Am 1. und 2. Juli findet im Kulturzentrum Punt Multimedia Barcelonas die neunte Auflage des Visual Brasil Festival statt. Die Veranstaltung hat dieses Jahr den interkulturellen Austausch zum zentralen Thema und fördert in diesem Sinne die Integration über die Kunst und die Forschung, während kommunikative Hindernisse ausgebootet werden.
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Das Visual Brasil Festival wurde ins Leben gerufen, um einen Raum für die zukunftweisende Kreativität und das Experimentieren zu schaffen, um Denkweisen zu öffnen, die Diskussionen, Austausch und neue Ideen hinsichtlich der künstlerischen audiovisuellen Praktiken ermöglichen.
Über Kunst und interkulturellen Austausch zu sprechen, erscheint dem Außenstehenden oft so kompliziert, dass wir uns vor dem Verständnis des Anderen und Unterschiedlichen verschließen, vor allem aus dem Grund, da sich die Kultur auf unsere Beziehungen mit der Welt beruft, sowie auf unsere eigene Form des Lebens, die sich aus dem sozialen Prozess ergibt, in dem sich Sprache, Religion, Ideologie und die Entwicklungsprozesse unseres Umfeldes miteinander verbinden.
In der Kunst dagegen, verschwimmen die von der Kultur gesetzten Grenzen und kreieren den Dialog, der das Zusammentreffen verschiedener Welten ermöglicht. Dies geschieht mit Hilfe der symbolischen Sprache der Emotionen, die sich über die Kunst ausdrückt. So gesehen werden Traurigkeit, Wut, Ohnmächtigkeit und andere Gefühlszustände in verschiedenen Kulturen durch die gleichen Symbole dargestellt.
Ein Beispiel für eine solche interkulturelle Fusion ist das Werk von VJ JAM zusammen mit der audiovisuellen Band Folcore aus Barcelona, die jene, vom Mainstream ausgegrenzten Klänge mit Ethno-Musik, sowie den eigenen Klängen afrikanischer oder lateinamerikanischer Kulturen verschmelzen lassen. Ihr Projekt basiert auf der Dekonstruktion, durch die das Zusammentreffen von verschiedenen Kulturen mit Hilfe der Fusion von Bildern und Musik ermöglicht wird. Beteiligt an diesem Projekt sind Vj Eletroiman, der vor kurzem auf dem Torna Festival 2011 von Rom als bester VJ prämiert wurde, Vj O’Video sowie Damián.
Das Projekt Mastigando Humanos [ao léu] von Daniel Peixoto und Video-visuales ao léu ist eine Mischung aus elektronischen und traditionellen Klängen mit einem beeindruckenden audiovisuellen Teil, der durch den extrem schnellen Bilderwechsel fast wie Videoclip wirkt. Es handelt sich dabei um die Verschmelzung des tiefen nordöstlichen Brasiliens mit der abstrakten Geometrie, im Einklang mit der Musik. Dieses Werk wurde auf internationaler Ebene sowohl von den Kritikern wie auch von der Presse hoch gelobt.
Davon abgesehen zählt ebenfalls eine interessante Präsentation von Videoinstallationen zum Programm, zu denen das brasilianische Projekt von PirarucuDuo gehört, sowie das Kollektiv White Frames und eine Gruppierung aus Barcelona, die sich aus Künstlern unterschiedlicher Nationalitäten zusammensetzt, We‘re Da Robotz.
Was die audiovisuellen und Videoclip Performances angeht, werden beeindruckende musikalische Projekte vorgestellt, die vom Experimentellen bis hin zum Drum and Bass reichen und von den DJs Vigas, Chico Abreu, Notívago, Benvinda, Guidub und Artech präsentiert werden. Als Schmuckstück dieses Bereiches gilt die Prämiere des Videoclips Pássaro Inmigrante vom DJ und unabhängigen Produzenten Yoka. Dieses Video resümiert die Erlebnisse eines Immigranten, der tagtäglich mit fremden Kulturen konfrontiert wird und dabei versucht, seine eigene miteinzubringen.
Da auch der Meinungsaustausch bei diesem Festival nicht fehlen darf, wurde ein Bereich mit dem Namen Proyectos Híbridos integriert, der die Möglichkeit zum Entwurf und der Kreation neuer audiovisueller Forschungsprojekte bietet.
Für mehr Information http://www.festivalvisualbrasil.com/