Vier Arten zu Tanzen

Vier Arten zu Tanzen

Wenn dieser Tage die Sonne scheint, muss man eigentlich raus gehen, zu sehr sitzt einem noch die Kälte und der Regen des diesjährigen Frühsommers in den Gliedern.
Umso erfreulicher war es, dass eine beträchtliche Anzahl an unverwüstlichen Kulturliebhabern vergangenen Sonntag ins Jüdische Museum kam, um an dem Programm der Veranstaltung Ein Tag in der Wechselausstellung teilzunehmen.

Nachdem die Kuratorin der Ausstellung Dr. Felicitas Heiman-Jelinek ihren Rundgang durch die aktuelle Wechselausstellung ALLES HAT SEINE ZEIT. Rituale gegen das Vergessen beendet hatte, führte das Künstler-Kollektiv FIELDSHIFT FURTHER vier verschiedene Performances im Treppenhaus und in den Ausstellungsräumen des Museums auf.
Neben dem Projekt SONDERBAUTEN: the special block, das auch Teil der Ausstellung ist und neben einer Tanzperformance auch noch aus Fotografien und literarischen Texten besteht, führten Quintan Ana Wikswo, Alexx Shilling und Arthur Kell auch noch drei ganz neue Stücke auf, nämlich: Charité, Vier Arten zu Akten zu legen und Sechs Nächte im Ignaz-Günther Haus. Bilder von den Proben:

Vier Arten zu Tanzen

Vier Arten zu Tanzen

Vier Arten zu Tanzen

Die Performances drehen sich alle um körperliche Erfahrungswelten jüdischer Frauen in Nazi-Deutschland, wobei das letzte Stück sich auf die Gegenwart bezieht. Die aufgeführten Tanzperformances werden dabei von Videoaufnahmen, Musik und eingesprochenen deutschen Texten begleitet, die Fieldshift Further für ihre Auftritte hier extra einsprechen haben lassen. Die Kombination macht das Besondere der Arbeiten aus und die Art der Darstellung ist ungewöhnlich, aber vielleicht gerade deshalb ein guter Weg schwierige Themen wie sexuelle Gewalt oder Euthanasie, künstlerisch zu verarbeiten.
Im Anschluss daran gab es noch ein Künstlergespräch, in dem die drei Künstler unter anderem über ihre Arbeitsweise, den Enstehungsprozess ihrer Stücke und neue Projekte sprachen. Nach „nur“ fünf Stunden endete Ein Tag in der Wechselausstellung und die Sonne hatte sich erfreulicherweise bis dahin noch nicht verabschiedet.

Fotos: Clemens Wipplinger


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