Kürzlich, lieber Leser, präsentierte meine verehrte Kollegin Dagmar Herrmann bei der Facebookgruppe Arme Poeten ein kleines, fröhliches Gedicht mit dem Titel "vertrauenskrise". Das Gedicht ging so:
vertrauenskrise
lag der martin mit der liese
auf ner immergrünen wiese
hat das schürzchen sie gezückt
ist der junge nah gerückt
sie denkt gleich, er wird mich drücken
will mir gänseblümchen pflücken
doch der martin gar nicht hold
hat nur das picknickbrot gewollt
Ich habe das Werk von Dagmar Herrmann zum Anlass genommen, mir selbst Gedanken zu diesem Thema zu machen und ein ähnliches Gedicht zu verfassen. Dabei war es mir wichtig, den Rhythmus und auch die Aussage / Pointe von Herrmanns Arbeit beizubehalten, diese jedoch in eine andere Umgebung als die immergrüne Blumenwiese zu setzen. Hier siehst du nun das Ergebnis und ich bin gespannt auf deine Meinung:
vertrauenskrise
fuhr sexy16 mit dem jan
auf der datenautobahn
hat ein smiley er gezeigt
sexy hat das gleich geliked
er denkt noch, das ist ne nette
mit der ich soeben chatte
doch was jan nicht wissen kann
sexy16 ist ein mann
Doch damit nicht genug, lieber Leser. Ich fände es nun überaus spannend, weitere Gedichte zu diesem Thema zu lesen und stelle dir hiermit die Aufgabe, das Thema und die Form der Arbeit in weitere Kontexte zu setzen. Selbstverständlich werde ich, wenn ich darf, auch diese Arbeiten in kommenden Beiträgen bei der Loseblattsammlung vorstellen.
Ausdrücklich möchte ich mich an dieser Stelle bei der erstaunlichen Dichterin und Malerin Dagmar Herrmann dafür bedanken, dass ich ihr Gedicht verwenden darf und ein weiteres mal auf ihren Blog Meermaids Art hinweisen.