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violette LinksNachdem ich vorhin bereits die Reaktionen der Katholen vorgestellt habe, hier die des Sprachrohrs der evangelischen Kirche. evangelisch.de fragt: Wieviel zahlt der Staat den Kirchen wirklich?

In dem jüngst erschienenen Buch “Violettbuch Kirchenfinanzen” stellt der Autor Carsten Frerk die These auf, dass der Staat die Kirchen mit 19 Milliarden Euro finanziert. Und das etwa zusätzlich zu den Milliarden, die die Kirchen selbst jährlich ausgeben (zehn sind es bei der evangelischen Kirche). Carsten Frerk ist kundig und hat viel recherchiert. Es geht aber nicht wirklich um Zahlen in seinem Buch, eher um deren Deutung.

Von Thomas Begrich

Weil es im “Violettbuch Kirchenfinanzen” um die Deutung der Zahlen geht, hat der Autor seinem Buch zwei Zitate voran gestellt:

“Religion gilt dem gemeinen Manne als wahr, dem Weisen als falsch und dem Herrschenden als nützlich.” (Seneca)

“Die hohe reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.” (Johann Wolfgang von Goethe)

Damit ist deutlich: das ist eine Streitschrift und kein Sachbuch. Passen diese beiden Zitate aus dem Altertum und dem späten Feudalismus? Stimmen die Zahlen? Wir werden sehen.

Drei Milliarden Euro “Einnahmeverzicht” aus Steuern schreibt Frerk den Kirchen als Zuwendung zu. Und in der Tat: Der Staat verzichtet auf Einnahmen, weil die Kirchensteuer als Sonderausgabe absetzbar ist. Aber dieses Geld bekommen natürlich nicht die Kirchen, sondern die Bürger. Sie zahlen weniger Steuern, weil sie die Kirchen unterstützen. Genauso wie Spenden für gemeinnützige Organisationen bis 20 Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte steuermindernd geltend gemacht werden können, gilt das auch für die Kirchensteuer. Der Staat geht dabei davon aus, dass es der Gemeinschaft dient, wenn man die Kirche finanziell unterstützt. Übrigens: Ein Volumen von 20 Prozent der Einkünfte erreicht die gezahlte Kirchensteuer nicht einmal ansatzweise – es sind durchschnittlich rund ein Prozent (maximal drei Prozent).

Als “Ersparnis durch den Kirchensteuereinzug” werden in dem Buch 1,8 Milliarden Euro für die Kirchen benannt. Ein Betrag, der zum einen spekulativ ist, der aber zum anderen auch gar keine Rolle spielt. Denn die Kirchen vergüten den Kirchensteuereinzug mit zwei bis vier Prozent des Gesamtaufkommens der Kirchensteuer. Der Staat erhält deutlich mehr, als es ihn kostet. Für die Kirchen ist das in der Tat dennoch kostengünstig, aber dies als eine Finanzierung der Kirchen durch den Staat zu bezeichnen ist schon ziemlich kühn! [...]

Wer mag, kann sich den Unfug komplett durchlesen. Ist aber nicht sonderlich spannend. Die “Argumente” von der ach so lieben und fürsorglichen Kirche, die doch nur das tut, was der Staat versäumt… ich breche gleich in Tränen aus.

Aber um dem Ganzen mal etwas Sinnvolles entgegen zu setzen: ein Interview des Autors des Violettbuches, Carsten Frerk, in der Jungen Welt von heute: »Beim Thema Geld werden die Mienen starr«

Nic


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