Verschaukelte Massen

Anstatt miteinander zu reden, reden alle nur übereinander. Das mag in früheren Zeiten problematisch gewesen sein, heute hingegen ist es die Wegbereitung hin zu einer Katastrophe

Bild: Una parella de refugiats sirians / Jordi Bernabeu Farrus / flickr / CC BY 2.0

Bild: Una parella de refugiats sirians / Jordi Bernabeu Farrus / flickr / CC BY 2.0

Nicht erst seit den 70er Jahren hat der Islam Einzug in unsere Gesellschaft gehalten. Heute jedoch ist unsere christlich abendländische Kultur mit der höchsten Zuwanderungsrate seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges konfrontiert. Und dass dies so ist, hat durchaus Methode. Infolge der militärischen Interventionen in Afghanistan, dem Irak, Libyen und Syrien hatten sich die Flüchtlingscamps in Syrien, Jordanien, dem Libanon und in der Türkei bis zum Zerbersten gefüllt. Dann erfolgte Schritt zwei. Die UNO- Flüchtlingshilfe stimmte gegenüber den Vereinten Nationen ihr lautes Klagelied an, dass die Gelder zur Versorgung der Menschen in den Lagern zur Neige gingen.

Sollten die Kassen nicht binnen der nächsten sechs Wochen nachgefüllt worden sein, müsse man die Essensrationen mehr als halbieren. Anstatt 30 Dollar im Monat müsse die Versorgungsleistung der Menschen dann auf 13,50 Dollar monatlich gedrosselt werden. Da die UN lediglich die Achseln zuckte und auf die eigenen leeren Kassen verwies, kam, was kommen musste. Den ohnehin schon hungernden Menschen wurde selbst das bisschen, dass sie noch hatten, halbiert. Dies war der Zeitpunkt, an dem die Flüchtlingsmassen damit begannen, sich in Bewegung zu setzen.

Zeitgleich tauchten plötzlich wie aus dem Nichts zahlreiche Schlepperorganisationen auf, die all die Menschen nach Europa zu schleusen versuchten. Ein Milliardengeschäft begann sich zu entwickeln, Websites wie Fluchthelfer.in tauchten auf, Wegbeschreibungen mit den geeigneten Transitrouten wurden zusammen mit Prospekten verteilt, in welchen die Rechte der Menschen im ‘Gelobten Land’ angepriesen wurden. Jeder, der es bis nach Deutschland schaffen würde, davon waren die meisten der Wanderer überzeugt, würde umgehend ein eigenes Haus, ein eigenes Auto und einen Superjob bekommen. Dass, so der einhellige Tenor, sei ihr gutes Recht…in Deutschland. Wieder und wieder bekamen die Menschen in den Lagern dieses Trugbild eingeimpft, während sich deren Überlebensituation immer dramatischer verschlechterte.

Bilder, die um die Welt gingen

Dann trat Frau Merkel vor die Kameras und verkündete erhobenen Hauptes, es gäbe keine Flüchtlingsobergrenze. Jeder sei in Deutschland willkommen, sonst sei dies ’nicht mehr ihr Land.’ Diese Bilder gingen damals durch das gesamte arabische Fernsehen. Von Afghanistan bis nach Marokko erfuhren die erstaunten Menschen vor der Glotze, dass die reichen Deutschen plötzlich ihre Grenzen für alle armen Menschen dieser Welt geöffnet hätten. Als die ersten Züge mit Flüchtlingen auf dem Münchner Hauptbahnhof einfuhren, standen die Deutschen klatschend und mit Blumensträußen am Bahnsteig, um die Auswanderer zu empfangen. Banner wurden hochgehalten: „Refugees welcome.“

Auch diese Bilder gingen um die Welt und so mancher Nordafrikanische Vater kaufte seinem 16jährigen Sohn neue Schuhe, damit dieser ins gelobte Land gehen könne. Dort solle er dann Haus und Auto klarmachen und dann würde die Familie nachkommen. Dann könne man sich endlich alles leisten, was man wolle. Es schien, als hätte eine gütige Fee all diesen notleidenden Menschen die Tore zum Paradies weit ausgestoßen.

Gerade im Magreb ist die wirtschaftliche Situation katastrophal. Westliche Entwicklungshilfen waren während der letzten Jahrzehnte stets gebunden an die Unterordnung der betroffenen Staaten unter Knebelverträge, die sie dazu zwangen, Europäische Produkte zu födern, einheimische Produkte hingegen zu bekämpfen. So kamen die heimischen Märkte zum Erliegen, während westliche Firmen dort satte Gewinne einstrichen. Auch die Menschen in diesen Regionen sahen Fernsehen und hörten die Worte der Kanzlerin und erzählten ihren Freunden und Verwandten: „Die weise und gerechte Mutter Merkel in Deutschland wartet nur auf Euer Kommen. Sie wird Euch mit geöffneten Armen aufnehmen und an ihr weiches Herz drücken.“

Die Selfies von Flüchtlingen gemeinsam mit Merkel oder Gauck, ebenfalls im Fernsehen ausgestrahlt, untermauerten diesen Glauben noch zusätzlich. Eine Mutter aus Ghana ließ sogar ihre Tochter auf den Namen Angela Merkel Adé taufen. Was für ein ein Schicksal, das arme Ding. So kam es jedenfalls, dass auch die Nordafrikanische Karawane sich in Bewegung zu setzen begann.

Flüchtlinge und Flüchtige

Verstärkt wurde der sich heute abzeichennde Konflikt dadurch, dass zahlreiche Schwerverbrecher in Saudi Arabien, Libyen und Tunesien aus den Gefängnissen freigelassen und nach Syrien geschickt worden waren, um dort gegen Assad zu kämpfen. Diese sickerten dann über die löchrige Nordgrenze Syriens in die Türkei ein und verschwanden ebenfalls in den Flüchtlingsströmen gen Westen. Und dann ereilte jene, die es tatsächlich bis nach Europa geschafft hatten, das, was wir als Realität bezeichnen.

Mit einer Wohnung kann man einen Menschen erschlagen, wie mit einem Hammer (Th. W. Adorno)

Anstatt eigener Villa mit Swimmingpool gab es nur großflächige Bettenlager mit unvorstellbaren Wohnbedingungen. Alleinstehende Frauen, Familien und alleinstehende Männer gehören eigentlich getrennt untergebracht, doch nichts davon geschah. Alle wurden in ein und dieselben Hallen gepfercht im Abstand von wenigen Zentimetern. Gerade für alleinstehende Frauen absolut unzumutbar. Und nun ist der Frust groß unter unseren neuen Gästen. Das gesamte Familienvermögen in die Flucht nach Deutschland gesteckt zu haben, um dann erkennen zu müssen, dass man verarscht worden ist, weckt natürlich Aggressionen, die sich dann jedoch zumeist in die falsche Richtung entladen. Also gegen andere Ethnien, Helfer und Beamte.

Der Plan, Europas Länder in einen Bürgerkrieg mit den Zuwanderern zu stürzen, dürfte so zwar nicht aufgehen, da auf rund 800 Millionen Europäer, auch in Nicht- EU- Staaten, nur zwei bis drei Millionen Flüchtlinge insgesamt kommen. Die Resentiments hingegen werden zunehmen und könnten durchaus zu einer Veränderung unserer Kultur führen.

Handlungsnotstand

Umso wichtiger ist es daher, jetzt, wo sie nun mal hier sind, auf jene Menschen zuzugehen, die es verdienen, mit ihnen zu kooperieren und gemeinsam mit ihnen die Flüchtlingsspreu wie IS- Schergen und Silvestergrabscher vom Weizen zu trennen. Wer sonst könnte uns da schon helfen, wenn nicht anständige Flüchtlinge. Wenn wir uns künftig schweigend aus dem Weg gehen, machen wir alles nur immer schlimmer. Jetzt sind sie da, also ist nun auch Kennenlernen angesagt. Wenn wir all diese Menschen stattdessen diskriminieren und meiden, wird dies letztlich zu nichts Gutem führen. Ein geeigneter Modus operandi ist einfach unverzichtbar in einer solchen Situation und ein geeigneter solcher wäre es beispielsweise, sich mit deren Religion, dem Islam, auseinanderzusetzen. Jetzt kommt der Sommer näher mit all seinen Straßenfesten. Weshalb sollten nicht einmal Menschen aus aller Herren Länder ihre heimattypischen Gerichte an entsprechenden Ständen anbieten? Mit Rezeptvorschlag und einem kleinen Klönschnack (Schwätzle) gleich noch dazu, könnte man sich so schneller kennenlernen. Und das sollten wir wirklich tun, denn sonst bekommen wir noch einen weiteren Staat im Staate. Als wären es nicht schon genug.



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