Das Thema Startups in der Energiewirtschaft bleibt für mich weiter aktuell. Nachdem ich in der vergangenen Woche die Halbfinalisten des StartGreen Awards vorgestellt habe, für die jetzt online abgestimmt werden kann, ist heute der nächste Wettbewerb an der Reihe. Diese Woche werden die Finalisten der europaweiten Idea Challenge in der Kategorie „Smart Energy Systems“ in eines der größten europäischen Startup-Wettbewerbe gegeneinander antreten.
Die acht Finalisten müssen auf der Veranstaltung am 04.11. in Berlin um den Sieg pitchen. Es winkt ein Preisgeld von bis zu 40.000 Euro und die Aufnahme in das EIT Digital Netzwerk mit 130 Partnern aus Industrie, Forschung und Universitäten. Die Finalteilnehmer wurden in der vergangenen Woche von der europäischen Innovations- und Technologieorganisation EIT Digital bekannt gegeben.
Neben den Smart Energy Systems gibt es die Kategorien Future Cloud, Cyber Security & Privacy, Urban Life & Mobility, Urban Life & Mobility, Smart Spaces, Internet of Things und Cyber-Physical Systems. Insgesamt hatten sich 460 Startups aus 17 verschiedenen europäischen Ländern beteiligt. Die Final-Veranstaltungen der anderen Kategorien finden an anderen Terminen statt.
Das ist EIT Digital und die Idea Challenge für europäische Startups
EIT Digital ist eine Wissens- und Innovationsgemeinschaft des European Institute of Innovation and Technology (EIT). Seit 2010 mobilisiert EIT Digital Talente, Ideen, Technologien, Investments und Business in Europa und darüber hinaus, um disruptive digitale Innovationen zu stimulieren. Der Hauptsitz ist in Brüssel mit Co-Location-Centern in Berlin, Eindhoven, London, Helsinki, Paris, Stockholm, Trento sowie in Budapest und Madrid.
Die EIT Digital Idea Challenge ist ein Wettbewerb, der die besten europäischen Startups mit Fokus auf digitale Technologien identifiziert und unterstützt. Der Wettbewerb hat das Ziel, durch den Zugang zum pan-europäischen Innovationsnetzwerk von EIT Digital den innovativsten Lösungen im globalen Markt zu helfen. Das Netzwerk besteht aus über 130 Partnern und unterstützt das internationale Wachstum der Startups durch den EIT Digital Accelerator.
Finalisten der Smart Energy Systems in der Idea Challenge
Beim Blick in die Finalisten der Kategorie Smart Energy Systems fällt gleich mal auf, kein deutsches Startup hat es in die Liste der letzten acht geschafft – dafür sind die Niederland gleich drei mal im Finale vertreten. Das sind die Finalteilnehmer und ihre Produkte und Dienstleistungen:
be.ENERGISED | has.to.be (Österreich)
be.ENERGISED ist eine Management- und Abrechnungsplattform für Ladestationen. Sie ermöglicht es jedem, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu betreiben, zu überwachen und zu steuern. Interaktive Touch- und mobile Anwendungen sind Standard. Mit dieser Software wird jeder in der Lage sein eine Ladeinfrastruktur zu managen und damit können Elektrofahrzeuge an jedem Ort , wo sie eine Zeit lang stehen bzw. parken, sie effizient geladen werden.
CareToSave (Niederlande)
Mit Hyko wird Energiesparen in privaten Haushalten spielerischer und für die ganze Familie ohne Anstrengung attraktiv. Es hilft Familien den Stromverbrauch zu verwalten und den Verbrauch zu verringern. Kinder und auch die Eltern lernen mit Hyko, ohne erhobenen Zeigefinger, neue energiesparende Verhaltensweisen. Die verschiedenen Farben eines Kunststoff-Eisbärs zeigen die aktuelle Höhe des Stromverbrauchs im Haushalt an.
Fourdeg (Finland)
Mit Fourdeg wird er Einsatz von Energie in Gebäuden und in Nahwärmenetzen um 20% effektiver. Erreicht wird dies durch smarte Heizkörper und eine Kommunikation der Thermostatventile mit der Heizzentrale, sowie einer Steuerung über Apps oder dem Webbrowser.
Peeekspower (Niederlande)
Mit Peeks wird der flexible Energieverbrauch verschoben, um die Kosten um bis zu 40 Prozent zu reduzieren.
Semu (Estland)
Hausautomation im Smart Home zur Erhöhung der Sicherheit oder Energieeinsparung erfordert ein gesundes Sehvermögen beim Nutzer. Semu entwickelt Geräte für sehbehinderte und blinde Menschen, auch diese ihre Wohnung und ihr Haus sicherer und effizienter machen können. Vorhandene Sensoren werden z.B. mit einem Tonsignal ausgestattet, um die Personen auf beispielsweise geöffnete Fenster hinzuweisen.
Sterblue (Frankreich)
Sterblue entwickelt ein innovatives Werkzeug für die Instandhaltung von Energie-Infrastruktur. Windenergieanlagen und Hochspannungsleitungen können mit einer Drohne inspiziert werden, um den Aufwand für die Inspektion gering zu halten.
ReThink | SunnyRev (Italien)
Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen ReThink aus Italien hat mit dem Produkt SunnyRev einen Marktplatz geschaffen, in dem Dachbesitzer und Solarenergie-Dienstleister zusammen kommen können. Die Dachbesitzer können ohne eine eigene Anlage Solarstrom beziehen und die Dienstleister können „Solar as a Service“ anbieten.
Watt-Now (Niederlande)
Watt-Now kümmert sich um eine effiziente und nachhaltige Stromversorgung von Festivals und anderen Veranstaltungen mit Hilfe von Batteriesystemen.
Europäische Energie-Startups zeigen Vielfalt
Was haltet Ihr von diesen Startups? Wer ist Euer Favorit und was ist davon bei uns umsetzbar? Soweit mir bekannt ist, gibt es keine vergleichbaren Angebote hierzulande, nur bei SunnyRev bin ich mir nicht sicher, ob es nicht ein ähnliches Angebot bei uns gibt. Ich muss sagen, mir fällt es schwer einen Favoriten auszuwählen.
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.