Vier Boxkämpfe in Bochum

Am Sonntag, dem 01.12.2013 gab es unweit des VFL Bochum Stadions gutes Boxen zu sehen. Veranstalter war die Kultfigur des Bochumer Kampfsports, Niko Lohmann, der sich auch Karl Stahl nennt. Eigentlich hätte er ja selber boxen sollen, aber verletzungsbedingt musste der Kampf ausfallen. Im Vorprogramm gab es drei Amateurkämpfe zu sehen, die hart und kurzweilig waren.
Den ersten Profikampf des Nachmittags bestritten Patryk Wolke (10 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 8 Niederlagen) und Sergej Vib im Leichtgewicht. Der Debütant Vib startete wie ein Weltmeister. Er ließ sein Gegenüber Wolke, der seine letzten fünf Kämpfe verloren hat, richtig schlecht aussehen. Vib war schnell auf den Beinen und zeigte eine unglaubliche Beweglichkeit im Oberkörper. Wolke versuchte ihn zu treffen, aber er pendelte alle Schläge aus. Es gab sogar Szenenapplaus für sein Auspendeln. Alles sah also nach einem einseitigen Gefechts aus.


Aber Wolke ließ sich nicht beirren und suchte seine Chance. Er hatte bereits in der ersten Runde seine Momente und sie wurden von Minute mehr. Immer wenn Vib eine Pause machte, kam Wolke. Bereits am Ende der ersten Runde schien Vib langsamer zu werden. Hinzu kam, dass sein rechter Haken, den er zu häufig schlug, zu unpräzise kam und keine rechte Wirkung erzielte. Am Ende stand ein Punktsieg für Wolke, mit 2:1 Punktrichterstimmen.


Ein paar Worte zum Matchmaking: Die Kampfpaarungen, die alle Henryk Adam zusammengestellt hatte, waren alle gut und ausgeglichen. In keinem Kampf stand der Sieger vorher fest.
Der zweite Kampf fand im Halbschwergewicht statt. Ahliman Gurbanov traf auf David Saric. Saric war der bessere Boxer, dafür wirkte Gurbanov härter und stabiler. Trotzdem musste Gurbanov Mitte der ersten Runde, nach zwei Links-Rechts-Kombinationen zum Kopf, zu Boden. Er wurde angezählt und kam wieder hoch. Den Rest der Runde kämpfte er um sein Überleben. Im folgenden Durchgang versuchte er durch rechte Schwinger und durch Keilen zum Erfolg zu kommen. Der Kampf wurde immer verbissener und schmutziger geführt. Der GBA Ringrichter Mustafa Erenay hatte alle Hände voll zu tun, einen fairen Kampf zu gewährleisten, was ihm auch gelang. Er und seine Punktrichterkollegen machten ihren Job vorbildlich.


Die dritte Runde war noch intensiver. Am Anfang der vierten und letzten Runde stellte Saric Gurbanov in seiner Ecke und deckte ihn mit einem nicht enden wollenden Schlaghagel ein, dem Gurbanov nichts entgegen setzte. Der Ringrichter ging dazwischen und brach den Kampf ab. TKO Sieg für Saric nach 31 Sekunden.


Im nächsten Kampf, der an Emotionen dem vorangegangen in nichts nachstand, standen sich im Weltergewicht Aria Najafi und Slaibi Slaibi (2 Kämpfe, 2 Unentschieden) gegenüber. Beide hatten viel Fans mitgebracht, die sie lauthals anfeuerten. Najafi war der schnellere, aber kleinere Mann, Slaibi der größere und kompaktere. Nach Vorteilen in der ersten Runde für Najafi, verlor dieser seine boxerische Linie. Immer wieder kam es zu wüsten Schlagabtäuschen. Am Ende der vier Runden stand ein gerechtes Unentschieden.


Im letzten Kampf boxten Michael Erdine und Cheikh Souleymane Fall (3 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) im Halbschwergewicht gegeneinander. In der ersten Runde muss Fall viele Treffer nehmen, die er zum Teil mit putzigen Grimassen beantwortete. In der zweiten Runde beschwerte er sich öfter beim Ringrichter darüber, der rechte Cross, der immer wieder bei ihm einschlug, sei ein Schlag auf den Hinterkopf. – Dem war aber nicht so. Ende der Runde fiel er fast aus dem Ring. In der Ringpause wollte er dann aufgeben. Aber sein Trainer überzeugte ihn weiterzumachen. In der dritten Runde kassierte Fall weiter, brachte aber Erdine zu Boden, was der Ringrichter allerdings nicht als Niederschlag wertete. Auch in der vierten und letzten Runde ging Erdine zu Boden. Diesmal wurde er angezählt. Wenn man einmal von den Niederschlägen absieht, gewann Erdine jede Runde deutlich, daher war auch sein Punktsieg einstimmig und verdient.
Die zweite Veranstaltung von Team Stahl war ein voller Erfolg. Man kann nur hoffen, dass weitere folgen werden.
© Uwe Betker


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