Video Features: Games-Jahrescharts 1991

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Veröffentlicht am 17. April 2014 | von Florian Kraner

Video Features: Games-Jahrescharts 1991

Ein Blick in die Videospielvergangenheit, diesmal in das Jahr 1991:  Es ist gezeichnet durch Segas Bemühungen, mit wiedererkennbaren Charakteren neue Spieleserien zu schaffen, die an Marios Franchise-Monopol zu kratzen vermögen.

Bester Zeitdieb: Sid Meier’s Civilisation

Sid Meier ist bereits der dritte Game-Designer der auf die Idee kommt das Konzept des gleichnamigen Brettspiels digital umzusetzen, jedoch schafft er es als erster den Gedanken in die Tat umzusetzen und es entsteht ein rundenbasiertes Simulationsspiel das sich selbst Jahrezehnte später noch zu den populärsten Spielereihen überhaupt zählen darf. Die faszinierende Mischung aus Strategie, Wirtschaft und Kriegstreiberei raubt dem Spieler mühelos zahlreiche Lebensstunden.

Beste Geschwindigkeit: Sonic the Hedgehog

Sega ist verzweifelt auf der Suche nach einem Maskottchen. Man hat erkannt dass man eine starke Marke braucht um sowohl Konsolen als auch Spiele an den Mann zu bringen, denn die durchaus erfolgreichen Sega-Spieleserien der 80er haben ausgedient. In einem internen Zeichenwettbewerb entsteht so Sonic the Hedgehog und wird in einem Paradebeispiel für gutes Gamedesign auf dem Mega Drive zum Leben erweckt. Sega beginnt damit eine mediale Offensive die sich nicht auf den Videospielebereich beschränkt: Von Comics über Zeichentrickserien entsteht ein Feldzug der Sonics Popularität selbst heute noch am Leben erhält, wo die Qualität der Spiele selbst längst vergessen ist.

Bester Genozid: Lemmings

Eigentlich entwickelte DMA Design ja einen Action-Titel namens Walker, in dem man zahlreiche kleine animierte Gegner zerstören konnte. Das Team findet dabei aber ganz beiläufig das Potential für einen ganz anderen Titel und so verselbstständigt sich eine Idee und begeistert das gesamte Entwickler-Team. In Windeseile werden Levels erstellt um sich gegenseitig zu fordern, Lemmings entsteht und begeistert ebenso die Spielergemeinde, wie sich an den Verkaufszahlen zeigt. Mit zahlreichen Sequels erblickt eine beliebte Reihe der 90er Jahre das Licht der Welt.

Bestes MTV-Plagiat: Toe Jam & Earl

Rogue ist ein Titel der mangels besserer Einfälle bis heute als Genrebezeichnung dient: Jedes mal wenn ein Spiel zufallsgenerierte Dungeons bietet, die auf der Suche nach Loot und Ärger durchstreift werden müssen spricht man von einem Rogue-like. Die ungewöhnlichste Umsetzung des komplexen Konzepts ist bis heute Toe Jam & Earl, welches irgendwie dank des Konzepts und der Charaktere von Segas Management durchgewunken wurde. Ein 2 Spielermodus ohne Einschränkungen, ein unvergesslicher Soundtrack sowie das gewaltlose Gameplay schaffen einen längst vergessenen Ausnahmetitel, der in vielen Punkten seiner Zeit weit voraus war.

Bester Genre-Grundstein: Street Fighter 2

Eigentlich ist der wahre Begründer des erfolgreichen Genres der Prügelspiele ja bereits ein Sequel, kaum jemand kennt zu diesem Zeitpunkt allerdings wirklich das Original. Street Fighter II schickt sich an so ziemlich jede Spielhalle der 90er zu erobern und tritt einen Hype um das Genre los das einen unübersehbaren Abdruck in der Spielelandschaft der 90er hinterlassen wird. Neu sind vor allem die hohe Anzahl an sich völlig unterschiedlich spielenden Charakteren und deren jeweiligen Spezial-Attacken, die individuell erlernt werden mussten um Erfolge zu erzielen. Das Spiel war so populär dass sich zahlreiche Spieler stark spezialisierten um in der Öffentlichkeit zu gewinnen, als Resultat wurde jeder Bug gnadenlos ausgenutzt um einen Vorteil zu gewinnen, Attacken ließen sich so schneller als vorgesehen aneinanderreihen und der Combo-Angriff war gebohren.

Tags:JahreschartsVideo-Review


Über den Autor

Florian Kraner Aufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis? Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.