Nach der Prämierung der Unternehmen für ihre Maßnahmen für einen effizienten Energieeinsatz, gab es beim dena-Energiekongress auch noch die Auszeichnung der herausragenden kommunalen Energieeffizienzprojekte von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) im Rahmen des Wettbewerbs “Energieeffizienz in Kommunen – Gute Beispiele 2012″. Auch diese Preisträger werde ich wieder ausführlich und mit Video der dena vorstellen.
Die Preisträger der kommunalen Energieeffizienzprojekte
Den ersten Preis erhielt das vorbildliche Energieeffizienzkonzept der Stadt Aachen. Den zweiten Preis teilen sich die Stadtwerke Bamberg für ein Niedrigenergie-Hallenbad, die Stadt Memmingen für ein Energieeinspar-Contracting-Projekt und der Landkreis Oberspreewald-Lausitz für ein Bildungszentrum in Passivhausbauweise.
Stadtwerke entwickeln Effizienzkonzept
Die Stadtwerke Aachen AG hat das Energieeffizienzkonzept gemeinsam mit der Stadtverwaltung entwickelt. Die Bandbreite der umgesetzten Projekte erstreckt sich von speziellen Fördermaßnahmen für Haushalte und Unternehmen über Qualifizierungsmaßnahmen, die Entwicklung von Qualitätsstandards und eine Vielzahl an Beratungsangeboten bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten wie der Auslobung des Aachener Energiepreises. Im Bereich öffentlicher Einrichtungen wurde unter anderem ein internes Vorschlagswesen für Energieeffizienzmaßnahmen aufgebaut. Durch die über 30 umgesetzten Projekte wurde in Aachen zwischen 2006 und 2010 eine Endenergieeinsparung von rund zwei Prozent erreicht.
Energieeinsparung mit Hallenbad in Passivhausbauweise
Die Stadtwerke Bamberg GmbH hat mit dem “Bambados” eines der ersten Hallenbäder in Europa im Passivhausstandard realisiert. Aufgrund hoher Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeit haben Hallenbäder grundsätzlich einen besonders hohen Energiebedarf. Das Bambados zeichnet sich durch eine hochgedämmte Gebäudehülle sowie eine luftdichte und kompakte Bauweise aus. In Bezug auf Lüftung, Kälteversorgung und Beleuchtung wurde modernste Gebäudetechnik eingesetzt. Das Bambados erreicht so einen Wärmebedarf, der um rund 30 Prozent unter dem eines Standardneubaus nach aktueller Energieeinsparverordnung liegt.
Energieeinspar-Contracting für städtische Gebäude
Die Stadt Memmingen modernisierte im Rahmen eines Energieeinspar-Contractings die Gebäudetechnik und Wärmeversorgung von 31 städtischen Gebäuden. Dabei wurden für jedes Gebäude detaillierte Energieeffizienzmaßnahmen ausgearbeitet. Sie umfassten unter anderem den Austausch der Umwälzpumpen gegen Hocheffizienzpumpen, die Erneuerung von Leuchtmitteln, den Einsatz eines übergreifenden Gebäudeleitsystems oder die optimierte Regelung der Anlagentechnik. Sämtliche Energieverbräuche der Gebäude werden über ein Energiecontrolling regelmäßig ausgewertet, so dass Fehlentwicklungen tagesgenau festgestellt werden können. Ohne hohe eigene Investitionen tätigen zu müssen, konnte Memmingen die durch das Contracting jährlich garantierte Energiekosteneinsparung von rund 280.000 Euro bereits im ersten Betriebsjahr erreichen.
Schulkomplex in Passivhaus-Bauweise spart Betriebskosten
Das Bildungszentrum SeeCampus Niederlausitz, bestehend unter anderem aus zwei Schulen und einer Drei-Feld-Sporthalle, wurde 2011 im Auftrag des Landkreises Oberspreewald-Lausitz als Passivhauskomplex errichtet. Das Vorhaben ist eine Kooperation im Rahmen einer Public-Private-Partnership zwischen dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz, zwei Städten sowie der regionalen Wirtschaft. Der jährliche Wärmebedarf liegt bei nur rund 15 kWh pro qm. Erreicht wird dies unter anderem durch eine stark gedämmte Außenhülle, die einen Wärmeverlust weitgehend verhindert, und eine kontrollierte Raumlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die Schüler profitieren von einer modernen Lernatmosphäre und lernen am praktischen Beispiel ihrer eigenen Schule den rationellen Umgang mit Energie.
Auszeichnung mit dem Label “Good Practice Energieeffizienz”
Die Preisträger erhielten gleichzeitig das Label „Good Practice Energieeffizienz“ der dena, das erfolgreiche Energieeffizienzprojekte in Kommunen, Institutionen und Unternehmen sichtbar macht. Der Wettbewerb und die Verleihung des Good-Practice-Labels sind Aktivitäten der dena im Rahmen der Kommunikationsplattform zur Unterstützung der nationalen Umsetzung der EU-Energiedienstleistungsrichtlinie (EDL-Richtlinie). Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.