Versicherungen – welche sind wirklich wichtig?
Im Folgenden werde ich einen kompletten Wirtschaftszweig und den dazu gehörigen Berufsstand diskreditieren. Falls du also etwas mit Versicherungen zu tun haben solltest, dann lese besser nicht weiter. Komme am Sonntag wieder, da habe ich für Story Pics einen schönen Beitrag geplant.
Schuld ist natürlich der Webmasterfriday, denn er fragt:
Welche Versicherungen sind wichtig?
Und um es einmal vorweg zu nehmen: Ich mag trotz ihrer staatstragenden Funktion keine Versicherungen und habe eine ganz schlechte Meinung von Versicherungsvertretern!
Braucht man überhaupt Versicherungen?
in einer Zeit, als ich noch jung und somit unsterblich war, sang Wolfgang Ambros mit André Heller frei nach Bob Dylan in dem Song “Für immer jung”:
Wann’st Vertraun hast in di selber,
dann brauchst ka Versicherung
Auf die Dauer ist eine solche Einstellung natürlich nicht tragbar, so progressiv sie auch scheinen mag. Und tatsächlich hatte ich damals bereits eine Kranken- und KfZ-Versicherung.
Und eine Rechtsschutzversicherung und mit der fing mein Ärger über Versicherungsvertreter, die meinen, einem jungen, dummen Ding vom Land alles Mögliche aufschwatzen zu müssen, an.
Das Versicherungsgeschäft
Schaut man in eine ganz normale Großstadt, entdeckt man wunderschöne Glas- und Betonpaläste. Und in denen residieren meist Banken und Versicherungen. Und gerade in Chefetagen kann man ein Ambiente vorfinden, dass so manchen Limburger Bischof vor Neid bitterlich weinen ließe.
Finanziert werden solche Etablissements mit den Beiträgen von uns Versicherten, die im naiven Glauben, nun eine Absicherung im Schadensfall zu haben, monatlich unseren Obolus entrichten.
Die Unternehmensstrukturen sind ähnlich strukturiert, wie bei einem Schneeballsystem. Oben die Herren Vorstände und unten sitzt eine arme Sau und nennt sich Versicherungsvertreter. Nachdem er mit ein bisschen finanzieller Schönrednerei den Anwerbern in die Falle gegangen ist, muss er ranschaffen, was das Zeug hält; Fremde, Nachbarn, Freund und Familienmitgliedern “Beratungen” angedeihen lassen und hoffen, dass im Folgemonat die Stornorate bei den Tantiemen nicht wieder so hoch ist. Lustreisen, wie es 2012 die Ergo Versicherung ihren verdientesten Mitarbeitern spendiert hatte, sind nicht immer an der Tagesordnung.
Versicherungen – welche sind wirklich wichtig?
Aber es geht einfach nicht ohne, auch wenn man Ambros’ Forderung auf’s Penibelste einhalten würde .
Man braucht also eine Krankenversicherung und ärgerlicher Weise dann auch noch eine Pflegeversicherung. Und wenn man dann noch Geld übrig hat, investiert man vielleicht in eine Zusatzkrankenversicherung.
Auch kann unter Umständen einmal eine Haftpflichtversicherungen praktisch sein. All meiner Unkenrufe zum Trotz war eine Hausratversicherung bei beiden Wasserschäden hilfreich. Unfallversicherung? Vielleicht wenn man Familie hat. Lebensversicherung? Vorsicht! Auf jeden Fall mal keine allzu lange Laufzeit vereinbaren.
Im nächsten Jahr werde ich von einer Lebensversicherung profitieren, in die ich seit gefühlten 100 Jahren einzahle.
Vielleicht denke ich dann ein bisschen anders über Versicherungen und Versicherungsvertreter.
Foto: Gerippe auf einem Trike – vielleicht eine ehemalige Versicherungsvertreterin ©Sabienes
Text: Versicherungen – welche sind wirklich wichtig? ©Sabienes