Vermummungsverbot für Vassilakou
Es gibt Wichtigeres aber wenig Symptomatischeres als das, was sich aktuell in Wien im Zuge der Erweiterung der Kurzparkzonen abspielt.
Bis heute kann ich ja nicht verstehen, weshalb die Kostenpflicht für das Abstellen (!) nicht den Gebrauch des PKWs für die Wiener Grünen etwas mit Ökologie zu tun hat (http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=65272).
Auch wenn ein sich um logisches Denken bemühter Mensch die prinzipielle Möglichkeit eines eigenen Denkfehlers immer zu bedenken hat, spricht die Fülle der, na sagen wir, schwer nachvollziehbaren Argumentationen der grünen Führungsschicht, vielleicht doch dafür, dass gerade sie diese Regel behende mißachten. Eine Auswahl gefällig?
Van der Bellens spätes Antreten im Gemeinderat, Verweigerung einer Volksabstimmung, Parkpickerl für Wiener in NÖ
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=75443
ESM
http://medicus58.wordpress.com/2012/07/04/ich-sehe-rot-fur-die-grunen/
Atominstitut
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=61135
Wohldotierter Seitenwechsel der Gesundheitssprecherin Sigrid Pilz
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=77432
Aber kehren wir zurück zum eigentlichen Thema:
Der Auswirkung des Parkpickerl
Unmittelbar nach dem Inkrafttreten der Ausweitung schon bildreich mit der Logik der Weight Watchers (Vorher-Nachher) zu twitterten, dass sich nun Autos in Luft aufgelöst haben und die Sonne heller scheint, weil Vassilakkou die Pickerlzonen erweitert hat(https://twitter.com/gruenewien/status/253443444352106496/photo/1) ist eine Beleidigung jedes denkenden Menschen.
Auch wenn sich meiner Wahrnehmung nach an den beiden Orten, die ich "wohnbedingt" gut überblicke, nichts geändert hat, ist mir, im Gegensatz zur Werbeagentur der Wiener Grünen klar, dass Auswirkungen einer einzelnen Maßnahme in einem so komplexer Prozess nicht nach drei Tagen beurteilbar sind. Diese Jubelpolitik kennen wir in Wien zur Genüge von der roten Rathausmehrheit in ihren zahlreichen (steuerfinanzierten) Druckwerken, die uns die Briefkästen verstopfen.
Ich habe schon in einem früheren Eintrag darauf hingewiesen,
dass die Grünen schlecht beraten wären darauf hoffen, dass sie allein durch mangelnde politischen Alternativen irgendwann einmal zu einer bestimmenden politischen Kraft in diesem Land werden.
Während nahezu alle Polit-Kommentatoren bescheinigen, dass die Grünen, die einzige Partei in Österreich sind, die nicht bis zum Hals in irgendwelchen Korruptionsskandalen stecken, schlägt sich dies auch in aktuellen Wahlen (z.B.: burgenländische Gemeinderatswahlen + 0,4%
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/492171_Burgenland-Wahlen-mit-einigen-Ueberraschungen.html) nicht wieder.
Sich wie Vassilakou nur hinter frisch gewonnenen Macht zu verstecken (keine Volksbefragung weil die Rathausjuristen einen Paragrafen gefunden haben),
sich hinter dem Parkpickerl zu vermummen und Schönreden, was das Zeug hält, von diesem Politikertyp haben wir genug, das ist keine Alternative.
Jetzt kann man den Stil von ÖVP- Bezirksrat Peter Zauner, der twitterte : "Vassilakou lacht sich über Währing tot (hoffentlich bald)." durchaus kritisieren, nur ist er vermutlich nur die geschönte Variante dessen, was sich die Mehrheit der Bevölkerung denkt (und wählen wird).
(http://www.krone.at/OeVPler_hoffte._dass_sich_Vassilakou_bald_totlacht-Parkpickerl-Streit-Story-336779
Getreu der Watzlawick’schen Erkenntnis, dass die klassische Reaktion auf ein Scheitern, ein Mehr von demselben ist, wird nun an eine Ausweitung der "Parkraumbezahlung" auf ganz Wien angedacht.
http://derstandard.at/1348285134529/Wiener-Parkpickerl-Vassilakou-wuenscht-sich-Ausweitung-der-Ausweitung
Auch wenn die ersten "Kriegserklärungen" aus Niederösterreich eintreffen (http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1298840/Pickerlausweitung_Kriegserklaerung?_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/index.do) verwundert es mich doch, dass offensichtlich die Wiener, die aus verschiedenen Gründen noch in dieser Stadt leben, d.h. nicht in ein Häuschen im Grünen im billigeren Umland angestrebt haben, nun dafür bestraft werden, dass sie ihren fahrbaren Untersatz nur gegen Bezahlung in der Nähe ihres Wohnortes abstellen können.
Natürlich gibt es kein Menschenrecht auf einen Parkplatz, aber dafür bestraft zu werden, im Machtbereich einer Grünpolitikerin zu wohnen, die unter den billigenden Augen der roten Finanzstadträtin eine geldbringende Möglichkeit gefunden hat, ihr Stammklientel zu bedienen,
das haben sich wohl die wenigsten der 95445 Grünwähler verdient, insbesondere die, die nicht so viel verdienen, dass sie sich einen Dauerparkplatz in den wenigen Parkgaragen im Stadtkern leisten können, denn Parkplatz kriegen sie mit und ohne Pickerl ohnehin nicht, dafür sorgt schon die Verkehrspolitik.
http://wien.orf.at/news/stories/2553545/
Aktuell halten 66.57% der Befragten auf ORF.at die "Parkpickerlausweitung"
das für eine reine Geldbeschaffungsaktion der Stadtregierung
http://wien.orf.at/news/stories/2552935/