Verräter

Verrätererschienen bei Michael Winkler

Wie kommt es, daß das ehrlichste und anständigste Volk der Welt ständig so viele Verräter hervorbringt? Wohlgemerkt Verräter an der eigenen Sache, Verräter am deutschen Volk?

Wenn Sie die erste Hälfte des ersten Satzes anzweifeln, dann haben Sie die Feindpropaganda nicht genau genug gelesen. Man wirft uns Deutschen Humorlosigkeit vor, Bürokratie, die Erfindung des industriellen Massenmords und natürlich sollen wir alle Kriegstreiber sein. Doch jene Eigenschaften, die dem weltweit unbeliebtesten Volk vorgeworfen werden, den Juden, sagt keiner den Deutschen nach: betrügerische Kaufleute, hinterhältige Vertragspartner und rituelle Kindesmörder. Selbst feindselige Propaganda erklärt uns vielleicht zu Mördern, aber eben nicht vertragsbrüchig und unehrlich.

Betrachten wir die deutsche Geschichte, so wimmelt es von Zwietracht und Verrat. Der deutsche König und römische Kaiser konnte nie seiner eigenen Gefolgsleute sicher sein, obwohl die ihm allesamt Heerfolge zugeschworen haben. Jeder Kurfürst, der den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wählte, stellte immer die eigenen Interessen über jene des Reiches. Luther spaltete nicht nur die Kirche, sondern auch das Reich. Der lutherische Schmalkaldische Bund verschenkte deutsche Städte, unter anderem Verdun, an die katholischen Franzosen, damit diese an ihrer Seite gegen den katholischen deutschen Kaiser kämpften. Jenes französische Verdun, vor dem die blutigsten Schlachten des ersten Weltkriegs tobten, war einmal eine deutsche Stadt gewesen, die dem Feind geschenkt wurde, für Dienste, die er nicht geleistet hat, denn der Schmalkaldische Bund wurde besiegt.

Der Dreißigjährige Krieg wurde quer durch Deutschland gefochten, wobei die Religionsunterschiede keinen daran hinderten, Bündnisse einzugehen. Katholische Franzosen und protestantische Schweden kämpften gegen die katholischen Truppen des deutschen Kaisers, und es ging nicht um Religion, sondern um Macht, um das Zerschlagen der Reichseinheit, die nach 1648 beendet war und erst 1871 wiederhergestellt wurde. Am Ende hatten alle Deutschen verloren, ob Katholiken oder Lutheraner.

Betrachten wir Preußen. Bei aller Bewunderung für die Leistung jener kleinen Sandbüchse, die zu einer europäischen Großmacht heranwuchs: Der Kurfürst hat sich selbst die Königskrone aufs Haupt gesetzt, ein Affront gegen seinen Kaiser. Und Friedrich der Große hat zwar auch gegen fremde Völker gekämpft, doch sein Hauptgegner war das deutsche Österreich, und seine Hauptbeute war das deutsche Schlesien. Der Kurfürst von Sachsen tat desgleichen: Er hat sich den polnischen Königsthron gekauft und von da an den Königstitel in seiner Familie geführt.

Napoleon hat zahlreiche Länder Europas unterworfen, doch seine treuesten Anhänger hat er in Deutschland gefunden. Der katholische Korse hat die deutschen Kirchengüter enteignet und sie an die deutschen Fürsten übergeben, als Entschädigungen für die Annektierungen, die er für Frankreich an deutschem Land vorgenommen hatte. Die deutschen Fürsten ließen sich von Napoleon gerne zu Königen erheben, das ach so ruhmreiche neue Königreich Bayern spielte dafür bereitwillig Napoleons Büttel im deutschen Südtirol.

Die preußischen Kriege von 1864 bis 1871 waren zu kurz, um Verrätern die Gelegenheit zu bieten, gegen das Reich zu agieren. Im ersten Weltkrieg war das anders. Kannte Kaiser Wilhelm zu Anfang des Krieges keine Parteien mehr, so traten diese Parteien immer stärker in Erscheinung. Was einmal “königlich-bayerische Sozialdemokraten” gewesen waren, wurden im Verlauf des Krieges Linksmarxisten, die zu Streiks aufriefen und so die Versorgung der kämpfenden Soldaten gefährdet haben. Der Munitionsstreik von Februar 1918 hat zur Kapitulation vom November geführt.

Gravierende Aktionen der Heimat gegen die eigene kämpfende Truppe sind in anderen Ländern unbekannt; sie mögen 1918 noch mit der Hoffnung auf einen fairen Frieden begründbar gewesen sein. nur wer damals genauer hinschaute, konnte bereits an der britischen Kampfesweise gegen die Zivilbevölkerung erkennen, daß den Alliierten ein Vernichtungsfriede vorschwebte. Die Briten hatten schon damals die ersten Bombardierungen an Zivilisten weit hinter den Kampflinien durchgeführt, ihre Kriegsplanung für 1919 hatte vorgesehen, diesen Bombenterror im großen Stil auszuweiten. Die britische Hungerblockade der deutschen Häfen wurde sogar nach dem Waffenstillstand fortgesetzt, ohne jeglichen militärischen Zweck.


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