woran, außer daran, dass es wärmer und sonniger wird, merkt man noch, dass es frühling wird?
an den männern. die seit einigen tagen deutlich guckiger unterwegs sind. bei uns würde man sagen: untenherum ein bisschen unruhig.
vor allem, wenn man dem südlich geprägten typ über den weg läuft. so war ich gestern bei meinem lieblingstürken einkaufen. ich lie-hie-be diesen laden. ist immer wie ein bisschen urlaub dort. zu jeder jahreszeit ist es dort bunt, laut, lustig. gut gelaunte türken flitzen herum, halten einem duftende tomaten unter die nase und auf den warenschildern steht nicht nur der warenname sondern immer auch eine verlockung. so zum beispiel: tomaten aus dem süden. sehr, sehr fein. besonders schön ist die marktatmosphäre dort, kaum betritt man den laden, schallt es einem fröhlich entgegen:
„frrrrrrischerrrr sparrrrrrgel. frrrrisch eingeflogen. errrster klasse geflogen.“
„rrrrriesengurrrrrken“
oder neuerdings:
„bonjour madame, belle belle!“
gestern gab es ein novum. mitten im raum stand eine riesige kühlvitrine voller eis, dahinter stand ein türke, hielt einen fisch am schwanz hoch, ich tippe auf sardine, und brüllte:
„frrrrrische fische. jetzt neu. jeden donnnnnerstag.“
2 skeptische kundinnen standen davor, das wird wohl kein verkaufsschlager. erinnerte mich sehr an den fischverkäufer aus asterix und obelix.
nebendran stand ein kollege von ihm und gab telefonisch bestellungen durch. wie ein wasserfall plapperte er in sein handy, was sich in etwa so anhörte:
„üllüättelgülli rucola gülliätüü wassermelone….“
aber zurück zum frühling. kaum war ich drin, spürte ich einen sehr wohlwollenden blick auf mir ruhen. Ich drehte meinen kopf in die richtung aus der ich ihn vermutete und sah ein breites lächeln unter einem sauber gepflegten schnurrbart und einen anerkennenden blick aus dunklen augen. und ein petzauge. mehr nicht. dezent, unaufdringlich und anerkennend. gut, das darf es und wurde mit einem lächeln meinerseits quittiert. weiter zur fleischtheke und meinem lieblingsmetzger weit und breit. immer fröhlich und charmant der gute und das beste lamm im umkreis von 100 km.
„ich hätte gerne frische lammwürste. die scharfen!“
„madame, soso, die scharfen also?“ langer blick aus dunklen augen, augenbrauen, die hoch und runter hüpfen, schiefes grinsen. alles drumherum lacht, ich auch. der war gut. so ist der sonst nie!
amüsiert schlenderte ich zur kasse, vor mir in der schlange stand eine herrliche erscheinung. etwas untersetzt und kräftig, in feinstem zwirn und glänzenden schuhen, handy am ohr, in das er munter trällerte:
„kollega, ich steh hier in laden kollega.“ in den kollega-pausen zwinkerte er mir fröhlich zu, die zähne blitzten und dann entschwand er samt einkaufstüte zum ausgang heraus. kaum war ich mit meinen prallgefüllten taschen aus dem laden und in richtung auto unterwegs, tönt es von der ampel her:
„wrrrrrummmmm wrrrrrummmmmm wrrrruummmmm!!!“
uiuiuiui, dachte ich, wer macht denn da so mächtig einen auf dicke hose? er. in einem großen, glänzenden auto stand er da, schaute zu mir herüber, hob etwas schüchtern die hand und machte: „huuhuuu“. wie süß.
ob es an meinem frisch blondierten haupthaar lag oder einfach nur am aufkeimenden frühling, wer weiß! jedenfalls bescherte es mir gute laune und ich konnte zuhause mit meinem mann herzlich darüber lachen.
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