Visionär? Zumindest teilweise!

Auf der San Diego Comic Con 2009 zeigte man uns dieses Poster:

Visionär? Zumindest teilweise!

Und soforf begann die Spekulation darüber, was denn dieses “Visions”-Dings sein könnte: ein neuer Film, eine Dokumentation vielleicht, nein dann doch eher ein Videospiel, oder eventuell auch eine neue Comicreihe mit mutierten Tusken Raiders?!

Letztlich stellte sich heraus, dass es sich bei “Star Wars: Visions” um ein Buch handelte und zwar eines, bei dem eine Reihe mehr oder weniger bekannter Künstler (mir eher weniger als mehr bekannt, aber das liegt an mir!) gebeten wurde, ihre Visionen (aha – daher der Titel!) von Star Wars zu Papier, Leinwand oder sonstwohin zu bringen.

Als das Buch Ende 2010 erschien war es ziemlich sauteuer. Wem das jedoch nicht genügte, der konnte sich auch eine Special Edition davon beschaffen, die rund 50 Seiten länger, dafür aber auch noch viel sauteurer war.

Nun, mittlerweile bekommt man das Buch bei Amazon praktisch nachgeschmissen und so bin ich seit einigen Wochen auch ein stolzer Besitzer dieses visionären (?) Bandes.

Das Spektrum, das dieses Buch abdeckt ist in mehr als einer Hinsicht sehr breit:

So gibt es Bilder, die aus jedem Pinselstrick Star Wars schreien, aber auch solche, bei denen man den Konnex zur Saga primär dadurch erkennt, dass sie sich in einem Buch befinden, auf dessen Einband eben “Star Wars” steht.

Manche der Werke sind so detailgetreu, dass man glaubt, ein Foto vor sich zu haben und andere sind wieder so abstrakt, dass man nur mit viel Fantasie erkennen kann, was sich darauf befinden soll.

Es gibt Bilder, die direkt einem der sechs Filme entnommen sind (wie ein beeindruckendes Gemälde der Schlacht von Hoth, oder einen von Ewoks umringten Han Solo) und manche, die aus dem Expanded Universe stammen könnten (wie einen sich in einer Werft befindlichen Sternzerstörer, oder eine auf einem Berghang kämpfende Twil-lek Jedi).

Manche der Bilder sind wohl für typische (männlichen) SW Nerds gedacht – wie 2(!) Abbildunge einer nackten, schlafenden Aayla Secura, einem weiblichen, bauchfreien Strumtruppler, oder eine spärlichst bekleidete Leia, die gemeinsam mit Chewbacca von einem Rancor verfolgt wird.

Und es gibt auch eine Reihe recht witziger Werke, wie ein Cartoon eines fetten Bib Fortuna, ein nachdenklichen Kermit dem Frosch, der neben einem ebenso nachdenklich dreinschauenden Yoda am Ufer eines Sumpfes (Dagobah?) sitzt und angelt, ein von Indianern umkreister C-3PO oder ein Highschool Klassenfoto von Jabba:

Visionär? Zumindest teilweise!

Auch ein Hutte war mal jung

Und dann gibt es einige Bilder, die dem Buchtitel tatsächlich alle Ehre machen und echt visionär sind, wie ein Gemälde, dass die “Empfängnis” von Anakin durch Darth Sidious zeigt, oder ein sehr junger Anakin, über dessen Schulter eine Art Krokodil schaut – ein Symbol sowohl für seine Stärke, als auch für die Bestie, die einmal aus ihm werden wird. Diese Art von Bilder gefallen mir am besten, nicht weil sie (meinem bescheidenen Kunstverständnis nach) am “schönsten” sind, sondern weil sie zeigen, dass sich der jeweilige Künstler tatsächlich mit SW und dem was es bedeutet beschäftigt und nicht einfach nur Darth Vader gezeichnet hat, weil der das Einzige ist, das er von der Saga kennt.

Hier sind aber nun meine persönliche top drei aus dem “Visions” Buch:

Das erste trägt den Titel “The Stuff That Dreams Are Made of” und es ist von Peter Ferk. Ich habe es ausgewählt, weil es mich an meine Kindheit erinnert und daran, dass mein Zimmer auch einmal so ähnlich ausgesehen hat:

Visionär? Zumindest teilweise!

Ja, der Stoff aus dem Träume sind…

Das zweite heißt “Vader’s Dream” und ist von Kirk Reinert – eines der am stärksten visionären Bilder in dem Buch:

Visionär? Zumindest teilweise!

Komm, großer schwarzer Vogel!

Und zuletzt mein Lieblingsbild: “Now My Enemy” von Robert Bailey. Es ist mein Favorit nicht weil es so besonders toll gemalt ist (da gibt es deutlich Besseres in diesem Buch!), sondern weil es das Bild ist, über das ich am Meisten nachgedacht habe: was wäre, wenn dies tatsächlich Ahsokas Schicksal wäre: Sie steht nach Order 66 plötzlich einer schwarzen Gestalt mit einem Laserschwert gegenüber, die sie nicht kennt. Die Gestalt selbst weiß jedoch sehr gut, wer die junge Togruta ist, die er gleich töten wird. Und mit einer sterbenden Ahsoka, deren Lichtschwert verlöscht endet die letzte Szene der letzten Folge von Clone Wars…

Visionär? Zumindest teilweise!

Die letzte Konfrontation


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