“Wenn ihr heute Abend brav ins Bett geht”, versprach ich unseren drei Jüngsten, “dann gehen wir morgen zusammen schwimmen und vielleicht auch noch ins Museum. Wir sind ja nur zu viert, dann können wir uns mal einen richtig schönen Tag machen. Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr früh Feierabend macht.” Ob mir die drei überhaupt zuhörten? So wild, wie sie durch die Wohnung tanzten, einander piesackten und meine Aufforderungen, jetzt endlich ihre Butterbrote aufzuessen überhörten, machte ich mich auf einen anstrengenden Abend gefasst – und auf einen gemütlichen Tag morgen, ohne Hallenbad und Museum. Ich hätte ihnen getrost das Blaue vom Himmel herab versprechen können, so aufgedreht wie sie waren, würden sie mich bestimmt bis abends um elf auf Trab halten.
Da sieht man mal wieder, wie schlecht ich mich nach all den Jahren mit Kindern auskenne. Kaum war nämlich das Licht im Kinderzimmer gelöscht, wurden sie ruhig und nachdem das letzte Schlaflied verklungen war, lagen sie lammfromm in ihren Betten. “Na ja, das wird genau zehn Minuten lang gutgehen”, brummte ich, als ich mich in die Küche zurückzog. Tatsächlich kam nach zehn Minuten der Zoowärter raus. Er habe sich wehgetan, klagte er, aber anstatt wie üblich lauthals zu heulen und damit das Prinzchen aus dem Halbschlaf zu wecken, liess er sich mit wenigen Worten beruhigen. Einige Augenblicke später machte sich der FeuerwehrRitterRömerPirat bemerkbar. Er könne nicht schlafen, wenn die Zimmertüre offen stehe, ich sei einfach zu laut da draussen. Also schloss ich eben die Tür, damit er sich nicht mit anhören müsste, wie ich Rechnungsbeträge in den Computer eintippte. Das war es dann mit Tohuwabohu für heute Abend.
Okay, die drei haben also wirklich vor, morgen zu bekommen, was sie sich verdienen mussten. Zum Glück habe ich ihnen keinen Flug ins Weltall versprochen…