Viren Saison – Neben Saisongemüse gibt es auch Saisonviren – Grippe und Norovirus – Was kann ich tun?

Viren haben auch ihre Jahreszeit

Welche Viren haben im Augenblick Saison und was kann ich machen um mich zu schützen.

Die Grippe und der Norovirus oder auch Norvalkvirus haben jetzt ihre Hochzeit. Gerade dieses Jahr verbreiten sich diese Viren wieder extremer als im Jahr zuvor. Dies liegt ganz allgemein gesprochen an der Trockenen und kalten Winterluft. Diese trocknet unsere Schleimhäute aus. Viren lieben solche Umstände, da sie sich so leichter in unseren Atemwegen festsetzen können. Welche Maßnahmen können wir treffen, um uns mechanisch vor diesen Viren zu schützen?

Grippe Kugel mit Begriffen rund um den Virus und den Noroviren

Dazu werde ich im folgenden die beiden Erkrankungen kurz vorstellen. Beides sind Viren und somit gilt im Allgemeinen, dass Antibiotika nicht helfen können. Immer zu kalten Jahreszeit kommen zwei verschieden Viren auf uns zu. Der Grippevirus und der Norovirus. Beide haben ihre stärkste Verbreitung ab November bis April. Dann verschwinden sie vorerst wieder, um dann zum Ende des Jahres wieder ihr Versteck zu verlassen.

Die Viren

Viren sind infektiöse Partikel, die sich von selbst nicht vermehren können. Dazu brauchen sie eine Zelle, in der sie ihr infektiöses Erbmaterial einsetzen können und diese dann den Virus vermehren. Viren sind deshalb nach Expertenmeinung keine Lebewesen. Denn sie benötigen zur Vermehrung fremde Zellen von Lebewesen. Dabei können Tiere, Pflanzen, Bakterien und Menschen die Opfer sein. Insgesamt wurden bis jetzt ca. 3000 verschiedene Viren identifiziert werden, wobei es bestimmt noch so manch unentdeckte Viren gibt. Das fiese an einem Virus ist die Fähigkeit sich sehr schnell zu verändern. Dies ist wiederum oftmals ein Problem für die Virologen, die sich mit den Viren beschäftigen.

Der Grippevirus

Der Grippevirus oder auch Influenzavirus unterscheidet sich von anderen Viren, die Atemwegserkrankungen hervorrufen. Eine Grippe wird häufig mit anderen Erkältungen verwechselt. Ein grippaler Infekt ist zum Beispiel einer Grippe sehr ähnlich, aber viel schwächer. Eine Erkältung ist ebenfalls keine Grippe. Oftmals sind es Bakterien, die sich in den oberen Atemwegen festsetzen. Ganz grob kann eine bakterielle Erkrankung der oberen Atemwege von einer viralen Erkrankung am Auswurf bei Husten oder Schnupfen unterschieden werden, da bei Bakterien dieser oftmals grünlich und zäher ist, während dieser beim Virus klar ist. Doch die Symptome bei einer Grippe sind viel heftiger und treten in der Regel plötzlich ein. Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, Unwohlsein und trockener Husten. Das Fieber ist sehr schnell sehr hoch und kann bis 40 Grad gehen.

Der Grippevirus verändert sich immer wieder von Saison zu Saison und deshalb  gibt verschiedene Stämme die meist grassieren. Deshalb muss der Impfstoff jedes  Jahr neu angepasst wird. Bekannt geworden sind die Grippeviren durch die Medien. H5N1 als Vogelgrippe oder H1N1 als Schweinegrippe und es gibt noch weitere.

Foto Copyright leigt beim RKI - Grippe -  nfluenza A virus, Stamm Berlin/H1N1 (Orthomyxoviren). Transmissions-Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung. Maßstab = 100 nm. Norbert Bannert, Lars Möller (2008). Influenza A virus, strain Berlin/H1N1 (Orthomyxoviruses). Transmission-electron microscopy, negative staining. Bar = 100 nm. Norbert Bannert, Lars Möller (2008).

Foto Copyright leigt beim RKI – Grippe -
Influenza A virus, Stamm Berlin/H1N1 (Orthomyxoviren). Transmissions-Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung. Maßstab = 100 nm. Norbert Bannert, Lars Möller (2008).
Influenza A virus, strain Berlin/H1N1 (Orthomyxoviruses). Transmission-electron microscopy, negative staining. Bar = 100 nm. Norbert Bannert, Lars Möller (2008).

Das Bild zeigt den H1N1 – Schweinegrippevirus, der von den Medien recht aufgebauscht wurde, aber letztendlich gar nicht so schlimm verlaufen ist wie andere Varianten zuvor. Die größte Sterblichkeitsrate hatte die Spanischegrippe zwischen  1918 und 1920 ca. 50 Millionen Todesopfer gefordert. Grund dafür war eine Variante von H1N1, nämlich der A/H1N1-Virus. Heutzutage gibt es immer noch Todesfälle durch die Grippe, aber längst nicht mehr so viele. Die Zahlen schwanken jedes Jahr und es ist oftmals auch schwer festzustellen, ob eine Person an Grippe gestorben ist, da dies nur mit Labortest festgestellt werden kann. Wenn man die Statistiken des RKI liest, kann man feststellen, dass es Jahre mit sehr vielen und mit sehr wenigen Todesfällen gab. 199 und 1996 lagen die Todesfälle bei ca. 23000 Menschen, während es im Jahr 2000/2001 nur 100 gab. Im Schnitt könnte man von ca. 7000 Todesfällen pro Jahr ausgehen. Federführend bei solchen Erhebungen ist das Robert-Koch-Institut(RKI), die durch ihre Erhebungen und Empfehlungen der Bevölkerung und den Ärzten helfen solche Epidemien zu verhindern. Auch empfiehlt das RKI die Grippeimpfung zur Bekämpfung und zur Eindämmung einer Grippewelle.

Grippe Aktuell

Dieses Jahr schien es allerdings etwas schwerer zu sein vorherzusagen welcher Grippetyp kommen wird. Jetzt stellte sich heraus, dass sich das  aktuelle Virus anders entwickelt hat, sodass der Impfstoff nicht zu 100 Prozent wirken wird, aber es ist ebenfalls klar, dass ohne Impfung der Virus des Körper nicht so hart. Laut ersten Untersuchungen wurde im Februar ein anstieg der Atemwegserkrankenungen festgestellt. 56 Prozent der Proben weisen die Influenzaviren auf. Insgesamt wurden in dieser Grippesaison 2014/2015 bereits über 200 Proben positiv auf verschiedene Grippeviren positiv getestet. 84 Prozent der der Proben wiesen den Influenza A-Viren auf die dem Subtyp H3N2 angehören. Dieser steht im Verdacht besonders schwere Krankheitsverläufe zu verursachen.  Diese erhobenen Werte und weitere Auswertungen anderer Daten weisen auf eine bevorstehende Grippewelle hin. Dies wird sich zeigen, aber bereits jetzt sind im Osten und Süden die Krankheitsraten höher als im Norden, Mitte und Osten von Deutschland. Es wurden bereits mehrere Schließungen von Einrichtungen.

Maßnahmen gegen eine Infektion mit Grippe Viren

Doch was können wir genau machen um uns zu schützen? Als erstes empfehlen alle Fachleute und die Stiko(Ständige Impfkomission) die Impfung. Dies sollte bereits im Oktober und November eines jeden Jahres passieren. Die Impfung braucht 14 Tage, um sich im Körper wirksam festzusetzen. Die Impfung ist eigentlich sehr gut verträglich. Ich habe bis jetzt noch keine Nebenwirkungen gehabt.  Impfen sollten  sich folgende Personen: Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit geschwächten Immunsystem. Außerdem Personen, die mit vielen anderen Personen in Kontakt kommen und die öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Auch sollten sich Lehrer, Altenpfleger, Krankenpfleger und Kindergärtnerinnen einer Impfung unterziehen. Zwar ist man unter Umständen nicht voll geschützt, aber wenn einen der Virus trifft wird es wesentlich harmloser, gerade bei Menschen mit bereits geschwächten Immunsystem. Impfgegner meinen zwar immer wieder, das dies nicht nötig ist, aber ich denke das ist falsch. Denn eine Impfung hat auch einen sozialen Anteil. Wir schützen mit einer Impfung auch unseren Partner, unsere Kinder, Kollegen und Nachbarn. Denn jeder geimpfte Mensch unterbricht die Verbreitung der Krankheit, sodass diese irgendwann so stark rückläufig ist, dass sie fast verschwindet.

Natürlich können wir noch mehr machen um uns zu schützen. Niesen in die Ellenbeuge und nicht in die Hand. Händeschütteln vermeiden, lieber die Ghettofaust. Häufiges gründliches Händewaschen mit warmen Wasser und flüssiger Seife. Einmal Taschentücher verwenden und nach Gebrauch wegwerfen und bestenfalls die Hände waschen. Zum Beispiel beim Einkauf den Griff vom Wagen desinfizieren. Vermeiden mit den Händen im Gesicht zu wischen, bevor man diese gewaschen hat. Große Menschenmengen meiden, so ist zum Beispiel der Karneval ein Freudenfest für die Grippe und meist wird sie von dort, durch die Touristen in ganz Deutschland verteilt.

Maßnahmen bei einer Infektion

Sollte man eine Infektion haben, ist es ratsam schnellst möglichst den Arzt aufzusuchen. Auch sollte man sich zu Hause ausruhen und die Grippe auskurieren. Eine Verschleppung kann zu heftigen Nebenwirkungen, bzw. Krankheiten führen. Zusätzlich können sich dann Bakterien mit einmischen und im schlimmsten Fall eine Superinfektion entstehen. Außerdem besteht bei einer rechtzeitigen Behandlung auch die Chance die Grippe schneller wieder loszuwerden. In schlimmen Fällen können bestimmte Grippemittel eingesetzt werden, dies muss aber innerhalb von 48 Stunden nach Ausbruch erfolgen. Das beste Mittel ist Ruhe und die Symptome lindern und wieder Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe. Natürlich sollte man auch den Arzt bei einem sogenannten Grippalen Infekt oder einer Bronchitis aufsuchen und wenigstens abzuklären was genau man haben könnte. Auch ist es sinnvoll nach einer Erkrankung der Atemwege, die Zahnbürste zu wechseln, da an dieser noch Viren verbleiben können

Der Norovirus – Die etwas andere Grippewelle im Winter

Nicht nur die Grippeviren lieben diese Jahreszeit, sondern auch der Norovirus. Dieser Virus stellt für viele Einrichtungen eine gewisse Bedrohung dar. Altenheime, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. Praktisch alle Einrichtungen in denen viele Menschen sind und in denen es Gemeinschaftstoiletten gibt können zum Ziel des Norovirus werden. In solchen Einrichtungen ist dann auch das Gesundheitsamt zuständig und kann diese sperren. Doch was machen die Noroviren?

Der Norovirus führt nach einer Ansteckungszeit von 6 Stunden bis max. 2 Tagen zu heftigen Durchfällen, Erbrechen, Kopfschmerzen und gelegentlich auch Fieber. Es gibt auch Menschen die haben nur Durchfälle oder Erbrechen und in seltenen Fällen auch nur starkes Unwohlsein.

Norovirus Bild vom RKI

Norwalk virus (Norovirus, Caliciviren). Transmissions-Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung. Maßstab = 100 nm. Quelle: Hans R. Gelderblom (1998)

Der Virus selber ist noch bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome im Stuhlgang nachzuweisen und somit ist der Mensch noch Ansteckend. Bei einigen Menschen können sich die Viren auch festsetzen und diese scheiden den Virus dann bis zu 6 Wochen oder länger aus. Leider gibt es gegen den Norovirus keine Medikamente oder gar eine Impfung. Auch baut der Körper keine Immunität auf, sodass es innerhalb einer Periode auch zu einer Reinfektion kommen kann.

Der Norovirus ist gerade für kranke, schwache Menschen und Kinder sehr gefährlich. Durch die Durchfälle und das Erbrechen kann es zu einem massiven Flüssigkeitsverlust kommen. Dies kann im Zweifelsfall auch zum Tode führen. Es ist deshalb gerade in Kindergärten und Schulen sehr zu empfehlen dies zu informieren wenn das eigene Kind dies hat. Auch sollte das Geschwisterkind nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen, da es andere Kinder infizieren könnte.

Maßnahmen gegen eine Infektion durch den Norovirus

Das oberste Gebot ist Hygiene. Der Virus wird meist durch Schmierinfektionen weiter verbreitet. Kleinste Spuren von Stuhl an den Händen wird auf Handläufe oder Geländer übertragen und von dort an andere Personen weitergegeben. Auch durch verschmutzen Toiletten kann sich der Virus weiterverbreiten. Die andere Möglichkeit ist das Erbrochene. Hier können sich die Viren auch durch die Luft übertragen und sind natürlich massenhaft im Erbrochenen zu finden. Deshalb infizieren sich viele beim Entsorgen, bzw. reinigen des Erbrochenen. Hier ist es durchaus ratsam Einmalhandschuhe zu tragen oder sogar einen Mundschutz. Die Noroviren werden nämlich über die Schleimhäute von Mund und Nase aufgenommen.

In Einrichtungen Krankenpflege sind sogar Mundschutz und Kittel vorgeschrieben. Hygiene ist das A und O um sich und andere zu schützen. Händewaschen mit Seife und am besten noch Desinfektion von diesen mit Mitteln gegen diesen Virus. Denn leider hilft nicht jedes Desinfektionsmittel diesen zu entfernen. Auch die Toiletten im Privathaushalt sollten desinfiziert werden. Altenheime die einen Norovirus im Haus haben sollten die Angehörigen informieren und sie bitten den Besuch für einige Tage auszusetzen, damit sie ihre Familien nicht in Gefahr bringen. Auch wenn Altenheime oder Krankenhäuser dies oft als peinlich erachten, da dies als Zeichen von Hygienemängeln gedeutet wird, sollten sie bei Verdacht die Behörden und die umliegenden Häuser warnen. Meist kommt der Virus von Besuchern oder Bewohner die das Haus verlassen ins Haus und zieht dann sehr schnell seine Kreise, wenn dies nicht erkannt wird und die Hygienemaßnahmen nicht greifen.

Maßnahmen bei einer Infektion

Vorrangig ist das Auffüllen der Flüssigkeit und der Elektrolyte, die durch das Erbrechen und den Durchfall verloren gehen. Desweiteren sollte man leichte Kost zu sich nehmen um den Magen nicht zu überfordern. Falls der Flüssigkeitsverlust zu groß ist, sollte man einen Arzt konsultieren und ggf. ins Krankenhaus gehen.  Auch ist es ratsam bei einer Infektion  Hygienemaßnahmen ergreifen, um die anderen Familienmitglieder nicht anzustecken. Wer kann, sollte seine eigene Toilette haben, nur für sich. Denn auch Handtücher und Waschlappen können den Virus übertragen. Deshalb diese bei mindestens 60 Grad waschen. Aber am wichtigsten ist das gründliche Händewaschen und die Reinigung der Toilette.

Ende in Sicht?

Nun ist es gerade dies Jahr extrem, da viele Junge Menschen sich mit der Grippe anstecken. Der Grund liegt im mangelnden Impfschutz dieser Gruppe. Chronisch Kranke wurden in den Jahren zuvor viel öfters geimpft und haben deshalb auch für diesen abgewandelten Typ-Grippevirus schon Immunkräfte aufgebaut. Zusätzlich gesellt sich dann der Norovirus dazu, da die Grippekranken immunschwächer sind. Vorallem Kindergärten und Schulen sind dies besonders von Grippe und Norovirus betroffen. Altenheime und Krankenhäuser folgen meist recht schnell, da viele Besucher die Symptome nicht ernst nehmen und lieber ihre Angehörigen besuchen wollen. 2 bis 3 Tage kein Besuch sind viel sinnvoller, als womöglich andere anzustecken.

Aber ein Ende ist in Sicht. Denn sobald die Temperaturen wieder wärmer werden sind beide Virenarten auf dem Rückzug. Denn beide lieben trockene kühle Luft, in der die Schleimhäute trocken sind. Wenn also die Tulpen blühen sind Schnupfen und Durchfall am eingehen. Denn jede Saison hat ein Ende. Ob Spargel, Pflaume oder Erdbeeren, alles schöne geht irgendwann zu Ende. Genauso geht es auch mit allem Schlechten. Deshalb durchhalten und die Hygienemaßnahmen beachten, dann geht auch die Virensaison schneller zu ende.

Deshalb heißt es bis dahin: Immer warm anziehen, größere Menschengruppen vermeiden, immer Hände waschen und am besten zu Hause auf Klo gehen. Dann kann es gut passieren, dass man den Viren entgeht. 

Ich wünsche allen einen gesunden Frühling

Impfen gegen Grippe ist wichtig. Ab Oktober geht es wieder los. Denkt daran, ihr schützt nicht nur euch, sondern auch euren Nebenmann oder Nebenfrau.

Achtet auf Hygiene. Gründliches Händewaschen, Niesen in die Ellenbeuge und auf Händeschütteln verzichten.

Eure Pyramideneule

Eure Pyramideneule

Eure Pyramideneule – Die Virensaison

Kurzinfos und Verhaltensregeln gibt es auch bei der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung: Norovirus und Grippe Viren


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