Spitzeltarife der KFZ- und Krankenversicherungen
Sie alle wollen ihre KFZ-Versicherten im Auto überwachen und bieten als Gegenleistung an, Fahrer mit „vorsichtigem Fahrstil“ zu belohnen. Man könnte natürlich auch sagen, Fahrer mit „weniger vorsichtigem Fahrstil“ zu bestrafen.
Dass das mal ins Auge gehen kann, wenn das eigene Auto einen bei der Versicherung verpfeift, bedenkt so mancher dabei nicht – Rabatte deckeln halt die Augen mit Dollarzeichen.
Als nächstes Tätigkeitsfeld kamen dann die Krankenversicherungen mit Rabatten und gesponserten Fitness-Armbändern gegen Konstantüberwachung der Körperfunktionen.
Je mehr die Versicherungen über ihren Kunden wissen, desto genauer können sie die Prämien für ihre Policen kalkulieren. Man muss aber schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man glaubt, dass das eine Einbahnstraße ist, die nur Rabatte produziert.
Vernetzte Hausgeräte: jetzt geht es ans Eingemachte
Wenn ein Versicherungsnehmer viel raucht, wenig Sport treibt und Obst und Gemüse für Hamburger und Pommes mit Majo stehen lässt, dürfte er keinen Bonus, sondern eher einen Malus von der Versicherung aufgedrückt bekommen – sonst macht das Ganze ja keinen wirtschaftlichen Sinn.
Deshalb kommen beim Thema „Vernetzte Haushaltsgeräte“ neue Begehrlichkeiten bei den Versicherern auf, denn darüber wäre ein Blick in die Küche ohne weiteres bald möglich – sofern der Kunde dies möchte.
Die Generali, zu der die Generali Versicherungen, die AachenMünchener, die CosmosDirekt und die Advocard Rechtsschutzversicherung gehören, will im kommenden Jahr als eine der ersten in diesem Bereich in Deutschland mit ihrem umstrittenen Belohnungssystem für gesunde Lebensweise in Versicherungspolicen den Markt gehen.