Es war einmal ein Löwenrudel in der Savanne. Der Löwenkönig hatte seine Löwen zur Jagd eingeteilt. Sortiert nach Revieren und Beutetieren. Drei Tage in der Woche gingen die Löwen auf Jagd. Am vierten Tag versammelten sie sich um ihren König und berichteten ihm von ihren Jagderfolgen.
Die meisten Löwen strengten sich sehr an und einige von ihnen brachten mehr Beute nach Hause, als sie und ihre Familie vertilgen konnten. Das fiel einem Löwen auf, der selbst immer ohne Beute nach Hause kam. Er verlor irgendwann die Lust, weil Jagen auch sehr anstrengend war. Und weil er fürchtete, seine Erfolglosigkeit könne bald seinem Ansehen und Status schaden. Er entwickelte einen Alternativplan: Er ging nicht mehr selbst zur Jagd. Er wartete bis abends, wenn die anderen Löwen von der Jagd kamen. Wenn diese sich erschöpft von der Anstrengung des Tages erholten, ging er bei ihnen hausieren. Er schöpfte ihre Überschüsse ab, um sich und seine Familie davon zu ernähren. So wurden am Ende des Tages alle satt. Anderen erfolglosen Löwen machte er den Vorwurf, dass sie auf Kosten der Gemeinschaft lebten.
Den fleißigen Löwen fiel es irgendwann auf, dass einer von ihnen nicht mehr morgens mit zur Jagd zog. Sie entwickelten ersten Unmut. Das merkte der faule Löwe. Unmut bei den Löwen wollte er vermeiden, das hätte nur zu neuen Anstrengungen führen können. Deshalb begann er Statistiken darüber zu führen, welche Löwen wieviel Beute nach Hause brachten. Wer ihm abends viel abgeben konnte, der bekam ein oder zwei Sternchen. Wer nichts für ihn mitgebracht hatte, bekam ein Minus.
Seine Statistik berichtete er dem König, wenn die anderen zur Jagd waren. Der König war für die Statistik sehr aufgeschlossen. So erfuhr er, was er im einzelnen über seine Löwen noch nicht wusste. Mit der Zeit lernte der König, von dem faulen Löwen auch, wie die Jagd eigentlich funktioniert. Denn dieser entwickelte Theorien darüber, warum einige Löwen erfolgreicher waren, als andere. Er meinte z.B., das wichtigste bei der Jagd sei es, Reviere ohne Beutepotenzial zu erkennen, um unnötige Jagdgänge zu vermeiden. Auch Reviere mit Beutetieren, die schneller laufen können als ein Löwe, eignen sich nicht für die eigenen Jagdziele. Zudem hätten seine Familie und er selbst mit der Zeit Qualitäts- und Geschmacksunterschiede zwischen den Beuteergebnissen der Rudelkollegen festgestellt. Es wäre doch schön, wenn alle eine möglichst hohe Fleischqualität nach Hause brächten. Auch darüber, wo es es besonders gutes Fleisch geben müsse, entwickelte er eigene Theorien. Er verbrachte immer mehr Zeit mit dem König, der den Zielen des Löwen zustimmte, und entwickelte seine Überlegungen zu einer Jagdstrategie. Er stellte diese unter der Woche dem König vor, als die anderen auf Jagd waren.
Der König war so begeistert von seinem klugen, faulen Löwen, dass er ihn zum Jagdchef ernannte. Am vierten Tag stellte sich der neue Vertriebschef vor seine Rudelkameraden und erläuterte ihnen mit ausgetüftelten Exceltabellen und Powerpointfolien die neue Strategie. Er berichtete ihnen auch, welche Unterschiede er beim Erfolg der Kollegen beobachtet und geschmeckt habe. Und welche Maßnahmen er und der König beschlossen hätten, um die Erfolge des Rudels zu maximieren. Lowperformer würde man nicht mehr lange dulden, jeder müsse sich anstrengen, sagte er - nicht ohne sich mit einem Seitenblick auf den König nochmals dessen Rückendeckung zu versichern.
Als ihn einer der Kollegen mürrisch fragte, wie er -der er immer ohne Beute nach Hause gekommen sei, und am Ende nur noch bei den Kameraden geschnorrt habe, dazu komme, ihnen nun kluge Ratschläge zu erteilen, ergriff der König das Wort und verteidigte seinen Strategen. Er selbst war -was keiner wusste- auch nie wirklich zur Jagd gewesen. Aber was sein Schützling ihm alles erklärt hatte, das hatte er zumindest konzeptionell verstanden. Und so wurde der faule Löwe von der lästigen Pflicht der Jagd befreit. Der König ernannte ihn zu seinem persönlichen Berater, erhöhte seinen Status und stellte ihm unter vier Augen die Nachfolge auf seinen Thron in Aussicht.
So war es gut, denn so machte jeder das, was er am besten konnte...
Die meisten Löwen strengten sich sehr an und einige von ihnen brachten mehr Beute nach Hause, als sie und ihre Familie vertilgen konnten. Das fiel einem Löwen auf, der selbst immer ohne Beute nach Hause kam. Er verlor irgendwann die Lust, weil Jagen auch sehr anstrengend war. Und weil er fürchtete, seine Erfolglosigkeit könne bald seinem Ansehen und Status schaden. Er entwickelte einen Alternativplan: Er ging nicht mehr selbst zur Jagd. Er wartete bis abends, wenn die anderen Löwen von der Jagd kamen. Wenn diese sich erschöpft von der Anstrengung des Tages erholten, ging er bei ihnen hausieren. Er schöpfte ihre Überschüsse ab, um sich und seine Familie davon zu ernähren. So wurden am Ende des Tages alle satt. Anderen erfolglosen Löwen machte er den Vorwurf, dass sie auf Kosten der Gemeinschaft lebten.
Den fleißigen Löwen fiel es irgendwann auf, dass einer von ihnen nicht mehr morgens mit zur Jagd zog. Sie entwickelten ersten Unmut. Das merkte der faule Löwe. Unmut bei den Löwen wollte er vermeiden, das hätte nur zu neuen Anstrengungen führen können. Deshalb begann er Statistiken darüber zu führen, welche Löwen wieviel Beute nach Hause brachten. Wer ihm abends viel abgeben konnte, der bekam ein oder zwei Sternchen. Wer nichts für ihn mitgebracht hatte, bekam ein Minus.
Seine Statistik berichtete er dem König, wenn die anderen zur Jagd waren. Der König war für die Statistik sehr aufgeschlossen. So erfuhr er, was er im einzelnen über seine Löwen noch nicht wusste. Mit der Zeit lernte der König, von dem faulen Löwen auch, wie die Jagd eigentlich funktioniert. Denn dieser entwickelte Theorien darüber, warum einige Löwen erfolgreicher waren, als andere. Er meinte z.B., das wichtigste bei der Jagd sei es, Reviere ohne Beutepotenzial zu erkennen, um unnötige Jagdgänge zu vermeiden. Auch Reviere mit Beutetieren, die schneller laufen können als ein Löwe, eignen sich nicht für die eigenen Jagdziele. Zudem hätten seine Familie und er selbst mit der Zeit Qualitäts- und Geschmacksunterschiede zwischen den Beuteergebnissen der Rudelkollegen festgestellt. Es wäre doch schön, wenn alle eine möglichst hohe Fleischqualität nach Hause brächten. Auch darüber, wo es es besonders gutes Fleisch geben müsse, entwickelte er eigene Theorien. Er verbrachte immer mehr Zeit mit dem König, der den Zielen des Löwen zustimmte, und entwickelte seine Überlegungen zu einer Jagdstrategie. Er stellte diese unter der Woche dem König vor, als die anderen auf Jagd waren.
Der König war so begeistert von seinem klugen, faulen Löwen, dass er ihn zum Jagdchef ernannte. Am vierten Tag stellte sich der neue Vertriebschef vor seine Rudelkameraden und erläuterte ihnen mit ausgetüftelten Exceltabellen und Powerpointfolien die neue Strategie. Er berichtete ihnen auch, welche Unterschiede er beim Erfolg der Kollegen beobachtet und geschmeckt habe. Und welche Maßnahmen er und der König beschlossen hätten, um die Erfolge des Rudels zu maximieren. Lowperformer würde man nicht mehr lange dulden, jeder müsse sich anstrengen, sagte er - nicht ohne sich mit einem Seitenblick auf den König nochmals dessen Rückendeckung zu versichern.
Als ihn einer der Kollegen mürrisch fragte, wie er -der er immer ohne Beute nach Hause gekommen sei, und am Ende nur noch bei den Kameraden geschnorrt habe, dazu komme, ihnen nun kluge Ratschläge zu erteilen, ergriff der König das Wort und verteidigte seinen Strategen. Er selbst war -was keiner wusste- auch nie wirklich zur Jagd gewesen. Aber was sein Schützling ihm alles erklärt hatte, das hatte er zumindest konzeptionell verstanden. Und so wurde der faule Löwe von der lästigen Pflicht der Jagd befreit. Der König ernannte ihn zu seinem persönlichen Berater, erhöhte seinen Status und stellte ihm unter vier Augen die Nachfolge auf seinen Thron in Aussicht.
So war es gut, denn so machte jeder das, was er am besten konnte...