Victorinox Hunter Pro Nussbaum
Taschenmesser von Victorinox sind Klassiker, der Inbegriff von Schweizer Präzision und Tradition. Die Hunter Pro-Modelle stechen aus den Standardmodellen roten Kunststoffkleid deutlich hervor – besonders die neue Nussbaum-Version.
Victorinox Hunter Pro
Das Victorinox Hunter Pro geht auf Kundenwünsche nach einem kompakten Jagdmesser zurück. Vorrangige Aufgabe ist das „Versorgen“ des erlegten Wildes: Das Öffnen der Bauchhöhle und Entfernen der inneren Organe und Eingeweide. Bei warmen Wetter wird das Wild auch „aus der Decke geschlagen“ (= das Fell abgetrennt). Abgesehen davon ist das Hunter Pro auch für die üblichen Outdoorarbeiten geeignet.
Victorinox Hunter Pro – Outdoorarbeiten
Die neue Version ist durch die schön gemaserten Griffschalen aus Schweizer Nussbaumholz ein echter Hingucker. Der schräg eingefräste Schild mit dem Schweizer Kreuz ist modern und dezent zugleich: Auf den ersten Blick ist das Taschenmesser fast nicht als ein Victorinox zu erkennen.
Victorinox Hunter Pro – Interessante Scheide
Eine weitere Besonderheit der Hunter Pro-Modelle ist die mitgelieferte Scheide. Sie besteht aus einer extrem robusten Spezialkunststoffplane der Schweizer Armee. Das Material wird exklusiv für die Schweizer Armee gefertigt, und bei Victorinox ist man sehr stolz darauf, dass man es verwenden darf. Die Gürtelscheide ist aufwendig verarbeitet. Sie bietet einen Klettverschluss und eine Gürtelschlaufe, die über Klett gesichert wird. Die Riemen sind breit genug, dass man das Gürteletui auch mit ein wenig Geschick an ein MOLLE-System schlaufen kann.
Victorinox Hunter Pro – Handlage
Im Gegensatz zu den bekannten Schweizer Taschenmessern mit ihren vielen Werkzeugen, ist das Hunter Pro auf das Wesentliche reduziert: Es gibt nur eine zehn Zentimeter lange Einhandklinge aus 1.4119-Stahl. Die Verriegelung der Klinge per Back-Lock ist sehr gut. Mehrere Spinewhacks konnten das Hunter Pro nicht aus der Ruhe bringen. Der Griff des Messers ist ebenso schön wie praktisch: Die Handlage ist durch die vier Fingermulden und der Wölbung des Klingenrückens am Daumenloch mit den eingefrästen Rillen sehr gut.
Victorinox Hunter Pro – eingeklappt
Schneiden ist angesagt: Ab Werk kam die flachgeschliffene Klinge schon mit einer ordentlichen Schärfe – und sie kann später noch rasiermesserscharf abgezogen werden. Die mittlere Härte von rund 56 HRC hält die Schärfe recht lange und ermöglicht gleichzeitig einfaches Nachschärfen. Die im Outdooreinsatz üblichen Arbeiten ließen sich mit dem Hunter Pro sehr gut erledigen.
Victorinox Hunter Pro – feine Schneidarbeiten
Bei allen positiven Aspekten müssen aber auch ein paar Kritikpunkte angesprochen werden. Gerade im jagdlichen Gebrauch kommt man nicht umhin, dass das Messer mit Körpergewebe und -flüssigkeiten in Berührung kommt. Die Reinigung des Messers – besonders im Bereich zwischen Liner und Rückenfeder – ist aber nicht gerade einfach, da es nicht zerlegt werden kann. Das Messer lässt sich durch den hohen Widerstand der Rückenfeder auch relativ schwer öffnen und schließen. Ein wenig Öl verbessert das, aber eine Achsenschraube mit etwas mehr Verstellmöglichkeiten wäre schön gewesen.
Victorinox Hunter Pro – Back-Lock
Fazit
Die genannten Kritikpunkte sind jedoch Mäkeln auf hohem Niveau. Mit dem Hunter Pro hat Victorinox ein schönes und hochwertiges Jagdmesser geschaffen, das durch die Nussbaum-Griffschalen ganz besonderen Charakter hat. Ein Wunsch für die Zukunft wäre eine §42a-konforme Zweihand-Version.
Kurzurteil
Plus
Griff aus edlem Nussbaum
rutschfestes Griffdesign
durchdachte Messerscheide
hochwertige Verarbeitung
Minus
keine Lanyard-Öse
Klingengang nicht einstellbar
Reinigung ist aufwendig
Victorinox Hunter Pro – Daumenloch