Vitamix vs Thermomix: Bei Smoothies hat der Vitamix die Nase vorn

Von Ohwieyummi

Vor einigen Monaten hatte ich bei der Firma Keimling angefragt, ob ich den Vitamix testen könnte – und machte Luftsprünge, als eine positive Antwort kam. An dieser Stelle vielen Dank an Keimling für dieses tolle Angebot. Einige Blogger schreiben ja, sie wollen keinen Vitamix, weil ihnen das Marketing (auch von Keimling) zu “aggressiv” sei, aber ich finde es einfach nur super! Es gibt mit Sicherheit noch andere Mixer in diesem Segment, aber ich habe bei meinen Recherchen so viel vom Vitamix und von hochzufriedenen Nutzern gelesen, dass ich schon im Vorfeld einigermaßen überzeugt war.

Muss so ein Luxus-Mixer sein?
Den letzten Anstoß gab eine Freundin, die das Gerät hat und restlos begeistert ist. Es sei kein Vergleich zum Thermomix, sagte sie: Sie habe einen Test gemacht, bei dem der Thermomix eines Bekannten aus denselben Zutaten einen Smoothie herstellen sollte wie ihr Vitamix und anscheinend waren es Welten Unterschied. Ich wollte es ja nicht so wirklich glauben, da ich selbst den Thermomix TM21 besitze und dessen Ergebnisse ehrlich gesagt ganz ordentlich fand.

Außerdem dachte ich: “Fast 700 Euro für einen MIXER? Bin ich des Wahnsinns?” Der Thermomix kann ja zumindest noch kochen und dämpfen und Teig rühren (ich habe ihn übrigens gebraucht gekauft und KEINE 1000 Piepen dafür hingelegt).

Da Keimling aber einigen Bloggern die Möglichkeit bietet, den Vitamix erst einmal ausgiebig zu testen, wollte ich dem Luxusmixer eine Chance geben.

Technische Details
Auf die technischen Details will ich gar nicht so nahe eingehen, das kann man auch auf der Keimling-Seite nachschlagen. Ich sage nur: Knapp 38.000 Umdrehungen und 2 PS, das macht schon was her! Außerdem hatte ich gehört, dass der Vitamix angeblich alles so fein pürieren soll, dass selbst Himbeerkerne in einem Smoothie nicht mehr spürbar seien. Ha! Das wollen wir doch mal sehen!!

Der erste Test
Es dauerte zwar dann noch mehrere Wochen und einiges Nachfragen, bis das ersehnte Gerät dann bei mir zu Hause ankam, aber dann legte ich gleich los: Ananas, Spinat, halbe Äpfel und die berüchtigten Himbeeren – ich wollte es gleich mal wissen!

Und ich musste sagen: Ähm, wow. Echt wow. Null komma null Fasern, schmeckt smooth wie ein Babypopo, wenn man das so sagen kann. Mein Freund sagte sofort: “Das Ding bleibt!” Dabei ist er noch nicht mal der Riesensmoothietrinker.

Wie oft würde ich ihn nutzen?
Ich wollte aber erst mal noch ein bisschen warten, bevor ich die Rezension im Überschwang der Anfangsbegeisterung schreibe. Schließlich hätte sich ja herausstellen können, dass ich das Ding nur einmal die Woche benutze – und bis es sich dann amortisiert hat, würde einige Zeit vergehen. Dazu muss ich erwähnen: Den Thermomix hatten wir trotz 10 Stufen auch für Smoothies nur sporadisch im Gebrauch. Ich wollte mal sehen, wie sich unser Alltag mit dem Vitamix entwickelt.

Jetzt nach drei Monaten kann ich ein Resumee ziehen: Der Vitamix ist aus unserem Haushalt nicht mehr wegzudenken. Er ist mehrmals am Tag im Einsatz, hauptsächlich für Smoothies und Nana-Eis (sprich: Eiscreme aus gefrorenen Bananen). Neulich habe ich einen himmlischen veganen Käsekuche aus Cashewnüssen hergestellt, so cremig, ich bin fast umgefallen.

Geräuschentwicklung überragend, Ergebnis dafür auch
Aber: Der Vitamix ist höllisch laut. Aber bei Smoothies ist das auszuhalten, es dauert dafür wirklich nur 30 Sekunden, bis man einen perfekten, vollkommen faserfreien Smoothie hat. Das Ergebnis ist für jemanden, der es noch nie probiert hat, schwer zu beschreiben: Es ist nicht nur die Konsistenz, auch der Geschmack ist vollkommen anders, wenn z.B. Spinat bis in seine kleinsten Bestandteile zerlegt wird. Es schmeckt einfach viel homogener. Beim Thermomix hat man nach 1-2min auf der höchsten Stufe trotzdem noch winzige Spinatfetzen – das fand ich damals nicht schlimm, möchte es jetzt aber, nachdem ich den Vitamix habe, trotzdem nicht mehr.

Suppen und Gemüse dämpfen: Dafür dann der Thermomix
Allerdings würde ich nie auf die Idee kommen, den Vitamix 3-4 Minuten auf Turbo laufen zu lassen, um so zu einer heißen Suppe zu kommen. Zum Suppe kochen, Teig rühren, Gemüse grob zerkleinern und Gemüse dämpfen nehme ich nach wie vor den Thermomix, der bleibt also trotzdem da. Außerdem kann man beim Thermomix die Temperatur und Zeit ganz genau regeln, das kann der Vitamix nicht. Für künftigen Babybrei also besser.

Wann hat sich das Geld amortisiert?
Das ist jetzt keine Werbung, ich kriege kein Geld dafür, sondern das ist meine persönliche Überlegung – wir haben uns natürlich lange überlegt, ob wir so viel Geld für einen Mixer ausgeben wollen. Das ist wirklich, wirklich eine Stange Geld! Aber wir haben in den letzten beiden Jahren schon zwei Mixer geschrottet und das würde dann einfach so weiter gehen. Mein Freund rechnete es mir so aus: Bei 84 Monaten Garantie und sagen wir 600 Euro Kosten würden wir, wenn der Mixer nach 60 Monaten kaputt gehen würde, 10 Euro pro Monat dafür zahlen und es wären immer noch 24 Monate Restgarantie drauf. Damit hat er mich dann überzeugt!

Einfache Reinigung, unkomplizierter Gebrauch im Alltag
Sehr lobenswert ist auch, dass sich der Becher recht einfach reinigen lässt: Ich spüle ihn einfach immer sofort unter fließendem Wasser aus, was bei einem normalen Smoothie auch reicht. Bei Eis oder Kuchencremes dann einfach mit etwas Wasser und Spüli 15 Sekunden lang auf Turbo laufen lassen und gut ist – schon ist er wieder gebrauchsbereit.

Fehlende Sicherung??
Was ich allerdings ziemlich seltsam und auch gefährlich finde: Es gibt im Gegensatz zum Thermomix keinerlei Sicherung für den Vitamix!! Während der Thermomix sich nur anschalten lässt, wenn der Deckel drauf und eingerastet ist, kann man den Vitamix einfach anstellen, wenn der offene Becher drauf ist. Theoretisch könnte man sich damit die Hand pürieren – Horrorfilme lassen grüßen! Und selbst ohne Becher ist dieses Rotationsantriebsding auf dem Motorblock, wenn es mit 38.000 Umdrehungen läuft, wirklich alles andere als ungefährlich, wenn sich da mal unvorsichtige Kinderfinger in der Nähe befinden. Was wir mit dem Gerät machen, wenn mal Nachwuchs da ist, müssen wir uns also noch überlegen.

Vitamix-Food-Galerie
So, und zu guter Letzt zeige ich Euch noch einige Bilder von Dingen, die ich mit dem Vitamix die letzten Monate fabriziert habe (für die Beschreibung einfach mit der Maus über das Bild fahren):