Viele "Wege" führen nach Mukran. Wirklich?

Mukran (PA). Der Seeweg zwischen dem Hafen Sassnitz-Mukran und dem Trelleborg ist Geschichte. Der Weg innerhalb Neu Mukrans an der Landesstraße L 29, ist es auch...

Nachdem bereits das Verschwinden einer örtlichen Treppe an der Landesstraße für Schlagzeilen sorgte, verschwindet nun auch der befestigte Fußweg zu der Treppe hin. Und das Stück für Stück. Für die Anwohner, Zweitwohnungssteuerzahler und Gäste des kleinen Sassnitzer Ortsteils Neu Mukran ein offensichtliches Ärgernis. Bleibt Ihnen derzeit doch nur loser Sand, Müll, viel gerodetes Wurzelwerk und jede Menge Erinnerung an bessere Zeiten, als man noch Teil der Zivilisation war.

Die endet bereits mit dem Abbiegen in Richtung Staphel. Wer mit dem Auto kommt, so die Empfehlung einiger Bewohner, sollte in jedem Falle ein geländegängiges Fahrzeug benutzen: "Vielleicht einen Jeep oder SUV..." Und in der Tat! Die Betonstraße, die heute noch bis zu einem alten Wasserwerk, an dem auch schon lange der Zahn der Zeit nagt, und einer Gartenanlage führt, gleicht der ebenfalls maroden Wegeführung im Sassnitzer Gerhard-Hauptmann-Ring. Damals - zu DDR-Zeiten - kostengünstig und schnell gebaut, ist deren Oberfläche heute von tiefen Kratern gezeichnet. Links und rechts davon scheint man die Entwicklung sich selbst überlassen zu haben. "Von Gestaltungswillen ist jedenfalls keine Spur!" sagt einer der Anwohner, die täglich den Weg nehmen müssen. Zu den Schandflecken des Ortes Staphel zählt beispielsweise der Plattenbau eines ehemaligen Hotels. Die abgewrackte Fassade könnte bestenfalls noch als Kulisse für einen Kriegsfilm dienen, merkt einer der gerade in der Nähe spazierenden Anwohner an. Wer hier das Abenteuer suche, dürfe jedenfalls auf seine Kosten kommen. Erst recht bei Niederschlägen! Dann könne man als Anlieger, wie beispielsweise die von der Feriensiedlung "Tannhof", sogar das "Oder-Hochwasser" nachspielen.

Der Unmut bricht sich im Gespräch mit den Bürgern jedenfalls schnell Bahn. Nachdem die Treppe und deren Zuwegung an der Landesstraße, schräg gegenüber vom Café Bäckerei Peters, in "Auflösung" sind, hat man den Anwohnern von Neu Mukran und Staphel auch keine große Wahl für die Zukunft gelassen: Entweder man versucht es mit der Überquerung der Landesstraße und dann auf einem ausgetretenen "Trampelpfad", der selbst hartgesottene Radfahrer wegen seiner Gefährlichkeit umkehren lässt, oder aber man folgt der Empfehlung der Stadtverwaltung und schlägt sich über einen kilometerweiten Umweg durch das Dickicht des angrenzenden Waldes. Ein ortskundiger Anwohner bringt das so auf den Punkt: "Sie gehen von Neu Mukran, um Neu Mukran, nach Neu Mukran." Neben dem Hindernislauf für alle Altersklassen sind Wegeunfälle dabei wohl kaum auszuschliessen, meint einer der Bürger aus Neu Mukran. Ob die Mitarbeiter der Stadt Sassnitz wohl zum Brötchenholen bei Bäcker Peters oder zur Bushaltestelle auch einen solchen Marathon in Kauf nehmen würden? Schulterzucken. Dann aber doch eine kurze päzise Antwort darauf, wie man die Ideen der Stadt Sassnitz wohl fände: "Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich..."

Und das scheint nicht unbegründet sein, denn schließlich wird hier während der Urlaubssaison sogar noch tüchtig Kurtaxe und Gewerbesteuer in die Sassnitzer Stadtkasse eingezahlt: Neben dem Tannhof, gibt es hier weitere Ferienwohnungen, Ferienhäuser und sogar einen Hotelbetrieb.

Dieses Jahr ist es jedoch so still, wie nie zuvor. Bedingt durch die staatlichen Anordnungen zur "Corona Krise" dürfen auch hier keine Gäste mehr aufgenommen werden. Die "Renaturierung" - der Rückbau von intakter Infrastruktur - gleicht damit einem Schlussakkord, der hier eine touristische Entwicklung abschliessen könnte, der weder das Interesse der Stadt Sassnitz noch deren Unterstützung bei der Schaffung angemessener Rahmenbedingungen geweckt zu haben scheint. Der Rückbau der Treppe und des Fußweges soll dabei im Rathaus durch Frau Klemens angeordnet worden sein. Sie stehe, so die Anwohner, als Fachfrau dem Bauamt vor. Der Fährhafen hätte für den Rückbau dann schließlich eine lokale Firma beauftragt. Entschieden hätte man das einfach über die Köpfe der Bürger hinweg...


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