Auf den zweiten Blick wird ein schier unglaubliches Maß an Verschwendung, oder positiv ausgedrückt, ein ebenso hohes Verbesserungspotential in diesem Geschäftsmodell deutlich. Eine Retourenquote von 70% führt in der Supply Chain zu einem immensen Mehraufwand an Transport-, Lagerhaltungs- und Personalkosten. Die Kunden verursachen und tragen diese Kosten selbst. Eine drastische Senkung der Retouren würde allen Beteiligten in der Supply Chain zugute kommen. Händler reduzieren den Transport- und Handlingsaufwand, Kostensenkungen werden an die Kunden weitergegeben. Nicht zu vergessen die ökologischen Konsequenzen. Eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 70% ist somit allein durch Transportvermeidung möglich. Technologische Fortschritte wie effizientere Motoren oder bessere Aerodynamik nicht berücksichtigt.
Aufgrund dieses kostenlosen Services fehlt Kunden hierfür jedoch häufig das nötige Verständnis wirtschaftlicher und ökologischer Folgen. Somit bleibt es schwer abzuschätzen, welches Geschäftsmodell das ökologisch verträglichere ist. Die persönliche Fahrt vieler Konsumenten zum Einkaufszentrum oder der Versandhandel mit kostenloser Lieferung ins Wohnzimmer? Zumindest würde sich das Verhältnis zugunsten des Versandhandels verschieben, falls es gelingt die Retouren zu verringern.