Eben frisch vom Biomarkt gepflückt: Violetter Spargelbroccoli. Eine besonders frühe, italienische Sorte, die pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang reift. Und wie schmeckt der jetzt? Kaum nach Spargel, obschon dessen Form in Richtung der blühend grünen Stangen geht. Statt dessen erinnert diese alte Gemüsesorte wohl daran, wie Broccoli ursprünglich mal geschmeckt hat, bevor er in jahrelanger Überkultivierung zur grauen Krankenhauskost verkommen ist. Der violette Spargelbroccoli schmeckt nämlich tatsächlich nach Kohl.
Ich entferne bloß die holzigen Enden und brate den Spargelbroccoli sanft in einer Pfanne mit etwas Sesamöl an. Lösche mit einem Schuss Sojasauce und Blutorangensaft ab und lasse ihn dann einige Minuten bei geschlossenem Deckel schmoren. Anders als herkömmlicher Sprossenkohl, hält er Hitze erstaunlich lange stand und verkocht nicht so schnell.
Nebenher schmore ich Endiviensalat mit gestückelter Chorizo im eigenen Sud, für den halbvegetarischen Mitesser gibt es eine Variation mit Pilzen und Fischsauce. Dann alles zusammen anrichten.
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