Viel und guter Kampfsport in Dorsten

Das Ehepaar Essaoudi stellte in Dorsten wieder einmal ein langes und gutes Kampfsportprogramm zusammen. Es gab insgesamt 24 Kämpfe zu sehen. Es kämpften Kinder, Jungen, Mädchen, Jugendliche und Erwachsene. Sie traten zu zehn K1 Kämpfen – einen davon bestritt Eda Essaoudi und verlor – sieben Amateurkämpfen und sieben Profikämpfen an.
Den Anfang bei den Profis machten Yaser Yüksel (5 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO) und Ivan Multinovic mit einem Vierrunder im Super Weltergewicht. Zunächst beobachtete er seinen Gegner. Nach einer Zeit begann Yüksel dann sein Spiel. Es war ein grausames Spiel, dass er mit seinem Gegner spielte. Er kreiste um ihn herum, ließ ihn ins Leere schlagen. Immer wieder ließ er mit seiner Linken den Kopf seines Gegners nach hinten schnappen. In der zweiten Runde machte er dann mehr. Das Spiel wurde noch grausamer. In der Mitte der Runde ließ eine unvorbereitet Rechte Multinovic einknicken. In der dritten Runde nahm Multinovic eine Linke an die Schläfe. Er „verlor“ seinen Mundschutz und gewann dadurch genug Zeit, um sich noch mal zu erholen. Yüksel boxte zum Teil ohne Deckung. Er sah aus wie ein Stierkämpfer, der den wütenden Stier ins Leere laufen lässt und besonders nah an den Stier herangeht, um seine Überlegenheit zu demonstrieren. So machte es Yüksel auch. In der vierten Runde machte Yüksel dann schließlich Ernst. Eine Rechts-Links-Rechts-Kombination zum Körper schickte Multinovic zum ersten Mal auf die Bretter. Später brachte eine Links-Rechts-Kombination zum Körper Multinovic erneut runter. Der versuchte auch nur noch das Kampfende zu erreichen, was ihm, mit Glück, sogar gelang.
Sieger nach Punkten: Yaser Yüksel.
Viel und guter Kampfsport in Dorsten
Danach stiegen Arber Dodaj (10 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO, 3 Niederlagen, 1 Unentschieden) und Mesud Guenay (6 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 4 durch KO) ebenfalls für einen Vierrunder im Super Weltergewicht in den Ring. In der ersten Runde tasteten beide sich noch ab und es gab nur sehr wenige Aktionen. Allerdings war auch hier schon klar, wer der bessere Boxer ist. In der zweiten Runde erhöhte Dodaj dann den Druck und Guenay erodierte in rasantem Tempo. Schon bald kam Doday mit einer Rechten zum Kinn durch und Guenay ging auf die Bretter. Es flog auch schon ein Handtuch in den Ring und der Kampf war zu Ende.
Sieger durch TKO in Runde 2, nach 1:06 Minuten: Arber Dodaj.
Eugen Buchmüller (9 Kämpfe, 9 Siege, 6 durch KO) traf auf Asad Adrovic (5 Kämpfe, 1 Sieg, 4 Niederlagen, 4 durch KO) für einen auf sechs Runden angesetzten Schwergewichtskampf. Buchmüller trieb von der ersten Sekunde an seinen Gegner vor sich her. Er verteilte gut. In der zweiten Runde fand sich Adrovic mehrfach aufgrund der Schläge von Buchmüller in den Seilen wieder. Gegen Ende der Runde bereiteten die Körpertreffer Adrovic sichtlich Schmerzen. Aber in der dritten Runde stellte er sich erneut dem Kampf. Er wurde dann jedoch in der Ringmitte gestellt und nahm eine lange Kombination, die vor allem zum Körper ging. Seine Ecke warf das Handtuch.
Sieger durch TKO in Runde 2, nach 44 Sekunden: Eugen Buchmüller.
Es folgte das Aufeinandertreffen von Salahadin Simmou (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und Almir Skrijelj (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO) im Super Weltergewicht. Es war ein sehr munterer Kampf. Zuerst sah es so aus, als würde es ein Selbstläufer für Simmou, der ein Faible für überfallartige Angriffe hatte. Aber Skrijelj hielt gegen, fightete zurück und konnnte auch selber Treffer setzen. Besonders seine gerade durch die Mitte geschlagene Links-Rechts-Kombination zum Kopf fand ein ums andere Mal ins Ziel. In der dritten Runde sah es so aus, als hätte er den Kampf im Griff. Die vierte Runde war dann extrem hart umkämpft, nicht zuletzt, weil Simmou spürte, dass der Kampf eng war. Am Ende des guten Kampfes stand ein sehr knapper Punktsieg. Persönlich wäre mir ein Unentschieden sehr viel lieber gewesen.
Sieger nach Punkten: Salahadin Simmou.
Im Super Mittelgewicht boxten sodann Jerome Kock (7 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 5 Niederlagen, 2 durch KO) und David Panknin gegeneinander. Kock fand in der ersten Runde nicht in den Kampf. Der Debütant Panknin hielt sich mit seiner Linken seinen Gegner vom Hals. Wenn Kock dann aber doch mal die Distanz überbrücken konnte, blieb er ihm in den Schlagabtäuschen aber nichts schuldig. In der zweiten Runde versuchte Kock, mit Schwingern und mit noch mehr Angriffen den Sieg zu erzwingen Dabei sprang er in die Rechte Grade von Paknin hinein, die ihn dann fällte. Der sehr souverän und unauffällig agierende GBA Ringrichter Mike Wissenbach beendete den Kampf sofort und nahm dem schwer KO-Gegangenen den Mundschutz heraus, während er sofort den Ringarzt zu dem auf dem Boden Liegenden rief. Kock lag minutenlang im Ring.
Sieger durch KO in Runde 2 nach 1:44 Minuten: David Panknin.
Ebenfalls im Super Mittelgewicht boxten Patrick Rokohl (11 Kämpfe, 11 Siege, 10 durch KO) und Dino Sabanovic (14 Kämpfe, 2 Siege, 3 durch KO, 12 Niederlagen, 8 durch KO) gegeneinander. Dieser Sechsrunder war dabei der erste Kampf von Rokohl in dieser Gewichtsklasse. Er kommt nämlich aus dem Halbschwergewicht. Rokohl zeigte Boxen aus dem Lehrbuch. – Boxen kann ganz einfach sein, wenn man es denn kann und bei Rokohl sah es super leicht aus. Er boxte lang, bereitete mit der Führhand vor und zog die Schlaghand erst nach, wenn er eine Lücke sah. Er wirkte tiefenentspannt. Zu keinem Zeitpunkt hatte man den Eindruck, er wollte etwas erzwingen. Wie gesagt: Boxen aus dem Lehrbuch. Man konnte sogar den Eindruck gewinnen, er wollte gar nicht vorzeitig gewinnen. Aber, wie sooft, kommt der KO gerade dann. Ende der dritten Runde fällte ein Körperhaken Sabanovic. Der Rundengong ersparte ihm weitere Schläge und mit dem Gong zur nächsten Runde wurde ein Handtuch geworfen.
Sieger durch TKO in Runde 4: Patrick Rokohl.
Den Hauptkampf des Abends bestritt natürlich Ilias Essaoudi (11 Kämpfe, 11 Siege, 9 durch KO). Er boxte im Mittelgewicht gegen Oleg Harder (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 1 durch KO). Dieser Kampf kam nur zustande, weil der ursprünglich geplante Gegner für die Verteidigung die Weltmeisterschaft nach Version WBU, Giuseppe Lauri, einen Tag vor dem Kampf, krank geworden war. Essaoudi war schlicht der bessere und vor allem schnellere Boxer. Er boxte und verteilte seine Schläge gut. Immer wieder ging er zum Körper und kam gut damit durch. Harder versuchte sein Bestes, aber er war schlicht zu langsam. Essaoudi boxte systematisch und in Runde drei ging Harder nach einem sehr harten Körpertreffer zu Boden. Er bemühte sich zwar, bei acht wieder auf den Beinen zu sein, aber Ringrichter Izzet Kurnaz zählte bis zehn durch.
Sieger durch KO In Runde 3, nach 2:18 Minuten: Ilias Essaoudi.

Diese Veranstaltung von dem Eda und Ilias Essaoudi war, obwohl der Hauptkampf praktisch ausgefallen war, mehr als nur gut. schon im Vorprogramm gab es drei Knallerkämpfe zu sehen. Von zweien der Boxer, die da zu sehen waren, kann man, denke ich, noch viel erwarten. – Habe ich schon erwähnt, dass ich mich schon jetzt auf die nächste Veranstaltung in Dorsten freue?
© Uwe Betker



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