Ist das bei Ihnen schon angekommen? Martin Kannegiesser, seines Zeichens Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, warnt Ingenieure und andere wertschöpfende Angestellte vor "Verteilungsgier". Er meint damit, dass neben dem Abschwung und dem Krisentiefpunkt auch der Aufschwung der falsche Moment für Gehaltsforderungen ist.
Da werden die Angesprochen sicher hinhören, kurz nachdenken und sagen: "Stimmt". Der Aufschwung ist genau so scheu wie das Kapital. Wenn es da "im Unterholz auch nur knistert, dann springt es angsterfüllt hopp über die Schweizer Grenze" (Schramm).
Herr Kannegiesser weiß sehr wohl, wem seine Gesamtmetall-Mitgliedsunternehmen den rasanten Aufschwung und überhaupt die starke Stellung auf den Weltmärkten zu verdanken haben: Ingenieuren und Informatikern, die jeden Tag ihre Ausrüstungsmaschinen und Autos verbessern und den "Gewerblichen", die diese Dinge produzieren und warten. Alle genannten sind bestens qualifiziert, die meisten haben ihren Abschluss vor dem Bildungschaos von Frau Schavan gemacht. Und alle genannten haben zehn Jahre lang Reallohneinbußen hingenommen.
In einem Interview mit dem ZDF Morgenmagazin erklärte Kannegiesser die Kluft zwischen dem behaupteten Fachkräftemangel und tatsächlichen 20.000 arbeitslos gemeldeten Ingenieuren kalt: Die seien entweder zu immobil oder wollten nur noch teilzeit arbeiten. (Quelle)
Darüber hinaus stellte er fest:
"Wir hatten im letzten Aufschwung 14 Prozent mit Produktionseinschränkungen wegen fehlender Fachkräfte. Das wird sich aber jetzt sehr schnell dramatisch steigern. Es ist so, dass wir es beim Fachkräftemangel mit einem Schlüssselproblem unseres Arbeitsmarktes zu tun haben werden. "
Das kann nur signifikante Lohnerhöhungen für die heiß ersehnten Fachkräfte zur Folge haben.
Denn: Im oben beschriebenen Zeitraum beobachteten sie, wie Managergehälter ungetrübt von Krisen stiegen. Sie beobachteten auch, wie viele Manager die ihnen anvertrauten Qualitätsunternehmen vor die Wand fuhren. Und wie "Heuschrecken" (für diesen so zutreffenden Begriff musste sich Franz Müntefehring vor fünf Jahren von so Leuten wie Pofalla noch beleidigen lassen) intakte Unternehmen übernahmen und nach allen Regeln des Wallstreetliberalismus ausnahmen und die Hüllen wegwarfen wie eine Leberwursthülle. All diese Damen und Herren sind nie unter eine Million EURO Abfindung vom Ort ihres Marodierens weggeschickt worden. Die sich abzeichende Unfähigkeit dieser Klasse beeinträchtigte aber keineswegs ihre Ansprüche. Sie griffen triebhaft auch in leere Kassen. Ihre Ansprüche begründeten sie stets mit ihrer Knappheit und ihren "globalen Optionen". Das waren reine Bluffs, denn die wenigsten kommen auch nur über die Grenzen ihres Bundeslandes hinaus.
Die variablen Gehaltsmodelle haben die Spielräume der Manager vergrößert. Sie handeln bei den Teilhabern eine Ausschüttung aus greifen rein und reichen den Rest an die darunter liegende Führungsebene weiter usw.. Motto: "Haltet sie unten knapp, dann bleibt mehr für Euch." lautet die Ansage mancher Geschäftsführung an das Führungspersonal.
Von Frank-Walte Steinmeier ist überliefert, dass die CDU-Bundesminister applaudierten, als Kanzlerin Merkel die Insolvenz von Karstadt berichtete. In diesen Applaus stammelte sie leise: "Aber denken Sie auch ein bisschen an die Verkäuferinnen."
Dieses "Sittengemälde" wie Steinmeier seine Beobachtungen bei "solchen Leuten" nennt, haben wir alle viel zu lang ertragen müssen.
Selbst Reallohneinbußen hinnehmen zu müssen, weil sie um so billiger arbeiten müssen, je schlechter sie gemanagt werden, und die nicht performenden Manager belohnt zu sehen, war manchen zu viel - und sie wanderten aus. Deutschland erlitt wegen der verschlechterten Bedingungen eine Abwanderung von Fachkräften. Übrig blieben die Dealmaker und Rainmaker, die Middelhoffs und Classens, die Pierers und Eicks. Und die organisiert Kriminellen Zumwinkels und Co.
Der DIHK Vorsitzende Braun goß vor Jahren noch Öl ins Feuer, in dem er Unternehmen aufforderte, die Outsourcingpotenziale in Osteuropa "nach Kräften" zu nutzen. Für sein gesellschaftliches Engagement ist dieser Herr übrigens ausgezeichnet worden.
Und jetzt sind wir Wertschöpfenden am Drücker. Wir sind knapp, wir sind gut. Uns werden Angebote gemacht. Wer im eigenen Betrieb keine 10 bis 15% durchsetzen kann, sollte die Angebote des Arbeitsmarktes "nach Kräften" nutzen.
Herr Kannegiesser, die Marktkräfte spielen uns in die Hände. Die niederen Instinkte überlassen wir Ihnen und ihresgleichen. Die Begrifflichkeiten dafür auch. Ich kann Sie von meinem Balkan aus sogar sehen. Ich überlege, ob ich mal kurz rüberkomme und es ihnen persönlich sage.. Bis gleich!
Da werden die Angesprochen sicher hinhören, kurz nachdenken und sagen: "Stimmt". Der Aufschwung ist genau so scheu wie das Kapital. Wenn es da "im Unterholz auch nur knistert, dann springt es angsterfüllt hopp über die Schweizer Grenze" (Schramm).
Herr Kannegiesser weiß sehr wohl, wem seine Gesamtmetall-Mitgliedsunternehmen den rasanten Aufschwung und überhaupt die starke Stellung auf den Weltmärkten zu verdanken haben: Ingenieuren und Informatikern, die jeden Tag ihre Ausrüstungsmaschinen und Autos verbessern und den "Gewerblichen", die diese Dinge produzieren und warten. Alle genannten sind bestens qualifiziert, die meisten haben ihren Abschluss vor dem Bildungschaos von Frau Schavan gemacht. Und alle genannten haben zehn Jahre lang Reallohneinbußen hingenommen.
In einem Interview mit dem ZDF Morgenmagazin erklärte Kannegiesser die Kluft zwischen dem behaupteten Fachkräftemangel und tatsächlichen 20.000 arbeitslos gemeldeten Ingenieuren kalt: Die seien entweder zu immobil oder wollten nur noch teilzeit arbeiten. (Quelle)
Darüber hinaus stellte er fest:
"Wir hatten im letzten Aufschwung 14 Prozent mit Produktionseinschränkungen wegen fehlender Fachkräfte. Das wird sich aber jetzt sehr schnell dramatisch steigern. Es ist so, dass wir es beim Fachkräftemangel mit einem Schlüssselproblem unseres Arbeitsmarktes zu tun haben werden. "
Das kann nur signifikante Lohnerhöhungen für die heiß ersehnten Fachkräfte zur Folge haben.
Denn: Im oben beschriebenen Zeitraum beobachteten sie, wie Managergehälter ungetrübt von Krisen stiegen. Sie beobachteten auch, wie viele Manager die ihnen anvertrauten Qualitätsunternehmen vor die Wand fuhren. Und wie "Heuschrecken" (für diesen so zutreffenden Begriff musste sich Franz Müntefehring vor fünf Jahren von so Leuten wie Pofalla noch beleidigen lassen) intakte Unternehmen übernahmen und nach allen Regeln des Wallstreetliberalismus ausnahmen und die Hüllen wegwarfen wie eine Leberwursthülle. All diese Damen und Herren sind nie unter eine Million EURO Abfindung vom Ort ihres Marodierens weggeschickt worden. Die sich abzeichende Unfähigkeit dieser Klasse beeinträchtigte aber keineswegs ihre Ansprüche. Sie griffen triebhaft auch in leere Kassen. Ihre Ansprüche begründeten sie stets mit ihrer Knappheit und ihren "globalen Optionen". Das waren reine Bluffs, denn die wenigsten kommen auch nur über die Grenzen ihres Bundeslandes hinaus.
Die variablen Gehaltsmodelle haben die Spielräume der Manager vergrößert. Sie handeln bei den Teilhabern eine Ausschüttung aus greifen rein und reichen den Rest an die darunter liegende Führungsebene weiter usw.. Motto: "Haltet sie unten knapp, dann bleibt mehr für Euch." lautet die Ansage mancher Geschäftsführung an das Führungspersonal.
Von Frank-Walte Steinmeier ist überliefert, dass die CDU-Bundesminister applaudierten, als Kanzlerin Merkel die Insolvenz von Karstadt berichtete. In diesen Applaus stammelte sie leise: "Aber denken Sie auch ein bisschen an die Verkäuferinnen."
Dieses "Sittengemälde" wie Steinmeier seine Beobachtungen bei "solchen Leuten" nennt, haben wir alle viel zu lang ertragen müssen.
Selbst Reallohneinbußen hinnehmen zu müssen, weil sie um so billiger arbeiten müssen, je schlechter sie gemanagt werden, und die nicht performenden Manager belohnt zu sehen, war manchen zu viel - und sie wanderten aus. Deutschland erlitt wegen der verschlechterten Bedingungen eine Abwanderung von Fachkräften. Übrig blieben die Dealmaker und Rainmaker, die Middelhoffs und Classens, die Pierers und Eicks. Und die organisiert Kriminellen Zumwinkels und Co.
Der DIHK Vorsitzende Braun goß vor Jahren noch Öl ins Feuer, in dem er Unternehmen aufforderte, die Outsourcingpotenziale in Osteuropa "nach Kräften" zu nutzen. Für sein gesellschaftliches Engagement ist dieser Herr übrigens ausgezeichnet worden.
Und jetzt sind wir Wertschöpfenden am Drücker. Wir sind knapp, wir sind gut. Uns werden Angebote gemacht. Wer im eigenen Betrieb keine 10 bis 15% durchsetzen kann, sollte die Angebote des Arbeitsmarktes "nach Kräften" nutzen.
Herr Kannegiesser, die Marktkräfte spielen uns in die Hände. Die niederen Instinkte überlassen wir Ihnen und ihresgleichen. Die Begrifflichkeiten dafür auch. Ich kann Sie von meinem Balkan aus sogar sehen. Ich überlege, ob ich mal kurz rüberkomme und es ihnen persönlich sage.. Bis gleich!