die Standreihen, gab es auch in diesem Jahr viel Buntes und stark Duftendes zu entdecken. Klar, um eine Zertifizierung zu bekommen, müssen die vorgestellten Produkte gewisse Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Künstliche Farb,- Duft- oder Konservierungsstoffe dürfen in den Tiegeln der Naturkosmetik nicht auftauchen. Manchmal fragt man sich allerdings bei den vielen Plastikverpackungen, den knalligen Farben und intensiven Düften, ob alle Aussteller dem Anspruch Öko noch voll gerecht werden oder ob das Marketing im Vordergrund steht. Schließlich will jeder ein Stück vom Kuchen, laut Messebetreiber verzeichnet die Branche ein zweistelliges Wachstum im dritten Quartal 2014. Da hilft es dann, bei den Trends „Vegan“ und „Antiaging“ mitzuziehen, um beim Fachpublikum aufzufallen.

Verbraucher setzen “vegan” wird oft mit “ökologisch” gleich, was bei einigen Produkten sicherlich der Fall ist, einige Verbraucher bedenken allerdings nicht, dass manch veganes Produkt in viel Plastik verpackt ist oder am anderen Ende der Welt hergestellt wird. Hier ist genaues Hinschauen erforderlich., schließlich sollte der Nachhaltigkeitsgedanke nicht vor der Verpackung und der Transportwege Halt machen.  Beim Antiaging kann man  sich fragen,  woran der verjüngende Effekt eigentlich festgemacht werden soll. Einen Nachweis, wie jung das Produkt macht, müssen Hersteller schließlich nicht erbringen. Neben einigen kritikwürdigen Angeboten gab es aber auch Hersteller, die wirklich bemüht sind, nachhaltige Produkte anzubieten, wenn es etwa um Binden geht, die ohne Plastik auskommen und aus Biobaumwolle gefertigt sind. Oder Produkte, die in erster Linie pflanzliche Inhaltsstoffe aus regionalem Anbau enthalten oder solche, die im Glas angeboten werden.

Mehr oder weniger öko ging es dann auch beim Catering zu, gerade auf der Nachbarmesse Biofach: Einige Aussteller boten ihre Probegetränke und Speisen in Plastikbechern (zum Teil wohl biologisch abbaubar) und mit Plastiklöffeln an. Andere griffen immerhin auf Pappbecher und Holzlöffel zurück. Eine Menge Müll fiel trotzdem an. Die wahren Ökos schenkten ihren Tee oder ihr Wasser in Bechern und Gläsern aus.

Wir sind gespannt auf die Vivaness 2016 und was dann gerade hipp ist.

image-1 neuVivaness: Jeder will ein Stück vom Törtchen.
Titelbild: Messebesucher geben ihre Stimmen für den best product award ab.

Fotos: Sandra Clemens


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