Ist es ein Merkmal der Globalisierung und einer mobilen, weltoffenen Generation oder ist es ein Zeichen der Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in den USA, dass 55% der sogenannten Millennials, also der Amerikaner im Alter zwischen 18 und 34, darüber nachdenken, langfristig ins Ausland zu gehen? Das jedenfalls besagt eine Umfrage im Auftrag des internationalen Geldtransfer-Services TransferWise.
Die Faktoren, die Millennials dagegen zum Bleiben in den USA bewegen würden, sind: eine Gesundheitsversorgung, die man sich leisten kann (55%), niedrigere Steuern (51%) und ein besseres (gemeint ist: weniger teures) Bildungssystem (48%).
Die finanzielle Situation vieler Millennials ist in der Tat nicht gut. Laut einer aktuellen Analyse von Pew Research leben 26% der Millennials bei ihren Eltern und insgesamt 48% teilen ihren Wohnraum entweder mit ihren Eltern oder anderen Erwachsenen, die nicht ihre Lebenspartner sind. Ein Grund dafür ist die hohe Verschuldung durch Studiengebühren. Laut einer Umfrage von Bankrate verschieben 56% der Millenials wichtige Lebensschritte, wie Heirat und Hauskauf, aufgrund ihrer Schulden.
Muss Deutschland jetzt also auch noch mit einem Ansturm von jungen Amerikanern rechnen? Kaum, denn nur 14% wollen innerhalb der nächsten fünf Jahre weg. Wohl auch aus finanziellen Gründen, denn zum Auswandern braucht man ebenfalls Geld.