Das französische Startup Virtuo bietet eine Autovermietung an, bei der alle Prozesse digital und über das Smartphone laufen. Um weiter in Frankreich und Europa zu expandieren, nimmt das Unternehmen eine Finanzierung in Höhe von 7.5 Mio. Euro auf, das Geld kommt vom dem VC Balderton Capital.
Vom Konzept her erinnert der Dienst von Virtuo an das Angebot des amerikanischen Unternehmens SilverCar, das vor kurzem von Audi übernommen wurde. Virtuo, sowie Silvercar bieten eine Autovermietung mit Premiumfahrzeugen, alle Prozesse auf Kundenseite laufen dabei digital.
Autovermietung per App
Die Mieter können sich über die App innerhalb von 10 - 15 Minuten registrieren. Dabei werden die Kreditkartendaten aufgenommen und Ausweis und Führerschein validiert. Die Validierung erfolgt mittels Gesichtserkennung.
Über die Smartphone App kann ein Fahrzeug reserviert werden und der Fahrer wird per App zum Auto navigiert. Ein zeitraubender Stop bei einem Schalter, wie es bei Sixt oder Europcar der Fall ist, ist nicht nötig. Das Fahrzeug kann über die App von Viruto geöffnet und wieder verriegelt werden.
Virtuo nutzt für sein Angebot Mercedes-Benz A-Klassen und GLAs, die mit Navi, Automatik und Ledersitzen ausgestattet sind. Der Nutzer weiß also was für ein Fahrzeug er bekommt und umgeht so Überraschungen. Der Miettrarif variiert zwischen 49 Euro und 89 Euro pro Tag, je nach Nachfrage. Im Preis sind 150 Freikilometer mit inbegriffen, Mehrkilometer werden mit 0.10 Euro pro Kilometer in Rechnung gestellt.
Fokus auf Bahnhöfe und Flughäfen
Das Startup bietet den Service an mehr als 10 Knotenpunkten, wie Bahnhöfen und Flughäfen in Frankreich an. Unter anderem können die Autos an den Flughäfen und großen Bahnhöfen in Paris angemietet werden, aber auch in Nizza oder Avignon. In einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen ein eigenes Auto abschaffen und auf Mobilitätsdienste setzen, kann das Unternehmen erfolg haben. Menschen ohne eigenes Auto werden ab und zu ein Mietauto in Anspruch nehmen wollen, um mehrere Tage hintereinander flexibel zu sein und um längere Strecken zurück legen zu können. Ein Angebot wie Virtuo, das ganz ohne lästiges Warten und Überraschungen in den Mietstationen funktioniert, ist eine attraktive Alternative zu Sixt und co.
Virtuo seit 2016 aktiv
Seit dem Start im April 2016 wurden mehr als sechs Millionen Kilometer von den on-demand Kunden zurückgelegt. Insgesamt wurde die App mehr als 150.000 Mal aus dem App-Store geladen. Vor dem Start hat das Startup 1.7 Mio. Euro an Seed-Finanzierung von Business Angels eingesammelt. Das Geld von dem Frühphasen-Investor Balderton soll dazu genutzt werden, in weiter französische und andere europäische Großstädte zu expandieren. Bleibt abzuwarten, ob sich das Unternehmen auch nach Deutschland traut, oder ob andere europäische Länder zu erst auf der Agenda stehen.
Bild: Virtuo (alle Rechte vorbehalten)