Im letzten Jahr habe ich euch von meinem abenteuerlichen Lesungs-Besuch im Berlin Dungeon erzählt. Damals hat Vincent Kliesch sein neues Buch Im Augenblick des Todes vorgestellt. (Wenn ihr meinen Bericht von der Lesung noch einmal nachlesen wollt, findet ihr ihn hier.) Ich kannte Vincents Bücher vorher noch gar nicht und war wirklich total gespannt, was bei der Veranstaltung auf mich zukommt. Vor Ort hat mich die Grusel-Tour durch die Kerker Berlins und auch Vincents Lesung total begeistert. Nun kam ich auch endlich dazu, sein Buch komplett zu lesen.
Im Augenblick des Todes ist der zweite Teil der Krimi- / Thrillerserie um den Ermittler Severin Boesherz, der für die Berliner Polizei arbeitet. Eigentlich will Boesherz nur seine Freizeit am Schlachtensee genießen, als ihn plötzlich ein mysteriöser Mann anspricht und sich als Ismael vorstellt (die Verbindung zu Moby Dick ist hier natürlich ganz offensichtlich gewollt). Boesherz lässt sich auf eine Unterhaltung ein, folgt dem Fremden zu seinem Wagen und lässt sich schließlich von ihm zu einem Haus bringen. Dort steht der Ermittler mitten in einem Tatort: Ein Arzt wurde bestialisch umgebracht und mit seinem eigenen Werkzeug zerstückelt. Das ganze erinnert schwer an früheren einen Mordfall in dem Severin Boesherz nach dem Täter suchte - ihn aber nie finden konnte! Sein einziger ungelöster Fall! Natürlich nimmt der Ermittler die Herausforderung des Mörders an und jagt ihn in einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Täter irgendwie immer die Oberhand zu behalten scheint. Gleichzeitig wundert der Leser sich, was es mit dem Jungen Ferdinand auf sich hat, den Severin immer heimlich trifft. Niemand darf wissen, dass die beiden sich kennen. Was hat es damit auf sich?
Ich muss sagen, dass mir der erste Teil der Handlung wirklich gut gefallen hat. Ja, der Ermittler ist etwas arrogant, weil er - eigentlich - jedes Rätsel lösen kann und auf alles eine Antwort hat. Aber mit dieser Haltung ist er ja nicht der einzige in diesem Genre, dass bekannt ist für seine "speziellen" Charaktere. Die Spannung steigt relativ schnell an, vor allem, da man auch durch das Vorwort weiß, dass die Geschichte für Boesherz - sagen wir mal - kritisch verläuft.
Aber ab einem gewissen Punkt war mir persönlich die Story dann doch zu abgehoben. Alles war irgendwie etwas zu konstruiert, wie am Reißbrett erfunden - aber gleichzeitig auch zu abgehoben. Ich möchte nicht zu viel verraten, für diejenigen, die das Buch noch lesen wollen. Deshalb verzichte ich auf Details an dieser Stelle. Aber alles was mit der Vergangenheit von Boesherz zu tun hatte, war dann doch allzu absehbar. Relativ schnell war mir klar, wie das ganze ausgehen würde und auch welche Rolle Ferdinand spielt, konnte ich mir schnell zusammenreimen. Am Schluss ging es dann nur noch darum, ob Vincent Kliesch die Story gut zusammenführt. Aber mit wirklich viel Interesse habe ich das beim Lesen dann nicht mehr verfolgt. Und ein weiterer Kritikpunkt - der allerdings eine ganz, ganz subjektive Wertung ist: mich haben die Namen der Figuren beim Lesen total gestört. Dafür gibt es - logischerweise - keine rationale Begründung. Aber mal ehrlich: Severin, Ferdinand, Rupert, Olivia? Wirkt auf mich ein bisschen so, als ob man mit möglichst ausgefallenen Namen Aufmerksamkeit erzielen oder einen riesigen Wiedererkennungswert schaffen wollte. Hat bei mir nicht wirklich funktioniert, sondern eher gestört beim Lesen. Für meinen Geschmack nicht der beste Krimi, den ich gelesen habe.Schade, weil der Anfang sehr vielversprechend wirkte.
Viele Grüße
Cat
Im Augenblick des Todes ist der zweite Teil der Krimi- / Thrillerserie um den Ermittler Severin Boesherz, der für die Berliner Polizei arbeitet. Eigentlich will Boesherz nur seine Freizeit am Schlachtensee genießen, als ihn plötzlich ein mysteriöser Mann anspricht und sich als Ismael vorstellt (die Verbindung zu Moby Dick ist hier natürlich ganz offensichtlich gewollt). Boesherz lässt sich auf eine Unterhaltung ein, folgt dem Fremden zu seinem Wagen und lässt sich schließlich von ihm zu einem Haus bringen. Dort steht der Ermittler mitten in einem Tatort: Ein Arzt wurde bestialisch umgebracht und mit seinem eigenen Werkzeug zerstückelt. Das ganze erinnert schwer an früheren einen Mordfall in dem Severin Boesherz nach dem Täter suchte - ihn aber nie finden konnte! Sein einziger ungelöster Fall! Natürlich nimmt der Ermittler die Herausforderung des Mörders an und jagt ihn in einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Täter irgendwie immer die Oberhand zu behalten scheint. Gleichzeitig wundert der Leser sich, was es mit dem Jungen Ferdinand auf sich hat, den Severin immer heimlich trifft. Niemand darf wissen, dass die beiden sich kennen. Was hat es damit auf sich?
Ich muss sagen, dass mir der erste Teil der Handlung wirklich gut gefallen hat. Ja, der Ermittler ist etwas arrogant, weil er - eigentlich - jedes Rätsel lösen kann und auf alles eine Antwort hat. Aber mit dieser Haltung ist er ja nicht der einzige in diesem Genre, dass bekannt ist für seine "speziellen" Charaktere. Die Spannung steigt relativ schnell an, vor allem, da man auch durch das Vorwort weiß, dass die Geschichte für Boesherz - sagen wir mal - kritisch verläuft.
Aber ab einem gewissen Punkt war mir persönlich die Story dann doch zu abgehoben. Alles war irgendwie etwas zu konstruiert, wie am Reißbrett erfunden - aber gleichzeitig auch zu abgehoben. Ich möchte nicht zu viel verraten, für diejenigen, die das Buch noch lesen wollen. Deshalb verzichte ich auf Details an dieser Stelle. Aber alles was mit der Vergangenheit von Boesherz zu tun hatte, war dann doch allzu absehbar. Relativ schnell war mir klar, wie das ganze ausgehen würde und auch welche Rolle Ferdinand spielt, konnte ich mir schnell zusammenreimen. Am Schluss ging es dann nur noch darum, ob Vincent Kliesch die Story gut zusammenführt. Aber mit wirklich viel Interesse habe ich das beim Lesen dann nicht mehr verfolgt. Und ein weiterer Kritikpunkt - der allerdings eine ganz, ganz subjektive Wertung ist: mich haben die Namen der Figuren beim Lesen total gestört. Dafür gibt es - logischerweise - keine rationale Begründung. Aber mal ehrlich: Severin, Ferdinand, Rupert, Olivia? Wirkt auf mich ein bisschen so, als ob man mit möglichst ausgefallenen Namen Aufmerksamkeit erzielen oder einen riesigen Wiedererkennungswert schaffen wollte. Hat bei mir nicht wirklich funktioniert, sondern eher gestört beim Lesen. Für meinen Geschmack nicht der beste Krimi, den ich gelesen habe.Schade, weil der Anfang sehr vielversprechend wirkte.
Viele Grüße
Cat