Welch eine schöne Erinnerung! Im letzten Jahr habe ich die komplette Säumerwanderung auf der Via Valtellina von Klosters nach Tirano miterleben dürfen. In diesem Jahr wurde dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Mit einer neuen Etappe der Via Valtellina vom österreichischen Gargellen nach Klosters. Und dort feiert man in diesem Jahr 800 Jahre Stadtgeschichte!
Vom Wildmändli und dem Nütli Hüschi
Und darauf kann Klosters durchaus stolz sein. Bei einer Stadtführung erfährt man natürlich allerhand über die 800-jährige Stadtgeschichte. Im Jahre 1222 wurde nämlich das Prämonstratenserkloster Klösterli im Walt erstmals urkundlich erwähnt. Dieses wurde allerdings in 1621 durch einen Brand zerstört und heute ist nur noch der romanische Turm an der reformierten Pfarrkirche, mitten im Ort Klosters Platz, übrig.
Aber es gibt natürlich noch mehr zu sehen. So gehört zum Beispiel die Skulptur des "Wildmändli" zu jeder Stadtführung in Klosters dazu. Das Wildmändli und die Sage dahinter mahnen den Menschen, die Natur zu achten und zu schonen. Ein Thema, das heute aktueller ist als je. Und natürlich führt einen der Stadtführer, in unserem Fall der Projektleiter 800 Jahre Klosters, Christoph Luzi, auch zum sogenannten "Nütli Hüschi", dem lokalen Heimatmuseum. Aber auch die Moderne kann sich sehen lassen. Im Marcht Chäller verkaufen ansässige Bauern und Kunsthandwerker ihre Ware. Hier kann man einen Kaffee trinken und ein schönes Mitbringsel erstehen.
800 Jahre Walserstolz und Weltgeschichten.
Das Stadtjubiläum steht übrigens unter dem Motto Walserstolz und Weltgeschichten. Und so waren die ersten Siedler hier oben die Walser, wovon die Häuser in Walserbauweise und viele Ortsnamen heute noch zeugen. Schlappin ist so ein Ort. Die erste Walsersiedlung im Prättigau. Aber zu diesem idyllischen Örtchen kommen wir später. Wie stolz man auf die Walser ist durfte ich schon auf meiner Wanderung auf dem Walserweg erfahren.
Zeitlich ist es ein großer Sprung. Aber die nächsten "Besiedler" von Klosters waren die Wintersportler vor über 100 Jahren. Und mit ihnen wurde Klosters zum Ferienort, in den auch eine Reihe von weltberühmten Promis kamen. Paul Newman, Gregory Peck, Gene Kelly oder Greta Garbo - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und auch das britische Königshaus lässt sich hier immer wieder blicken. Diskreter Luxus und Understatement, das scheint den prominenten Urlaubsgästen zu gefallen. Doch nun aber zur Via Valtellina.
Aufbruch im österreichischen Gargellen
Letztes Jahr begann die Säumerwanderung auf der Via Valtellina noch in Klosters. Doch in diesem Jubiläumsjahr kam eine Etappe dazu. Diese beginnt im österreichischen Gargellen. Hier treffe ich Daniel Flühler und die anderen Säumer, die ich teilweise schon im letzten Jahr begleiten durfte, wieder. Und dann geht es auch schon gleich los. Zunächst einmal recht moderat aufwärts aber schon bald bewegt sich der Tross steil hinauf zum Schlappiner Joch.
Die Blicke zurück ins Tal lohnen sich! Dieses Grün mit den bunten Farbtupfern der Alpenblumen ist einfach wunderbar. Die Etappe gefällt mir und ist mit Sicherheit eine deutliche Aufwertung der Tour. Um die zu buchen muss man übrigens früh sein. Denn meist ist das nächste Jahr schon ausgebucht.
Über das Schlappiner Joch in die Schweiz
Gut 800 Höhenmeter bergauf sind von Gargellen aus bis zur Grenze der Schweiz zu überwinden. Ganz schön anstrengend. Aber schließlich kommen wir auf fast 2200 Meter an der alten Grenzstation, die heute in Privatbesitz ist, an. Hier gibt es eine etwas längere Pause, im Programmheft "Znünihalt" genannt
Znüni - Am Schlappiner Joch machten wir einen "Znünihalt". In der Schweiz kennt man diesen Ausdruck. So heißt hier das zweite Frühstück welches einem hilft, die Zeit vom Frühstück bis zum Mittagessen zu überbrücken.
Dieses Znüni ist reichhaltig und nahrhaft. Und das ist gut so, denn hinunter nach Schlappin, wo es Mittagessen gibt, ist es noch ein gutes Stück. Genau, Schlappin. Da wollte ich ja noch ein paar Worte zu schreiben. Schlappin, die alte Walsersiedlung liegt idyllisch im Talschluss. Zum 800 jährigen Jubiläum finden bzw. fanden hier auch einige Aktionen statt. So konnten die Teilnehmer an einem der zahlreichen Workshops beispielsweise lernen, wie zu Zeiten der Säumer Zäune gebaut wurden.
800 Jahre Klosters - das Programm
Als wir in Klosters ankommen, ist das Programm schon seit 11:00 Uhr im Gange. Hier wird ganz schön was aufgefahren. Jede Menge Zuschauer warten auf unseren Säumertross und auf der Bühne wird Musik geboten. Und mit dieser Veranstaltung ist das Jubiläumsjahr noch nicht zu Ende. Das Jahresprogramm findet Ihr hier.
Die neue Etappe der Via Valtellina: Einkehrtipps und Unterkünfte
Besonders gut gegessen haben wir im Hotel Restaurant Wynegg in Klosters. Ein Traditionshaus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1878 zurück datieren.
Vor und nach der Wanderung habe ich mal wieder im Hotel Piz Buin Klosters übernachtet! Top moderne Zimmer, herzlicher Service und erst die Aussicht von den Balkons...
Auch die Chesa Grischuna in Klosters darf man getrost Traditionshaus nennen. In diesem historischen Hotel gab sich schon die Prominenz die Klinke in die Hand. Kein Wunder, bei diesem schmackhaften Speiseangebot!
Ganz neu dagegen ist die Revier Mountain Lodge Montafon, die wir vor der Wanderung aufsuchten. Ein junges Team, coole Ideen und allerhand zum Verwöhnen von Gaumen und Seele.
Den Wein vom Weingut La Gatta Triacca in Italien nach Klosters zu transportieren ist heute um einiges einfacher als zu Säumerzeiten. Das Produkt aber ist genau so lecker!
Disclaimer und weitere Bilder
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Transparenz und Offenheit sind mein Credo und somit Verpflichtung bei allen meinen Berichten und Produkttests, deshalb orientiere ich mich eng an den vom Blogger Club e.V. im Blogger Kodex festgehaltenen Grundsätzen.Via Valtellina - Video von Trendlupe.de
Auf der Via Valtellina war ich nicht alleine. Hier traf ich Milos wieder, einen Blogger, mit dem ich schon sehr lange befreundet bin. Gerne empfehle ich Euch sein Video, bei dem ich assistiert habe und auch ab und zu im Bild bin: