Verworren-Entzweit-Zusammen= Liebeskinder

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Liebeskinder

Jana Frey

Arena, 2015

978-3401067872

16,99€

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Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand.  Kenzie liebt alles an Amos. Seine hellgrün schimmernden Augen, sein Lachen und Lächeln, seine Musik, seine Art, sich zu bewegen, seinen Gang. Und sie liebt es, dass er zu ihr gehört. Zu ihr ganz allein.  Zwei Liebende. Zwei Schicksale. Und eine Geschichte, in der alles, aber auch alles miteinander verbunden ist.

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DieProtagonisten

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Kenzie ist ein schwieriger Charakter. Aufgewühlt, Fehl am Platz. Ihre Schwester ist die Sonne, das Licht, das die Motten anzieht. Ihre Mütter sind liebevoll, verrückt und einzigartig.

Zadoc ist oft verwirrt, einsam, verletzlich und manchmal auch gewaltsam. Aber er macht alles aus einem bestimmten Grund und den muss der Leser erkennen.

Ivory ist die einzige, die ich am Anfang mag und zwischendurch nicht mehr. Alle Figuren verändern sich stetig und kreisen wie Planeten umeinander ohne sich wirklich zu berühren.

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Kulisse

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Greifbar, authentisch und zum Teil so anders, dass ich es mir nicht vorstellen konnte, sind die verschiedenen Kulissen der Protagonisten. Zadoc lebt sehr abgeschieden, seine Schuld lastet schwer auf ihm und auch das er weiß, wie er ist, verändert seine Umwelt.

Kenzie und ihre Schwester leben sehr außergewöhnlich. Mit zwei Müttern, haben doch einen Vater, sind am Meer geboren und und und … Da kommt viel zusammen und macht sie zu einer sonderbaren Familie, die ich so in noch keinem Buch getroffen habe. 579035_638779992813944_432554395_s

Handlung

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Der Leser verfolgt zwei Handlungsstränge, die beide ihre ganz eigene Dynamik und Atmosphäre haben. Würde mich jemand fragen, welchen Strang und damit welche Protagonisten ich mehr mochte, könnte ich diese Frage nicht beantworten. Ich hatte nämlich ein Problem: ich mochte die Protagonisten fast alle nicht – trotzdem hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen.

Es hört sich fast an wie ein Paradoxon. Wie kann ich niemanden mögen und die Geschichte trotzdem lieben? Dabei bin ich immer jemand, der Protagonisten mögen muss, um in einem Buch zu Recht zukommen. Diesmal war alles anders und ich denke, dass hat mit den beiden getrennten Geschichten zu tun, die erst ganz zum Schluss vielleicht zusammengeführt werden. Bis dahin habe ich mich lange Zeit gefragt, wo Jana Frey mich hinführen möchte. Ich wusste immer, dass sie sehr unbequeme Geschichten schreibt, die meist einen sehr traurigen und /oder starken Hintergrund vertreten. So war es auch diesmal.

Zadoc und Ivory bilden eine Einheit, obwohl ihre Umgebung dagegen ist. Ivory weiß, mit Zadoc stimmt etwas nicht, aber was? Schon als Kleinkind versucht sie ihn immer zu beruhigen, ihn gern zu haben und für ihn da zu sein. Daraus entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die Zadoc an vielen Stellen aber auch gewaltig ausreizt.

Kenzie hat eine Schwester und findet sich selber ziemlich langweilig und hässlich. Ihre Schwester ist hingegen ein Stern, hat alles, bekommt alles, aber Kenzie liebt sie trotzdem. Diese beiden wirken wie ein ungleiches Paar und haben es aufgrund ihrer Familienkonstellation schon nicht einfach. Aber was soll man sagen, wenn alles im Leben nicht passt, bis der eine vorbei kommt: Amos.

Jana Frey schaut genau hin. Jede Gefühlsregung, sei sie noch so schlecht oder böse, spricht sie aus. Schonungslos mag ich mal Zadoc, wenn er zerbrechlich ist, mag Kenzie für einen Augenblick, wenn sie zeigt, dass sie ihre Schwester liebt. Aber ich bin auch genervt von ihr, denn sie sieht viel schwarz und ihre Umgebung hat es manchmal mit ihr nicht leicht.

Das Buch hat mich magisch angezogen und es war viel zu schnell vorbei. Es hat noch wenige Rezensionen, was ich nicht verstehen kann. Es ist schwere Kost, die erst sehr langsam verdaut werden muss, damit der Leser jede Nuance versteht und spüren kann. Aber diese Mühe ist es wert.

Ich spreche eine Leseempfehlung aus, die aus den Tiefen meines Herzens und meiner Seele kommt. Ich werde dieses Buch noch einmal lesen, weil es so verstörend, schön und traurig zu gleich ist.


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Diegestaltung

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Ich finde das Cover ist recht schlicht und verrät wenig vom aufwühlenden Inhalt. Auch der Rückentext ist nichts, was ich zweimal lesen würde. Für mich zeugte nur der Name der Autorin “Jana Frey” für etwas, das ich nie vergessen werden. Die Autorin hat mich schon ein paar Mal wirklich berührt.

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DieBewertung

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Was ich erwartet habe? Ein Buch, das mich mitreißt und sprachlos zurücklässt. Bekommen habe ich ein Buch, das mich heute noch verstört, aber auf eine positive Art. Eine Geschichte, die mich noch immer berührt und die Erkenntnis, dass der Mensch viel aus Liebe tun kann.

Verworren-Entzweit-Zusammen= Liebeskinder

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