viel Streit um keine Insel

Die ersten, die die neue Insel sahen, war die Besatzung eines sizilianischen Segelschiffes; am 8. Juli 1831. ein schwarze Rauchsäule stieg auf und im Meer trieben gekochte Fische. Und ein kleiner Kieshaufen lugte aus den Wellen. Die Nachricht von der neuen Vulkan-Insel verbreitete sich rasch und zog viele Interessierte an. Der deutsche Naturforscher Friedrich Hoffmann und der schweizer Geologe Arnold Escher waren die ersten vor Ort. Sie nannten die neue Insel zu Ehren des sizilianischen Königs Ferdinand „Ferdinandea II“.
viel Streit um keine InselAm 2. August betrat ein britische Kapitän die noch warme Insel, nannte sie „Graham Island“ und nahm sie sogleich für Grossbritanien in Besitz. Kurz darauf kam ein weiteres britisches Schiff von Malta her. Der Kapitän annektierte die Insel auch und nannte sie „Hotham Island“. Während die Insel weiter wuchs, trafen auch die Franzosen ein. Sie fanden die neue Insel auch ganz nett, nahmen sie in Besitz und nannte sie „Isola Giulia“. Die Insel war mittlerweile schon etwa sechzig Meter hoch und mehr als ein Kilometer im Durchmesser. Das Königreich Sizilien war der Meinung, dass die Insel sowieso auf seinem Hoheitsgebiet liege und man nannte sie nach der vorhandenen Untiefe „Nerita“. Der neapolitanische Kapitän nannte die Insel nach sich, „Corrao“.
Der Streit um den Besitz der Insel spitzte sich zu, man befürchtete schon einen Krieg. Im Herbst erlahmte der Vulkanausbruch langsam. Dafür nagten die Wellen unaufhörlich am Sandberg und die Insel wurde rasch wieder kleiner. Noch bevor um die Besitzstreitigkeiten geklärt waren, Ende Dezember 1831, war sie komplett weg. Aus der Traum.
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