Alle, die wir dazu neigen, an seltsame, von einflussreichen Unbekannten orchestrierten Verschwörungen hinter jedem Phänomen unserer Gesellschaft zu walten glauben, beschuldigt man gewöhnlich dessen, an krankhafter Paranoia zu leiden. Es ist wahr, dass das Einfachste, wenn die Tatsachen keinen klaren und axiomatischen rationalen Ursprung haben, darin besteht, die komischsten Argumente zu suchen, die, oft total übertrieben scheinen. Natürlich ist es nicht falsch die Wahrheit hinter den Dingen herauszufinden, und so ist es gut, dass man die offizielle Argumentationsweise nicht immer einfach zu hinnimmt, und auch das, was in den Medien immer berichtet wird.
Für jedes Ereignis sozialer Relevanz existiert immer ein festes weitverbreitetes Argument. Gleichzeitig, versuchen tausend Minderheitshypothesen tausend ihnen eine alternative Erklärung zu geben. Die Idee, die wir letztendlich annehmen, ist nicht immer die logischste, sondern die, die mehr Lärm macht. Sie wird uns auf verschiedenen Informationskanälen immer wieder suggeriert, so dass es quasi unmöglich wird, auch anderen Argumentationslinien Beachtung zu schenken.
Wenn man wirklich die Wahrheit will, die Objektivität – etwas, was im Prinzip unerreichbar ist – dann müsste man versuchen sich diesen Mainstreammeinungen zu entziehen. Denn leider gelangen diese Meinungen immer zu uns – sei es direkt oder indirekt – sie sind im unserem kollektiven Unterbewusstsein verankert. Das ist der Jahrzehntelangen Propaganda zu verdanken, so wie auch unserer Steuerung durch den Konsum.
Wenn man nach der Wahrheit strebt, dann muss man anfangen seine Sinne zu spitzen und das Normale hinterfragen. Man muss über seinen eigenen Horizont hinwegsehen, und sich auch alle anderen Argumentationen anhören – egal wie absurd sie erscheinen- und dann abwägen, was für uns am richtigsten erscheint.
Vorsicht, denn die Verschwörungen sind nicht für unsere Probleme verantwortlich – aber wir werden die Wahrheit niemals herausfinden, wenn wir nicht einfach zuhören.
