Ein Bericht von Merdeister.
Wenn man sich ein Blog vorstellt, erst das Blog ganz allgemein als Idee und dann ein ganz konkretes, vielleicht das von Roberto J. De Lapuente und sich nun einen Ort vorstellt, der von all dem weit weg ist, dann landet man schnell in der Volkshochschule in Aachen.
In Aachen sammelten sich gestern 7(!) Bürger in Raum 214 des Gebäudes der VHS am Bushof, wo man sich ein helles Plätzchen für sein Fahrrad sucht, um sich einen Abend zum Thema "Kritischer Wortwechsel - Blogger im Internet" auszutauschen. Wo, wenn nicht im Internet sollte man Blogger finden? In Aachen, an der VHS, vorne links (klar) hinter einem Stapel Bücher, dessen Größe vermuten lässt, dass mit mehr Resonanz gerechnet wurde.
Die Kombination meiner Persönlichkeit mit der Sozialisation in der FC hat mich lange recht authistisch mit dem Netz umgehen lassen. Und so war ich bisher noch nicht lange auf ad sinistram, obwohl mir der Name bereits oft untergekommen war. "Bisher" stimmt allerdings seit einigen Stunden nicht mehr, meinen ersten Beitrag habe ich heute endlich gelesen, der mich dafür den Tag über begleitet hat. Roberto J. De Lapuente, der dieses Blog führt saß gestern als Blogger in Aachen, liebevoll eingeführt von Iris Witt, die ihn als ihren Favoriten unter den Bloggern vorstellte. Vor einigen Jahren sei ihr der Artikel "Unzugehörig" von Moslems aus Aachen empfohlen worden.
Da sitze ich also nun mit einem Star-Blogger und fast überwiegend älteren Herren im Raum und habe nichts besseres zu tun, als darüber zu twittern. Cassandra teilt mir auf diesem Weg mit, ad sinistram könne sie nur ausgeschlafen lesen. Darauf angesprochen reagiert Roberto J. De Lapuente verständnisvoll, er höre öfter seine Texte seien zu schwierig. Das Wort "ausgeschlafen" wird an diesem Abend noch öfter benutzt, meist an mich gerichtet.
Die Zuhörer sind vor allem Anhänger der NachDenkSeiten, die, so lerne ich kein richtiges Blog seien, weil man nicht kommentieren könne, was sich jedoch so ein jüngerer Zuhörer bald ändern werde. Es scheint er hat gut Quellen. Die anwesende Dame, vermutlich jenseits der 65 sagt: "Man hört überall 'Blogs,Blogs', das schaue ich mir morgen mal an." Allerdings sei sie nicht gerne so lange am Computer. Es ist kein einfaches Publikum, doch in gewissen Punkten einig PI ist doof, Reiche gierig und alle belügen uns. Ich spüre etwas von der Wut, die über Bildschirme aus Stuttgart und Gorleben in deutschen Wohnzimmer gezeigt wird.
Interessant ist, dass man sich über "Zensur" in den Kommentaren der konservativen Zeitungen beschwert, Roberto J. De Lapuente aber "Hausrecht" zugesteht, wenn er Kommentare nicht veröffentlichen will.
Roberto J. De Lapuente ist ein guter Zuhörer, der jeden aussprechen lässt und sich selber kurz fasst, wenn er antwortet. Er wirkt auf mich ein wenig melancholisch. Seine Antworten klingen nicht, als seien sie in Stein gemeißelt, sie lassen Spielraum, hier ist jemandem klar, dass es möglich ist, das er sich auch mal irrt. Die Motivation zum Bloggen kam Ursprünglich aus dem Ärger über die Zustände und dem Willen, diese zu ändern. Da sei er sich aber über die Grenzen seiner Möglichkeiten als Blogger bewusst.
Angesprochen auf seine Meinung zum Meinungsmedium Freitag, bemängelt er die geringe Anzahl von Blogs in der gedruckten Zeitung. Alle anderen Anwesenden benötigen eine kurze Aufklärung, worum es überhaupt geht, Aachen ist weit weg von Berlin.
Im Blog und in der VHS können Menschen sich auf unterschiedliche Art und Weise begegnen. Hier virtuell und ewig gespeichert, dort real und flüchtig. Wenn ich jetzt meinen Kommentar zu einem Text von Roberto J. De Lapuente hier beim Freitag lese, kann ich mir vorstellen, wie er vor dem Bildschirm sitzend den Kopf schüttelt und den Tab seufzend schließt. Man sieht sich immer zweimal im Leben und gestern war ich freundlicher und habe einem Star-Blogger die Hand geschüttelt. Die werde ich nie wieder waschen!
Wenn man sich ein Blog vorstellt, erst das Blog ganz allgemein als Idee und dann ein ganz konkretes, vielleicht das von Roberto J. De Lapuente und sich nun einen Ort vorstellt, der von all dem weit weg ist, dann landet man schnell in der Volkshochschule in Aachen.
In Aachen sammelten sich gestern 7(!) Bürger in Raum 214 des Gebäudes der VHS am Bushof, wo man sich ein helles Plätzchen für sein Fahrrad sucht, um sich einen Abend zum Thema "Kritischer Wortwechsel - Blogger im Internet" auszutauschen. Wo, wenn nicht im Internet sollte man Blogger finden? In Aachen, an der VHS, vorne links (klar) hinter einem Stapel Bücher, dessen Größe vermuten lässt, dass mit mehr Resonanz gerechnet wurde.
Die Kombination meiner Persönlichkeit mit der Sozialisation in der FC hat mich lange recht authistisch mit dem Netz umgehen lassen. Und so war ich bisher noch nicht lange auf ad sinistram, obwohl mir der Name bereits oft untergekommen war. "Bisher" stimmt allerdings seit einigen Stunden nicht mehr, meinen ersten Beitrag habe ich heute endlich gelesen, der mich dafür den Tag über begleitet hat. Roberto J. De Lapuente, der dieses Blog führt saß gestern als Blogger in Aachen, liebevoll eingeführt von Iris Witt, die ihn als ihren Favoriten unter den Bloggern vorstellte. Vor einigen Jahren sei ihr der Artikel "Unzugehörig" von Moslems aus Aachen empfohlen worden.
Da sitze ich also nun mit einem Star-Blogger und fast überwiegend älteren Herren im Raum und habe nichts besseres zu tun, als darüber zu twittern. Cassandra teilt mir auf diesem Weg mit, ad sinistram könne sie nur ausgeschlafen lesen. Darauf angesprochen reagiert Roberto J. De Lapuente verständnisvoll, er höre öfter seine Texte seien zu schwierig. Das Wort "ausgeschlafen" wird an diesem Abend noch öfter benutzt, meist an mich gerichtet.
Die Zuhörer sind vor allem Anhänger der NachDenkSeiten, die, so lerne ich kein richtiges Blog seien, weil man nicht kommentieren könne, was sich jedoch so ein jüngerer Zuhörer bald ändern werde. Es scheint er hat gut Quellen. Die anwesende Dame, vermutlich jenseits der 65 sagt: "Man hört überall 'Blogs,Blogs', das schaue ich mir morgen mal an." Allerdings sei sie nicht gerne so lange am Computer. Es ist kein einfaches Publikum, doch in gewissen Punkten einig PI ist doof, Reiche gierig und alle belügen uns. Ich spüre etwas von der Wut, die über Bildschirme aus Stuttgart und Gorleben in deutschen Wohnzimmer gezeigt wird.
Interessant ist, dass man sich über "Zensur" in den Kommentaren der konservativen Zeitungen beschwert, Roberto J. De Lapuente aber "Hausrecht" zugesteht, wenn er Kommentare nicht veröffentlichen will.
Roberto J. De Lapuente ist ein guter Zuhörer, der jeden aussprechen lässt und sich selber kurz fasst, wenn er antwortet. Er wirkt auf mich ein wenig melancholisch. Seine Antworten klingen nicht, als seien sie in Stein gemeißelt, sie lassen Spielraum, hier ist jemandem klar, dass es möglich ist, das er sich auch mal irrt. Die Motivation zum Bloggen kam Ursprünglich aus dem Ärger über die Zustände und dem Willen, diese zu ändern. Da sei er sich aber über die Grenzen seiner Möglichkeiten als Blogger bewusst.
Angesprochen auf seine Meinung zum Meinungsmedium Freitag, bemängelt er die geringe Anzahl von Blogs in der gedruckten Zeitung. Alle anderen Anwesenden benötigen eine kurze Aufklärung, worum es überhaupt geht, Aachen ist weit weg von Berlin.
Im Blog und in der VHS können Menschen sich auf unterschiedliche Art und Weise begegnen. Hier virtuell und ewig gespeichert, dort real und flüchtig. Wenn ich jetzt meinen Kommentar zu einem Text von Roberto J. De Lapuente hier beim Freitag lese, kann ich mir vorstellen, wie er vor dem Bildschirm sitzend den Kopf schüttelt und den Tab seufzend schließt. Man sieht sich immer zweimal im Leben und gestern war ich freundlicher und habe einem Star-Blogger die Hand geschüttelt. Die werde ich nie wieder waschen!