Heute mal wieder ein bisschen Italien mit Gnocchi aus den hübschen schwarz-violetten Kartoffeln, die ich schon lange mal ausprobieren wollte. Wer sie noch nicht kennt: Sie schmecken sehr erdig, fast ein bisschen nussig, und sind in der Konsistenz sehr kompakt. Es reicht wenig Mehl zum Binden aus, dann werden die Gnocchi daraus schön fluffig. Mit etwas Nelke, dem Räucher-Aroma vom vegetarischen Schinken (der eine etwas kräftigere Note hat als Räuchertofu), ein paar harzigen Pinienkernen und etwas Käse ist das eine runde Sache.
Und weil zu meinen Vorsätzen für das neue Jahr gehört, mich ein bisschen mehr mit dem Thema Food-Fotografie zu beschäftigen und nicht immer alles bei Kunstlicht auf einem weißen Teller vor schwarzem Hintergrund zu fotografieren (auch wenn ich diesen Style irgendwie mag), habe ich diesmal nicht nur ein bisschen in der Küche experimentiert, sondern auch mit dem Abbild. Der Teller ist immer noch weiß, ich habe praktisch überhaupt kein farbiges Geschirr. Aber ein bisschen Tageslicht durfte mitspielen, ein paar andere Formate machen auch schon etwas aus und etwas High-Keying macht auch Spaß, auch wenn ich da noch einiges lernen muss.
Zutaten
Für vier primi piatti:
400 g Vitelotte-Kartoffeln
ca. 50 g Mehl (in Ermangelung von weißem habe ich gesiebtes Vollkornmehl genommen)
1 Ei
Salz und Pfeffer
Mehl zum Ausrollen
2 EL Butter
1 Msp. Nelke
100 g vegetarischer Schinken
4 Schalotten
2 EL Olivenöl
2 EL Pinienkerne
100 g Pecorino
Zubereitung
Vitelotte in der Schale weich kochen, heiß pellen und durch die Kartoffelpresse geben. Salz und Pfeffer zugeben, mit Mehl und Ei rasch zu einem weichen, elastischen Teig verarbeiten (der tatsächlich wunderschön lila ist). Eventuell noch etwas Mehl zugeben – die Menge kann ich hier nur ungefähr angeben, da der Feuchtigkeitsgehalt der Kartoffeln ja immer ein bisschen variiert. Auf wenig Mehl Rollen aus dem Teig formen und diese in kleine Stückchen schneiden. Nebeneinander auf einen ebenfalls leicht bemehlten großen Teller legen und beiseite stellen.
Den vegetarischen Schinken in Streifen schneiden, Pecorino fein reiben. Schalotten so putzen, dass sie an den Enden noch zusammenhängen, und der Länge nach ierteln. Butter zerlassen und Nelke sowie etwas Salz und Pfeffer zugeben. In eine großen Topf Wasser zum Kochen bringen. Gnocchi nach und nach hineingeben, im nur siedenden Wasser gar ziehen lassen und mit einem Schaumlöffel herausnehmen, wenn sie an die Oberfläche kommen. Abtropfen lassen und in eine vorgewärmte Schüssel geben, mit der Butter begießen und vorsichtig vermischen. Warm halten. Teig so nach und nach verarbeiten. Parallel in einer trockenen Pfanne die Pinienkerne anrösten. Herausnehmen und in derselben Pfanne das Olivenöl erhitzen, darin “Schinken”-Streifen und Schalotten anbraten. Gnocchi auf Tellern anrichten, die Schinken-Zwiebel-Mischung und die Pinienkerne darüber geben, mit dem Käse bestreuen, mit Pfeffer übermahlen und sofort servieren. Die Foto-Portion war nach allerlei Herumgehampel natürlich kalt, aber der dann frisch zubereitet “Rest” war nicht nur hübsch anzusehen, sondern hat auch sehr gut geschmeckt