Vermögensverteilung: Deutsche sind vergleichsweise arm

Heute mal wieder ein bisschen Statistik: Die Deutsche Bundesbank hat heraus gefunden, dass deutsche Haushalte im europäischen Vergleich ziemlich arm sind: Während das Nettovermögen (also Geld, Immobilien, Autos usw. minus Schulden) in Deutschland durchschnittlich bei 195.000 Euro liegt, kommen spanische Haushalte durchschnittlich auf ein Vermögen von 285.000 Euro und französische auf 229.000 Euro. Wobei die überwiegende Mehrheit der Deutschen sowieso von solchen Werten nur träumen kann, denn in Deutschland sind die Vermögen der deutschen Haushalte sehr ungleich verteilt, der Median der Vermögen liegt bei 51.400 Euro – die eine Hälfte der deutschen Haushalte hat mehr als diese 51.400 Euro, die andere eine Hälfte hat weniger. In Frankreich liegt der Median bei etwa 114.000 Euro, in Italien sogar bei 164.000 Euro. So viel also zu den Selbstbeweihräucherungen der schwarzgelben Regierungskoalition, die nicht müde wird, zu behaupten, wie verdammt gut es den Deutschen doch ginge, im europäischen Vergleich und so.

Warum die Deutschen vergleichsweise arm sind, wird natürlich nicht mit der Agenda 2010, sondern mit dem vergleichsweise geringen Immobilienbesitz erklärt: In Deutschland wohnen 44 Prozent der Bevölkerung in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus, in Frankreich sind es knapp 60 Prozent und in Spanien (derzeit noch) über 80 Prozent. Wobei die deutsche Regierung ja daran arbeitet, dass die anderen auch bald kein Dach mehr über dem Kopf haben werden – recht erfolgreich sogar. Deshalb ist Frau Merkel zum Beispiel in Griechenland fast so beliebt wie dieser Dings da, der so ähnlich aussah wie Charlie Chaplin, aber nicht genannt werden darf, weil Hitler-Vergleich ja absolut no-go. Geht gar nicht.

Aber dafür gibt es dann ja noch die besonders armen Ossis, die den Schnitt drücken: Während die Wessi-Haushalte ungefähr so viel auf der hohen Kante haben wie die Franzosen (etwa 230.000 Euro), kommen die Ossi-Haushalte nur auf ein Nettovermögen von sehr viel weniger. Das ist schon eine Frechheit – aber den Realsozialisten war völlig schnurz, wem die Häuser gehörten, in denen die Leute gewohnt haben. Das haben sie jetzt davon: Eben kein Wohneigentum und ständig steigende Mieten. Deshalb versauen diese Hungerleider nun den deutschen Schnitt!

Die Notenbanker haben anhand dieser Zahlen übrigens herausgefunden, dass Hausbesitzer reicher sind als Mieter und auch, dass junge Menschen ärmer als ältere, wobei ganz alte Menschen auch wieder vergleichsweise arm sind. Also Dinge, auf die man auch so hätte kommen können. Die interessante Frage ist, was die Deutsche Bank diesen Erkenntnissen nun anfängt. Wird sie empfehlen, mehr Wohnungen zu bauen und diese unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, damit die Armen keine Miete mehr zahlen müssen und künftig weniger warm sind? Wohl kaum.



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