Den Arbeitsplatz an einen Polen verloren? Darüber können sich Niederländer auf einer Websites der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders beschweren.
AMSTERDAM taz | Eine Initiative der rechtspopulistischen Partij voor de Vrijheid (PVV) sorgt in den Niederlanden für Diskussionen. In der vergangenen Woche richtete die Partei auf ihrer Website eine “Anlaufstelle Mittelosteuropäer” ein. In einem Formular können Bürger dort ihre Beschwerden über Arbeitsmigranten aus Osteuropa melden. Zur Verfügung stehen zwei Kategorien: “Belästigung”, worunter “Lärm, Parken, Trunkenheit und Verluderung” fallen, und der Verlust des Arbeitsplatzes “an einen Polen, Bulgaren, Rumänen oder anderen Mittel- oder Osteuropäer.” Die Klagen sollen dem Ministerium für Arbeit und Soziales überreicht werden.
Der sozialdemokratische Europaabgeordnete Thijs Berman verurteilte die Initiative scharf. Er kritisierte die “Feigheit anonymer Einsendungen” und bezeichnete die Anlaufstelle als “sehr diskriminierend”.
http://taz.de/Diskriminierung-in-den-Niederlanden/!87700/
Der niederländische Rechts-Politiker Wilders hat sich den Zorn osteuropäischer Botschafter zugezogen. Anlass ist eine Website, auf der er zur Denunziation aufruft.
Zehn osteuropäische Staaten haben gegen eine Website der niederländischen rechtspopulistischen Freiheitspartei (PVV) protestiert, auf der sich Bürger über Osteuropäer beschweren können. Die Botschafter und Geschäftsträger von Polen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und weiteren Ländern in den Niederlanden verurteilen in ihrem offenen Brief das Abzielen auf eine bestimmte Personengruppe als “diskriminierend und herabwürdigend”.
Auf der Website “Meldestelle für Störungen durch Osteuropäer” ruft die PVV des Rechtspopulisten Geert Wilders dazu auf, Probleme zu melden, die durch die Öffnung des Arbeitsmarktes für Menschen aus den ost- und mitteleuropäischen EU-Staaten entstünden. Die Beschwerden würden an das Arbeitsministerium weitergeleitet.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-02/wilders-webseite-niederlande