Vertauscht von Fiona Rempt
Pum und Yannick sind 2 ganz normale Teenager aus den Niederlanden. Sie kennen sich nicht, aber sie eint ein besonderes Schicksal: Sie wurden kurz nach ihrer Geburt im Krankenhaus vertauscht. Die Eltern hatten miteinander vereinbart, es ihnen an ihrem 13. Geburtstag zu erzählen und ihnen freizustellen, bei welcher Familie sie leben möchten.
Nachdem ersten Schock nehmen Pum und Yannick Kontakt miteinander auf und überlegen gemeinsam, wie sie nun mit dieser Situation umgehen sollen.
Die Autorin
Die Niederländerin Fiona Rempt ist Autorin mehrerer Kinder- und Jugendbücher und lebt mit ihrer Familie bei Amsterdam.
Vertauscht – Meine Meinung
In den dunkelsten Stunden meiner Jugendjahre bin ich der festen Überzeugung gewesen, dass ich bei der Geburt vertauscht wurde. Dann malte ich mir immer aus, wie verzweifelt meine wahren Eltern nach mir suchen und wie schön es wäre, sie endlich zu finden.
In einem Alter, in dem man sich in seiner eigenen Familie naturgemäß wie ein Alien fühlt, sind solche Tagträume keine Seltenheit, obwohl man eigentlich genau weiß, dass dies in Wahrheit eine Katastrophe wäre. Menschen, die bei Adoptiveltern aufwuchsen berichten von der Schwierigkeit, einen Platz irgendwo zwischen den genetischen Eltern und den Eltern, die einen großgezogen haben, zu finden. Das ist auch der Grund, warum mich dieses Buch interessiert hat: ich wollte wissen, wie die Autorin die beiden Mädchen in dieser Situation agieren lässt und mit welchen Problemen sie sie konfrontiert.
Dabei entwickelte sie 2 ganz unterschiedliche Charaktäre: Auf die eine Seite stellt sie die impulsive Pum mit ihren liberalen, coolen Künstlereltern, auf die andere Seite die ruhige Yannick aus dem gediegenen Elternhaus und den 3 großen Brüdern. Bald lässt sie die Mädels ihre eigentlichen Geburtsfamilien kennenlernen und wie von selbst fühlt sich die aktive Pum mit ihren 3 Brüdern genauso wohl, wie die künstlerisch begabte Yannick sich bei ihren eigentlichen Eltern bestätigt fühlt. Dennoch stellen die beiden schnell fest, dass es nicht nur die Gene sind, die einen miteinander verbinden, sondern auch dass das gemeinsame Leben, die Jahre, die man miteinander in den jeweiligen Familien verbracht hat, entscheidend sind.
Da die Mädchen sich gut verstehen und die Familien sehr vernünftig und mit Herz handeln (und vielleicht auch, weil die Geschichte in den Niederlanden spielt, wo Dinge möglich sind, die man sich woanders gar nicht vorstellen kann), erarbeiten sie sich eine für alle Seiten gangbare Lösung, die nur gut für alle sein kann.
Dargestellt wird die Geschichte in Tagebuchform mit Einträgen von den beiden Mädchen und dem Emailverkehr, der sich unter ihnen entwickelt. Dadurch gewinnt dieses Buch einen lockeren, leichten Schreibstil, ohne dass die Autorin in eine aufgesetzte Jugendsprache abgleitet.
“Vertauscht” ist ein Jugendbuch, mit dem gerade Mädchen ab 12 Jahren ihre Freude haben werden. Aber es ist auch für “späte” Mädchen, wie ich es bin sehr schön zu lesen!
Bibliografisches
- Titel: Vertauscht
- Originaltitel: Omgeruild
- Autor: Fiona Rempt (Eva Scheikart, Übersetzung)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3825179087
- Verlag: Urachhaus; Auflage: 1 (August 2014)
- Preis: 14,90 € (Gebundene Ausgabe); 10,99 € (Kindle)
- Bestelllink: Urachhaus
Mit dieser Rezension beteilige ich mich bei Daggis Buch Challenge 2014: Lese ein Buch eines Autors (männlich oder weiblich), der jünger ist, als Du.
Diese Rezension habe ich geschrieben für Blogg Dein Buch.
