Vierbeiner an Bord: Kreuzfahrt mit Hund

Für viele Hundebesitzer eine wichtige Frage, wenn es auf Kreuzfahrt gehen soll. Doch, welche Reedereien bieten Frauchen, Herrchen und Hund eine gemeinsame Überfahrt? Gibt es gar spezielle Hundekreuzfahrten und welche Regelungen und Quarantänevorschriften müssen Zwei- und Vierbeiner beachten? Welche Impfungen müsst ihr vorweisen können und welche Vorbereitungen treffen, wenn ihr zusammen in See stechen wollen?

Wir stellen euch einige Reedereien und Schiffe vor, bei denen Vierbeiner nicht an Land bleiben müssen, sondern an Bord willkommen sind. Außerdem erfahrt ihr, was es wirklich zu beachten gibt, wenn euer Hund gemeinsam mit euch auf Kreuzfahrt gehen soll. Ungeachtet der jeweiligen Plätze für Hunde an Bord, gilt es immer zu bedenken: Auf jedem Schiff herrschen strenge Hygienevorschriften. Diese und alle anderen Bestimmungen und Bedingungen mit Hund einzuhalten, liegt genauso wie die Reise an sich in der Verantwortung der Hundehalter.

Hier dürfen Hunde mit Herrchen und Frauchen an Bord

1AVista Fluss-Kreuzfahrten
Wer auf Flüssen wie Rhein, Mosel, Main und Donau zusammen mit seinem Vierbeiner 7 bis 8 Tage lang schippern möchte, ist bei 1AVista Fluss-Kreuzfahrten auf dem genau richtigen Dampfer. Bereits seit 2009 heißt es hier nämlich: Hunde willkommen, aber nur einer pro Kabine! Dabei gilt jedoch nicht Leinen los, sondern Leine dran, zumindest in allen Gästebereichen. Futter kann und soll selbst mitgebracht werden und fürs Gassi gehen steht auf Deck sogar eine kleine Hundewiese bereit. Es werden aber auch einige Stopps eingelegt, um den Hund dort in aller Ruhe und mit festem Boden unter den Füßen/Pfoten auszuführen.

Leckerlies lassen sich an der Rezeption abholen. Ein besonderes Highlight sind die „ Frauchen-Herrchen-Hundereisen*". Hier nämlich sind die Vierbeiner die Protagonisten an Bord und auf dem Wasser. Und wenn das Hundeleben zu langweilig wird, sorgt hier und da auch bei anderen 1AVista Fluss-Kreuzfahrten ein professioneller Hundetrainer für Spaß und Kurzweil.

ColorLine
Der Skandinavien-Spezialist ColorLine* erlaubt Hunden zumindest in unterschiedlich großen Boxen oder im Auto mitzureisen. Ausgenommen sind hier jedoch Mini-Kreuzfahrten und Rundreisen. Zu bestimmten Besuchszeiten dürfen Herrchen und Frauchen nach ihren Lieblingen auf vier Pfoten sehen und auf dem Autodeck auch Gassi gehen. Allerdings sind die Boxenplätze beschränkt. Ausnahmen bilden Blindenführhunde und Behindertenbegleithunde. Die nämlich dürfen in den meisten öffentlichen Bereichen auf dem Schiff mitgeführt werden.

Cunard Line / Queen Mary 2*
Auch wenn Vierbeiner ausschließlich auf Transatlantiküberquerungen mit an Bord dürfen - und dort auch nur in Boxen bzw. Zwingern und im Hundebereich an Deck - sind sie hier dennoch willkommen. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass auf dem Schiff neben Hunde-Spielzeug auch Futter gestellt wird. Zudem erhält jeder Hund seine eigene Decke und Futternapf. Und sogar für Hunde-Rettungswesten ist gesorgt. Der Dog Master an Bord sorgt zudem dafür, dass alle Vierbeiner immer bestens versorgt sind. Und selbstverständlich gibt es Besuchszeiten, in denen Herrchen und Frauchen nach ihren Lieblingen schauen können.

Hurtigruten
Hurtigruten hat ein Herz für Hunde*, mit Ausnahme von Expeditionsfahrten. Um den liebsten Vierbeiner aber mit auf Kreuzfahrt nehmen zu können, müssen bestimmte Kabinenkategorien (I und L) gebucht und am besten im Vorfeld angemeldet werden. Allerdings dürfen Hunde die Kabinen nicht verlassen, sobald das Schiff ablegt und auf dem Meer kreuzt. Gelegenheiten zum Gassi gehen gibt es aber natürlich dennoch viele. Erwischt man keine Hundekabine mehr, kann das Tier die Kreuzfahrt in einem Zwinger auf dem Autodeck oder auch im Auto mitmachen.

Kreuzfahrt-Bestimmungen rund um den Hund

Wenn Hunde als „Passagiere" an Bord erlaubt und willkommen sind, müssen Herrchen und Frauchen, einiges an Papierkram erledigen, bevor es „Leinen los" heißt. Die wichtigsten Bürokratie-Bestimmungen, über die ihr Bescheid wissen solltet, haben wir hier für euch zusammengestellt.

EU-Heimtierausweis/Pet Passport
Dieses blaue Heft hat - wie der Name bereits verrät - den Zweck, die Identität des Hundes nachzuweisen und nachprüfen zu können. Insofern gehört ein gültiger EU-Heimtierausweis in jedes Kreuzfahrtschiff-Reisegepäck. Zudem müssen Hunde einen Mikro-Chip bzw. elektronischem Transponder haben, der eine eindeutige Zuordnung des Hundes zu den Angaben im EU-Heimtierausweis ermöglicht.

Für Assistenz- und Blindenhunde ist das Mitführen des Blindenführhund-Ausweises Pflicht.

Tollwutimpfung, Zecken- und Bandwurmbehandlung
Damit euer und alle anderen Hunde gesund an und von Bord gehen, müssen eine aktuelle Tollwutimpfung sowie eine Zecken- und Bandwurmbehandlung vorgewiesen werden können.

Andere Länder, andere Regeln
Je nach Reiseziel solltet ihr im Vorfeld klären, ob und falls ja, welche Quarantänevorschriften dort gelten oder auch, ob in bestimmten Ländern eine Maulkorbpflicht herrscht. Auch Leinenzwang kann ein Thema sein. Dieser herrscht beispielsweise grundsätzlich in Norwegen. Wenn ihr also dort „å lufte hunden" (also euren Hund ausführt), sollte dies stets angeleint geschehen.

Schließlich kann es auch vorkommen, dass euer Hund an bestimmten Häfen bzw. in bestimmten Ländern überhaupt nicht von Bord darf. Wo das eventuell der Fall ist, prüfen und kommunizieren in der Regel die Reedereien.

Stubenreinheit und Stressresistenz
Gerade auf Kreuzfahrten, bei denen euer Hund mit in der Kabine reisen darf, ist Stubenreinheit ein Muss. Zudem sollte euer Vierbeiner unbedingt Stress abkönnen, denn der entsteht beim On-Boarding, in ungewohnter Umgebung und in Gesellschaft fremder Hunde ganz bestimmt in der einen oder anderen Form.

Kreuzfahrt-Training für den Hund

Gerade wenn euer Liebling auf vier Pfoten noch niemals Passagier auf einem Schiff war, solltet ihr im Vorfeld die eine oder andere Trainingseinheit abhalten. Das könnt ihr ganz entspannt gestalten, indem ihr beispielsweise eine kurze Rundfahrt über einen kleinen See oder Fluss macht oder vielleicht auch mit der Fähre eine kurze Strecke zurücklegt. Wichtig ist, dass euer Hund sich an den wackeligen Boden unter seinen Pfoten gewöhnt und ihr beobachten könnt, wie er sich dabei fühlt und verhält.

Auch Treppen müssen auf Kreuzfahrtschiffen an der einen oder anderen Stelle bewältigt werden. Insofern sollten Stufen unterschiedlicher Art (vor allem nach unten offene) und Steigungen ebenso ins Kreuzfahrttraining-für-Hunde-Programm aufgenommen werden.

Und weil Hunde keine Seehunde sind, kann es durchaus vorkommen, dass die Vierbeiner seekrank werden. Für die Mitnahme und das Verabreichen entsprechender Medikamente und Mittel sollte vor Abreise der Tierarzt konsultiert werden. Nicht zuletzt können sich Hunde auch einen Sonnenbrand fangen. Daher empfiehlt es sich, gerade sonnenempfindlichen Rassen auch einen Sonnenschutz einzupacken.

Mr. Ralf für Kreuzfahrt 4.0 in Zusammenarbeit meinem Partner Kreuzfahren.de


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