Für viele Besucher der Vernissage war es ein ganz besonderer Moment, Hermann Nitsch live zu erleben. Auch der in Wien lebende Künstler genoss den großen Andrang bei der Präsentation seines Gesamtwerks sichtlich.
46 Jahre nach seiner ersten Münchner Aktion im legendären Aktionsraum 1 in der Waltherstraße zeigt das Museum Villa Stuck Werke des Wiener Aktionismuskünstlers. Am 4. Februar eröffnete Michael Buhrs gemeinsam mit Hermann Nitsch und Kurator Hubert Klocker die Ausstellung „ExistenzFest“.
Kurator Klocker legte bei der neuen Ausstellung den Schwerpunkt auf die Vermittlung des dramatischen und performativen Werks von Nitsch. Im Zentrum steht hierbei das „o.m. theater“ (Orgien Mysterien Theater). Bei dem sechs Tage und Nächste dauernden Spektakel kommen nicht wenig Tierblut und Gedärme zum Einsatz und sollen eine rauschhafte Existenzerfahrung sowie in kathartisches Erleben bewirken. Dieses Ereignis wurde 1998 erstmals in seiner Gesamtlänge auf Schloss Prinzendorf im Wiener Umland aufgeführt.
Seit den Sechziger Jahren wird Nitschs Kunst vermehrt in Galerien und Museen gezeigt. So erlangte seine Kunst einen neuen Kontext und öffentliche Aufmerksamkeit. Als Hommage an seinen Aktionismus hat sich das Museum Villa Stuck in enger Zusammenarbeit mit dem Theatermuseum Wien, das Ziel gesetzt, eine umfassende Sicht auf Nitschs Gesamtwerk zu ermöglichen. Dafür wird in „ExistenzFest“ explizit auf die szenischen Eigenschaften und den theatergeschichtlichen Kontext eingegangen.
MUCBOOK-Fotograf Sebastian Lehner hat auf der Vernissage Fotos gemacht.
Eröffnung von "ExistenzFest. Hermann Nitsch und das Theater" am 4. Februar
Publikation über Nitschs Kunstaktionen veröffentlicht im Rahmen der Ausstellun
Videoinstallationen sowie Zeichnungen und Manusprikte Nitsch zu seinen Aktionen
"Oedipus" von Hermann Nitsch
Kostüm aus Hérodiade von Jules Massenet (m.) sowie Kostümentwürfe (li.) von Hermann Nitsch
Videoinstallation zu Nitschs 102. Aktion
„ExistenzFest. Hermann Nitsch und das Theater“
bis 8. Mai 2016 (Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr)
Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60
Der Eintritt beträgt 9 Euro / ermäßigt 4,50 Euro (incl. Besuch der Historischen Räume)