Das vernetzte Fahrzeug ist der Automobiltrend der Zukunft. Das zeigten nicht zuletzt zahlreiche Technikhighlights, die zwischen dem 17. Und dem 27 September 2015 auf der 66. Internationalen Auto Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main gezeigt wurden. Motto der Veranstaltung: „Mobilität verbindet“.
Als zentrales Bindeglied zwischen dem Fahrzeug und der digitalen Welt des Internets fungiert das Smartphone. Immer mehr Automobilhersteller statten ihre aktuellen Modelle mit entsprechender Technik aus. Marktführend sind Apples CarPlay und das Google-Konkurrenzprodukt Android Auto. Beide Schnittstellen ermöglichen es technikaffinen Fahrern, die Funktionen ihres Smartphones mit der Kommunikationsanlage des Autos zu nutzen. Als mobile Alleskönner statten moderne Telefone den Bordcomputer so mit MP3-Player, Navigationssystem, Terminplaner, Adressbuch, SMS oder E-Mail-Funktion aus. Die Bedienung erfolgt komfortabel per Touchscreen, Spracheingabe oder geschickt platzierte Tasten am Lenkrad. Bei Apple ist CarPlay bereits ab dem iPhone 5 integriert. Android-Telefone lassen sich ab Version 5.0 mit dem Auto verbinden. Unterstützt werden die Schnittstellen bereits bei ersten Modellen von VW, Seat, Audi, Opel, Volvo und Hyundai. Mercedes liefert bereits die A-Klasse mit Apple CarPlay aus. Die Integration von Android Auto steht bei den Stuttgartern noch aus.
Nutzen lassen sich im Auto jedoch nur Apps, die für den Straßenverkehr freigegeben wurden. TV- und Spieleanwendungen werden aus Sicherheitsgründen nicht unterstützt. Stattdessen werden andere Anwendungsgebiete erschlossen: Dass die Vernetzung von Smartphone und Auto schon in naher Zukunft weit über Infotainment hinausgehen wird, zeigte die Bosch-Tochterfirma Drivelog auf der IAA 2015 mit einem Funkmodul für die OBD-Buchse und der entsprechenden Analyse-App. So lassen sich Fahrzeugdaten via Bluetooth in Echtzeit ans Mobiltelefon senden. Fahrzeughalter haben so die Möglichkeit, die wichtigsten Funktionen ihres Autos vor dem Start zu überprüfen, durch einen Live-Monitor die eigene Fahrweise zu überwachen und ökonomischer zu gestalten oder online nach Tankstellen oder Werkstätten zu suchen.
Doch wer nun plant sein Auto mit dem Smartphone zu verbinden, sollte den Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen lassen. Ein Internetzugang zum Auto birgt immer auch ein Gefahrenpotenzial. Sobald das Auto vernetzt wurde, ist es von außen erreichbar und somit verwundbar gegen Hackerangriffe, Schadsoftware und Datendiebstahl. Mit der Markteinführung von Connected-Car-Technologien rücken somit auch das Thema Mobile-Security und der damit verbundene Markt für Sicherheits-Features und Anti-Viren-Apps in den Mittelpunkt. Gleichzeitig sind die Fahrzeughersteller bemüht, sicherheitsrelevante Bereiche komplett vom Internetzugriff abzuschirmen.
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