Versorgungsinstinkt

Erstellt am 18. Januar 2013 von Andramas

Immer wieder denke ich über diese Vokabel nach. Seit Wochen schon. Treibe im erweiterten Bekanntenkreis Feldstudien. Nähere mich der Hypothese empirisch. Hinterfrage dieses und jenes, erinnere mich dabei auch an die Vokabel “Bindungssucht” (Volker Braun, “Im Hörsaal”) und komme zu dem Schluss: Offenbar gibt es tatsächlich ein Mittelding zwischen Liebe und Prostitution. Irgendetwas halbschwangeres.

(Was uns – Lenchen und mich – natürlich nicht betrifft. Bei uns ist es ausnahmsweise die große wahre Liebe.)

Gut ist, wenn der potenzielle Kandidat, der Bachelor, auch noch gut aussieht (und|oder) potent ist. Es gilt die Faustformel: Gibt es heute noch niedrige menschliche Instinkte aus dem Primaten-Dasein  - so gibt es auch ein entspreches TV-Format. 

Nur so wird – beispielsweise – ein TV-Bachelor überhaupt erst möglich.

“Das Frauenbild, das dem Publikum vermittelt wird, ist erschreckend und erinnert mich an den arabischen Kamelhandel.”
(Sabine Bätzing-Lichtenthäler, SPD)

( Wobei die Formulierung “erinnert mich” sicher nur ungeschickt gewählt ist. Es ist nicht anzunehmen, dass Frau Bätzing-Lichtenthäler einst mit Kamelen handelte.)

Kritik zur Sendung kommt auch aus den Reihen der CDU:

“Alice Schwarzer scheint umsonst gekämpft zu haben, wenn das Selbstbewusstsein der Frauen, die in dieser Sendung benutzt werden, noch nicht weiter ist”
(Katherina Reiche, CDU)

Hätten sie meinen wirklich-wichtigen Bekannten gefragt – der hätte ihnen die Antwort geben können. Der Erscheinung ist das Eine, das Wesen das Andere. Frauen – provoziere ich- wollen tatsächlich versorgt sein. Rundumdieuhr.

Sonst würde wohl niemand diesen Mist gucken.