Veröffentlicht am 3. Oktober 2013 | von Florian Kraner
Video Features: Games-Jahrescharts 1985
Der mittlerweile dritte Teil unseres Video-Features zu den Games-Jahrescharts beschäftigt sich nun mit dem illustren Jahr 1985 und all seinen faszinierenden Errungenschaften.
Bester Striptease: Ghosts’n Goblins
1985 entwickelt Capcom den ersten von fünf Teilen einer Serie, die ab dem Sequel Ghouls’n Ghosts heißen wird. Berüchtigt für den schlichtweg absurden Schwierigkeitsgrad enthält das Gameplay gerade genug Finesse um damit eine eintrainierte Kultanhängerschaft zu schaffen. Die Handlung ist simpel: Der Ritter Arthur ist gerade dabei auf dem Friedhof mit der Prinzessin… Jedenfalls taucht aus dem Nichts Satan auf und entführt die nach alter Tradition hilflose Prinzessin in die dunklen Gemäuer des Chauvinismus. Arthur muss sich nun durch Horden von Untoten kämpfen um sie zu retten, wird er getroffen verliert er seine Rüstung, anders als gemeinhin angenommen läuft er aber nicht in lächerlicher Herzchenunterwäsche über den Friedhof: Natürlich sind das Erdbeeren.
Beste Cashcow: Super Mario Bros.
Mit ein paar Jahren Verzögerung kommt 1985 das NES auf dem amerikanischen Markt an. Während die Konsole in Japan schon seit 2 Jahren mit Spielen versorgt wurde und eigentlich bereits durch das Famicom Disc-System ersetzt werden soll, ist der gerade erschienene Titel Super Mario Bros. in den USA ein Launch-Titel. Beinahe eigenhändig löst der Titel den Videospielcrash auf, sorgt dafür dass die Konsole zum völlig überraschenden Mega-Erfolg wird und verkäuft sich am Ende 40 Millionen mal, eine Zahl die bis heute selten erreicht wird. Das Spiel glänzt mit Innovation, von einem unübertroffenen Einstiegs-Level, zu einer Vielzahl an versteckten Entdeckungen und zur Perfektion geschliffenen Gameplay, Super Mario Bros. ist ein wichtiger Schritt in der Evolution des Plattformers.
Bester Beitrag für die Waffenlobby: Duck Hunt
Es ist Jagdsaison, anders als im echten Leben ist im Nintendo-Titel allerdings kein Platz für Alkohol und bedauerliche Jadgunfälle, geschossen wird lediglich auf Enten und zwar mit einer Lightgun, einem Zusatzgerät das einfachem Schummeln durch das Zielen auf helle Glühbirnen ein Ende bereitet. Das Spiel ist einer der wichtigsten Titel im frühen NES-Sortiment, zweifellos ist aber die Arcade-Version die überlegene, schlicht und einfach weil man die Gelegenheit bekommt dem Hund eine Kugel in seinen spöttischen Hintern zu verpassen.
Bester 3D Shooter in 2D: Space Harrier
Space Harrier ist der erste Arcade-Titel der Segas neue Hardware „System 16“ verwendet und damit viele technische Neuerungen einführt. Abgesehen davon, dass zum ersten mal der Begriff 16bit-Grafik fällt verfügt das Spiel über neuartige Spritescaling Effekte, die zum ersten mal flüssige 3D-Spiele ohne Vektoren erlauben und ausserdem einem analogen Controlstick, zwei Features die eine genaue Portierung für den Heimbereich für Jahrzehnte unmöglich machen.
Beste Sprachausgabe: Gauntlet
Schwindende Profite treiben den Arcade-Entwicklern 1985 den Angstschweiß auf die Stirn. Preiserhöhungen stoßen beim Publikum auf Entrüstung, ein neuer Ansatz muss her um an mehr Geld zu kommen. Die Lösung: Multiplayer-Geräte. Ein Automat, den vier Spieler gleichzeitig mit Münzen füttern vervierfacht den Gewinn und so dauert es nicht lange ehe der Multiplayer-Dungeon-Crawler Gauntlet auf dem Markt erscheint. RPG Elemente, Sprachausgabe und ein zufallsgenerierter Spielablauf begeistern die Spielhallenbesucher, Spielhallenbetreiber nicht so ganz, da die erste Version des Spiels es geübten Spielern ermöglicht endlos weiterzuspielen.
Tags:JahreschartsVideo-Review
Über den Autor
Florian Kraner Aufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis? Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.