Viele erste Male für die Kleine

Von Frühlingskindermama @fruehlingsmama
Auch meine Kleine wird langsam, aber sicher größer und selbstständiger. In Kürze feiern wir ihren 3. Geburtstag und in den letzten Tagen und Wochen gab es einige erste Male für sie, die im Vergleich zum Großen zwar später, aber nicht weniger aufregend waren. Heute war zum Beispiel erstmals ihre beste Freundin allein mit bei uns. Ich nahm sie direkt aus der Kita mit, was eigentlich die ungewisseste Situation ist, aber problemlos klappte und ging mit den drei Kindern Eis essen, kurz auf den Spielplatz und dann nach Hause. Unterwegs waren meine Kinder abwechselnd ziemlich launisch, ich glaube, sie können es einfach immer noch nicht haben, wenn sie nach der Kita nicht meine volle Aufmerksamkeit kriegen. Die Kleine begab sich sehr in Konkurrenz zur Freundin, die das alles stoisch ertrug, weil sie ein ruhiges und ausgleichendes Naturell hat. Erst zuhause wurde es besser und meine Kinder beobachteten interessiert, wie sie das Kinderzimmer erkundete. Der Große wollte unbedingt mit im Kinderzimmer bleiben, er fürchtete wohl um seine Schätze :-). Ich weiß noch nicht, wie wir das Besuchsproblem zukünftig lösen, da wir ja nur ein Kinderzimmer haben. Jedes Kind soll mit Freund/ Freundin auch mal allein spielen können, ohne von Bruder oder Schwester gestört zu werden. Vielleicht ergibt sich das erst, wenn solche Besuche häufiger werden und nicht mehr so super interessant sind. Jedenfalls war es toll, dass zum ersten Mal ein Besuchskind für die Kleine allein bei uns war. Auch für mich ist das aufregend; natürlich kenne ich das Kind von vielen Spielplatzbesuchen, aber allein verantwortlich zu sein zusätzlich zu meinen beiden Kindern ist schon etwas anderes.
Noch viel heikler und ungewisser war die Situation vor 2 Tagen, als die Kita relativ kurzfristig einen Schließtag anberaumte und ich zwar meinen freien Tag, aber einen wichtigen Physio-Doppeltermin hatte. Ich hatte für die fraglichen anderthalb Stunden jedes Kind theoretisch bei jeweils einer befreundeten Familie untergebracht. Nur war es komplett unsicher, ob die Kleine wirklich allein dort bleiben würde. Sie war nämlich noch nie allein irgendwo bei anderen zuhause gewesen und ist ja insgesamt sehr anhänglich an mich. Ich hatte deshalb echt Sorge, dass es klappt und habe mich schon darauf eingestellt, sie mitzunehmen und mit Puzzle und Handy neben meine Physio-Liege zu setzen. Außerdem gab es noch die Option, dass der Große mit ihr zusammen bei der Familie bleibt, falls sie nicht allein bleiben will. Der freute sich aber natürlich auch auf seine Freunde. Ich hatte beide Kinder ausführlich und immer wieder vorbereitet.
Wir brachten zuerst die Kleine zu den Freunden und nach einem kurzen Zögern blieb sie tatsächlich allein. Puh, mir fiel ein Stein vom Herzen! So konnte der Große zu seinen Freunden und ich beruhigt zu meiner Physiostunde gehen. Der Große war auch ganz perplex. Später holte ich jedes Kind wieder einzeln ab und mit der Kleinen hatte alles super geklappt. Das erste Mal allein bei Freunden geblieben! Für sie ein großer Schritt und für mich sehr beruhigend. Das sind alles kleine Bausteinchen hin zu mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Und zwar nicht mit der Holzhammermethode, sondern langsam vorbereitet durch viele Besuche und Annäherung. Das ist mir sehr wichtig.
Daneben gibt es immer wieder Entscheidungen, die ich für sie treffe, weil ich denke, dass sie noch nicht soweit ist. So hatte die Kita vor 2 Wochen die erste Kita-Übernachtung der 2-4jährigen Kinder angesetzt. Abgesehen davon, dass ich das grundsätzlich in diesem Alter für völlig überflüssig und für zu früh halte, wäre sie auch noch gar nicht bereit dafür gewesen. Schließlich darf abends nur ich sie ins Bett bringen und auch nachts will sie nur mich. Sie hat noch nie woanders, bei den Großeltern oder so, geschlafen. Außerdem haben wir mit dem Großen zwei schlechte Erfahrungen mit den Kita-Übernachtungen gemacht. Ich musste überhaupt nicht überlegen, um sie nicht in die Übernachtungsliste einzutragen. Das geht noch nicht, und das ist auch gar nicht schlimm.
Was aber mittlerweile geht, ist, dass der Papa sie in den Mittagsschlaf begleitet. Es klappte vor wenigen Wochen zum ersten Mal und vor 2 Wochen, als sie krank mit Papa zuhause war, dann auch kontinuierlich und zuverlässig jeden Tag. Da war ich allerdings nicht anwesend. Am vergangenen Wochenende funktionierte es tatsächlich erstmals, dass der Papa sie mittags schlafen bringen durfte, obwohl ich zuhause war. Große Klasse! Das lässt hoffen in Bezug auf das abendliche Zubettbringen, was sicherlich nur noch eine Frage der Zeit ist.
Einiges davon klappte beim Großen schon früher, was man gar nicht vermuten würde und mir selbst im Rückblick unwirklich vorkommt. Er blieb ab ca. 2 Jahre allein bei der Familie seines besten Freundes, mit denen viele Treffen und Besuche stattgefunden hatten. Sein Trennungsschmerz war zwar stark, wurde aber aufgefangen und danach klappte alles gut. Ebenso blieb sein bester Freund auch schon mit 2 Jahren allein bei uns. Der Papa brachte den Großen ab dem Alter von 13 Monaten, als das Einschlafstillen nicht mehr funktionierte, ins Bett und spätestens, als die Kleine da war und ich mich um sie kümmerte, war der Papa dafür ausschließlich zuständig. Bei den Großeltern übernachtet hat er aber auch erst ab 3 Jahre und in unbekannten Situationen trennt er sich gar nicht von uns. Jeder dieser Schritte bedarf/bedurfte einer langen, sensiblen Vorbereitung, und das konnten wir bei ihm leisten, als die Kleine noch nicht da bzw. klein war. Sie kam nun in die bestehenden Strukturen hinein, profitierte einerseits davon, brauchte andererseits länger, um selbst diese Schritte gehen zu können. Aber jetzt kommt ihre Zeit.
Viele kleine Schritte, Herausforderungen und Veränderungen für sie, alles in ihrem Tempo und sanft vorbereitet sowie begleitet, führen nun hin zu ihrem baldigen 3. Geburtstag. Mein kleines Mädchen wird groß und ich finde es toll, wie sie sich weiterentwickelt.