Vielfalt im Kinderbuch

Oder: Was ich Kindern zu Weihnachten schenken könnte

Kinder brauchen Vorbilder, da sind sich eigentlich alle einig. Wofür konkret, wird manches Mal noch diskutiert. Lernt mein Kind „Bitte“ und „Danke“ zu sagen, wenn ich es regelmäßig dazu auffordere oder reicht es, wenn ich es ihm vorlebe? Lernt es teilen, wenn ich mit ihm teile oder wenn ich es ermahne, sein Spielzeug auch anderen Kindern zu überlassen?

Was mich als Gleichstellungsbeauftragte mehr beschäftigt: Wird meine Tochter Astronautin oder eher Erzieherin, weil sie das häufiger hört und sieht? Engagiert sich mein Sohn bei der Feuerwehr oder geht er lieber zum Tanzen? Selbstverständlich darf ein Kind Erzieher*in werden oder zur Feuerwehr gehen, wenn das seine Leidenschaft ist. Nur eben unabhängig vom Geschlecht.

Mittlerweile gibt es eine Menge Studien, die eindeutig zeigen, dass Kinder sich aber eben nicht entsprechend ihres Charakters und ihrer Interessen entwickeln bzw. ihren Beruf auswählen, sondern sie gehen den Weg, den sie bei anderen sehen. Wenn wir mehr Mädchen in naturwissenschaftlichen und mehr Jungen in sozialen Berufen (oder vorher Hobbys) sehen wollen, dann müssen wir ihnen Vorbilder zeigen.

Im echten Leben oder z.B. im Kinderbuch. Deshalb möchte ich hier einige geeignete Bücher für verschiedene Altersgruppen vorstellen. Sie zeigen nicht nur Feuerwehrfrauen und alleinerziehende Väter, sondern auch Kinder verschiedener Hautfarben oder mit körperlichen Einschränkungen und das ganz selbstverständlich. Denn das ist längst unsere Lebensrealität, die sich nur leider bislang zu wenig im Bücherregal und Spielzeug unserer Kinder wiederfindet. Vielleicht findet das ein oder andere sogar den Weg unter einen Hardegser Weihnachtsbaum…

Pappbilderbücher mit wenig Text

  • „Ich bin anders als du – ich bin wie du“ (Constanze von Kitzing): großartiges, witziges Buch über offensichtliche u. versteckte Unterschiede, auch für Eltern überraschend
  • „Unsere große bunte Welt“ (Constanze von Kitzing): Ein Wortbilderbuch
  • „Ein Ei für Zwei“ (Susanne Lütje, Lisa Rammensee): Ein Pinguinpärchen, das ein Ei adoptiert

Wimmelbücher

  • „Mein großes Berufe Wimmelbuch. Ich kann alles werden“ (Max Walther)
  • „Wo ist der kleine Kuschelhase? Mein Kindergarten-Wimmelbuch“  (Joachim Krause)
  • „Komm, wir zeigen dir unseren Wald“ (Constanze von Kitzing)

Pappbücher mit mehr Text

  • „Maxi, beeil dich!“ und „Alex, abgeholt!“ (Danielle Graf, Katja Seide): über den Hürdenlauf am Morgen mit Papa bzw. die Freude & Kraftlosigkeit nach einem Kitatag
  • „Baby ist da“ (Graf, Seide): über Geschwistereifersucht (während die Eltern sich die Care Arbeit teilen)
  • „Die Feuerwehr“/“Müllabfuhr & Recycling“ aus der Reihe  „Guck mal, wie das funktioniert!“ (Lara Bryan): Klappbücher mit Feuerwehrleuten und Müllwerker*innen aller Geschlechter
  • „Ein Licht für das kleine Einhorn“ (Sam Taplin): Mit Lichteffekten und Elfen aller Hautfarben & Geschlechter

Vorlesebücher

  • „Du gehörst dazu. Das große Buch der Familien“ (Mary Hoffman, Ros Asquith): über die ganze Vielfalt von und in Familien
  • „Tatütata, die Feuerwehr ist da!“ (Maren von Klitzing): Kurze Geschichten ab 3 Jahren
  • „Lustige Abenteuer-Geschichten“ (Astrid Göpfrich): Floßfahrt, Schatzsuche, verzauberte Katzen uvm. ab 5 Jahren
  • „Kalle und Elsa“ (Jenny Westin Verona): Bücher über die Abenteuer von 2 Freund*innen
  • „Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge“ (Nils Pickert): Freundschaftsgeschichte ohne Geschlechterklischees
  • „Raffi und sein pinkes Tutu“ (Riccardo Simonetti): Raffi liebt Fußball, Sporttrikots u. sein Tutu

Für Erstleser*innen

  • „Eine Klasse für sich. Das Klogespenst“ (Pamela Butchart, Becka Moor)
  • „Das beste 1. Schuljahr“ (Leselöwen, Anni Möwenthal)
  • „Zack!“ (Volker Schmitt): Abenteuer- und Pirat*innengeschichte als cooler Comic mit starker Protagonistin
  • „3-Minuten-Leserätsel. Einfach magisch“ (Duden, Susanna Moll): Rätselbuch

Für (Vor-)Schulkinder

  • „Von wegen Bienchen und Blümchen! Aufklärung, Gefühle und Körperwissen für Kinder (Carsten Müller): inkl. Regeln für „Doktorspiele“ u. Tipps für Eltern. Ab 5 Jahren
  • „Wie toastet der Toaster das Brot?“ (Steve Martin): Technik kindgerecht erklärt, ab 5 Jahren
  • „Atlas der Abenteuer. Weltkarten für Entdecker u. Tagträumer“ (Sarah Sheppard)
  • „Mission Hollercamp. Der unheimliche Fremde“ (Lena Hach): Ferien- und Freundschaftsgeschichten von Leon, Jakub und Emily, ab 9 Jahren

Für Jugendliche

  • „Young Rebels. 25 Jugendliche, die die Welt verändern!“ (Benjamin & Christine Knödler)
  • „Der Himmel über dem Platz“ (Martina Wildner): Mädchen in der Jungsfußballmannschaft
  • „Totsch“ (Sunil Mann): pummeliger Trampel befreundet sich mit beliebtem Jungen
  • „Gender-Kram. Illustrationen und Stimmen zu Geschlecht“ (Louie Läuger) – auch für Eltern

Und wenn wir schon dabei sind… Für Eltern:

  • „Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees“ (Almut Schnerring, Sascha Verlan)
  • „Prinzessinnenjungs. Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien“ (Nils Pickert)
  • „Lebenskompliz*innen. Liebe auf Augenhöhe“ (Nils Pickert)
  • „Raus aus der Mental Load Falle. Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“ (Patricia Cammarata) – auch als Hörbuch bei Spotify etc.

Noch mehr Empfehlungen gibt es z.B. auf bei Vielfalt im Kinderzimmer auf Instagram oder auf den Seiten der Rosa-Hellblau-Falle.

Hanna Bludau, ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hardegsen
Artikel erstmals veröffentlicht im Hardegser Stadtgeflüster 12/202
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