Verrückt: Keiner will Ostereier von Käfig-Hühnern, aber wir kaufen sie trotzdem

Posted by Marlene on März 18, 2018 · Schreibe einen Kommentar 

Verrückt: Keiner will Ostereier von Käfig-Hühnern, aber wir kaufen sie trotzdem
Bald ist Ostern, Anlass genug, mal über Eier nachzudenken – und über Hühner! In der aktuellen „Schrot & Korn“ sind mir interessente Zahlen über den Weg gelaufen (und ich mag ja Zahlen, weil sie Argumente gegen Skeptiker liefern): Der Ernährungsreport 2018 der Bundesregierung hat ergeben, dass sich 66 Prozent der deutschen Verbraucher eine artgerechte Tierhaltung wünschen und das auch transparenter gekennzeichnet haben möchten.

Das finde ich sehr positiv, nennt doch die Mehrheit der Menschen das Tierwohl noch vor Produktqualität und anderen Kriterien. Es ist aber nicht so einfach im Supermarkt die Lage zu überblicken – wenn man nicht gleich alles nur bio kaufen will/kann. Daher wäre, so die Argumentation von Schrot und Korn, doch ein staatliches Tierwohlsiegel nicht schlecht. Das könnte sich an der Eier-Kennzeichnung orientieren, denn diese hat hervorragend funktioniert.

Verrückt: Keiner will Ostereier von Käfig-Hühnern, aber wir kaufen sie trotzdem

Und jetzt kommt’s:

Inzwischen werden in Supermärkten so gut wie keine Eier aus Käfighaltung mehr verkauft. Die Käfighaltung soll 2025 in Deutschland auch ganz eingestellt werden. Klingt super, nicht wahr? Schaut man aber auf die prozentuale Verteilung, so stammten die 2015 verkauften Eier zu nur 4,2 Prozent aus Bio-Haltung, zu 13,6 Prozent aus Freiland-Haltung und zu 26,1 Prozent aus Bodenhaltung. Mal grob im Kopf überschlagen werdet ihr feststellen, dass hier noch ganz 56,1 Prozent übrig bleiben – und die stammen immer noch aus Käfighaltung (bzw. Haltung in „Kleinvolieren“)! Obwohl diese Eier eigentlich kein Verbraucher haben will, essen wir sie trotzdem! Denn sie stecken in (konventionell) verarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Nudeln) und bestimmt auch im Essen vieler Restaurants. Dort kann der Verbraucher leider nicht mitreden und dort ist auch kaum noch etwas transparent.

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Nachhaltige Ostern?

Beim Ostereinkauf sollte man also nicht nur danach schauen, dass die gekauften Eier bio sind und dass die verwendete Farbe einigermaßen natürlich und gesund ist. Man kann Eier auch mit Pfanzen färben (wobei das bei mir nicht immer zu dem Erfolg wie auf dem Foto geführt hat) und vor allem kann man Spaß haben beim Bemalen… Zum Ostereinkauf gehört für mich aber auch der Rest, den man so kauft: Schokolade, die möglichst nicht aus Kakaobohnen aus Kinderarbeit bestehen sollte. Achtet aufs Fairtrade-Siegel, denn wie pervers ist es denn eigentlich, wenn unsere Kinder ungesund viele Schokoosterhasen futtern, für die in Afrika versklavte Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften mussten? Zurück zu den Eiern: Fürs Ostergebäck aller Art sollte man auch entweder zu Bioware greifen oder den Kuchen selbst backen, denn dann kann man selbst bestimmen, welche Eier und welcher Kakao rein kommen.

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Schlaue Hühner

Das „dumme Huhn“ scheint übrigens eher die Ausnahme. Erst letztes Jahr jagte die Meldung durch die Medien, dass Forscher herausgefunden haben, dass Hühner schlauer seien als bisher angenommen. Ich finde solche Studien faszinierend, aber überrascht haben sie mich noch nie. Warum nehmen Menschen eigentlich immer an, dass sie die einzigen intelligenten Wesen auf der Welt seien, nur, weil sie die anderen Lebewesen (noch) nicht richtig verstanden haben? Und dann wundern sie sich, dass Bäume kommunizieren und Raben sich gegenseitig austrixen. Hühner können das übrigens auch. Seit letztem Jahr leben in unserem Garten drei Hühner und ein Hahn, die sehr neugierig alles erkunden und auch schon auf dem Schuppendach spazieren gegangen sind. Jedes hat seinen eigenen Charakter. Und jetzt warten sie bestimmt gerade sehnlichst darauf, dass der Frühling kommt.

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