Versunken im Schnee

Von Kuechenschabe

Im Frühsommer verfluche ich meine Ribiselstaude (früher hatt ich vier, aber in meinem Alter fängt man schon an, zu reduzieren). Sie trägt unermüdlich und will immer dann gepflückt werden, wenn ich absolut keine Zeit dafür habe. Die Amseln lauern auch schon, also bleiben mir immer nur einige Tage. Gleichzeitig reifen im Garten auch andere Früchte, sodass das regelmäßig in Gärtnerstress ausartet.
Genauso regelmäßig freue ich mich dann aber jeden Winter über das Überwinden meines inneren Schweinehundes. Nämlich dann, wenn ich vor einem Stück Ribiselkuchen sitze, mit dicker Schneehaube und vielen Früchten drin. Die Säure der Früchte zusammen mit der Süße des Eischnees, dazu der dünne, zitronig-vanillige Teig ergibt einen meiner absoluten Lieblingskuchen.

Ribiselkuchen
200 g glattes Mehl, Typ 480
200 g Butter, zimmerwarm
200 g Backzucker
3 Eier
1/2 Pkg. Backpulver
Vanillezucker
abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
150 g Kristallzucker
4 Eiklar
500 g Ribisel (Küchenschabe: nur angetaut, keinesfalls völlig aufgetaut)

Butter mit Zucker in einer Schüssel schaumig rühren. Nach und nach die drei Eier zufügen. Mehl, Backpulver, Vanillezucker und Zitronenschale einrühren. In einer zweiten Schüssel das Eiklar mit dem Kristallzucker zu einem sehr festen Schnee schlagen. Ribisel mit dem Gummihund gründlich unterheben. Das Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen. Die Schnee-Ribiselmasse gleichmäßig darauf verteilen. 40 Minuten backen, bis die Schneehaube zart hellbraun wird. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Das mit dem Abkühlen-lassen funktioniert bei mir meist nicht so ganz - das erste Stück, das ich koste ist meist noch ziemlich heiß ...