Vietnamesischer Buddhismus

Geburt, Altern, Krankheit und Tod - so wie sie damals waren, sind sie jetzt.Der Versuch sich zu befreien,die Läuterung - sie bringen noch mehr Probleme.
Außen nach dem Buddha zu suchen ist so sinnloswie methodischer Meditation zu folgen.Weder suchend noch meditierend - wie still es ist, hier ohne Worte zu sitzen!
Die Übertragung kam mit dem ehrwürdigen Ty-Ni-Da-Lu'u-Chi (Vinîtaruci), einem Inder, im Jahr 580 nach Vietnam; er hatte unter dem Patriarchen Seng-tsan (jap. Sôsan, gest. 606) geübt. In siebzehnter Generation empfing als einzige Nonne die Bhikshuni Dieu-Nhan (1043-1115) das Dharma-Siegel; von ihr stammen die obigen Verse. Ein bekannter Ausspruch von ihr lautet: "Kehrt zu eurem ursprünglichen Geist zurück, dann sind plötzlich und allmählich [bezogen aufs Erwachen] nicht verschieden."   820 ging der ehrwürdige Chinese Vo-Ngon-Thong (Wu-yen Tung, gest. 826) nach Vietnam und begründete die zweite Zen-Schule Vietnams, die nach ihm benannt wurde; er hatte die Dharma-Übertragung von Pai-chang Hui-hai (jap. Hyakujô Ekai, 720-814) erhalten.   Die dritte große Zenschule, eine Verbindung mit der des Reinen Landes, gelangte im frühen 11. Jahrhundert mit dem Ehrwürdigen Thao-Du'ong (Ts'ao-tang), einem Schüler von Hsüeh-t'ou Ch'ung-hsien (jap. Secchô Juken, gest. 1052) aus der Linie Yün-mens (jap. Ummon), nach Vietnam.   König Tran-Nhan-Ton (1258-1308) begründete auf einem Höhepunkt vietnamesischen Nationalismus die Truc-Lam-Schule; Nationalismus und Buddhismus verschmolzen in dieser Zeit.   Die Lam-Te-Schule (chin. Lin-chi, jap. Rinzai) erreichte Vietnam im 17. Jahrhundert mit dem ehrwürdigen Nguyen-Thieu (gest. 1712), einem Zeitgenossen des chinesischen Meisters Ying-yüan Lung-ch'i (jap. Ingen Ryûki, 1592-1673), dem Begründer des Ôbaku-Zweiges der Rinzai-Schule in Japan. Lam-Te bildete den Rahmen für weitere Zen-Übertragung, etwa von dessen zweiten Patriarchen Tu-Dung auf den ehrwürdigen vietnamesischen Meister Lieu-Quan (gest. 1743), einem Neuerer, dessen Schule heute in Vietnam dominiert und der gâthâ (Verse) zur Verifizierung seiner Linie benutzte.   Die beiden letztgenannten Schulen (Truc-Lam und Lam-Te) gelten als die eigentlichen des vietnamesischen Buddhismus, da sie auch von vietnamesischen Meistern begründet wurden.
Zur Zeit ist die populärste Methode Meditation während der Rezitation bzw. Rezitation während der Meditation - Rezitation und Meditation sind für vietnamesische Buddhisten eins. Dies ist die Doktrin von Thien-Tinh-Nhat-tri, der Vereinigung von Zen und Reines-Land-Rezitation.
Weitere interessante Details aus Buddhism and Zen in Vietnam von Thich Thien-An (Tuttle 1975):
- Eine Selbstverbrennung der Zenmönche Nghiem Bao-Tinh und Pham Minh-Tam als Tribut an den Buddhadharma (!) geschah bereits im Jahre 1034. 
- Eine Geschichte rankt sich um Meister Tue-Trung, der, von der Königin eingeladen, sich nicht nur auf eigens für ihn separat dargebrachten Speisetellern bediente, sondern auch Fleisch aß, worauf sie ihn fragte: "Wie kannst du Buddha werden, wenn du Fleisch isst?", und er antwortete: "Buddha ist Buddha, ich bin ich."
- Wer die Stufe (bhûmi) jenseits des Floßes erreiche, würde spontan liebende Freundlichkeit entwickeln, die durch natürliche Güte als Verbindung von prajnâ und upâya (Weisheit und geschickten Mitteln) dem Wohle der Wesen diene. Damit verwirkliche sich die wahre spirituelle Freiheit (anâbhogacaryâ) eines Bodhisattva, dessen Handeln aus einem Geist entstehe, der in Soheit (tathatâ) ruhe und keine besonderen Absichten verfolge.
- Prajnâ (Weisheit) bedeutet, Dinge so zu erkennen, "wie sie sind" (yathâbhûtam).
- Was ist Zen-Praxis? "Geist, der frei den Dharma versteht, Weisheit, die ausstrahlt wie die Sonne." (zitiert nach Pai-chang).
Ich lache über die, die das Wunder der Blumen nicht erkennen,stecke mir Chrysanthemen ins Haar und lege mich schlafen.
(Meister Huyen-Quang, 1254-1334)

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