Verloren in der grünen Hölle von Ute Jäckle

Von Booksaweek

Um was geht's?

Das Leben der siebzehnjährigen Kolumbianerin Elena verläuft glücklich und sorgenfrei. Bis sie eines Tages gemeinsam mit zwei Freundinnen auf dem Weg zu einem Einkaufsbummel entführt und in das Camp einer professionellen Kidnapperbande mitten im Regenwald verschleppt wird. Eine Zeit voller Todesangst und Schrecken bricht für die Mädchen an, denn der cholerische Bandenführer Carlos kennt keine Gnade.
Elena will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, sie rebelliert mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Männer und fordert damit den Zorn von Carlos heraus. In letzter Minute beschützt der attraktive Entführer Rico sie vor dem gefährlichen Anführer und stürzt Elena in einen Gewissenskonflikt. Ehe Elena bewusst wird, auf was sie sich einlässt, zieht es sie in einen reißenden Strudel aus Leidenschaft und tödlicher Gefahr.

Wie war's?
Gut... Gut war's! Ich habe mir zu Beginn des Buches überhaupt keine Gedanken zum Inhalt gemacht und hatte dementsprechend auch keine Erwartungen die erfüllt werden mussten. Ich ging ganz unbedarft in diese Geschichte hinein, genauso unbedarft wie unsere Protagonistinnen auch. Die Hauptstory fängt direkt ohne große Umschweife an. Ehe man sich versieht sind die Mädchen auch schon gekidnappt und befinden sich auf ihrem beschwerlichen Weg durch den Jungel. Lange weiß man nicht wieso die Mädels entführt wurden und macht sich Gedanken darüber wer genau dahinter steckt, welche Gründe es gibt und was die Mädchen noch alles erleiden müssen. Schon der Weg zum Camp in dem die Mädchen dann leben werden ist eine reine Tortur und ich habe so mitgelitten. Besser wird es auch im Camp nicht und es kommt zu psychischer und körperlicher Gewalt und es wird nichts verschönigt. Auch Mord und Vergewaltigung sind ein Thema, was ich erst einmal schlucken musste, dennoch die Geschichte sehr real und glaubwürdig erscheinen lässt. 

Unsere Hauptprotagonistin heißt Elena und sie ist eine wahre Kämpferin. Von Anfang an, legt sie sich mit ihren Entführern an und riskiert so nicht nur einmal ihr und das Leben der anderen Geiseln. Sie will und kann sich einfach nicht mit ihrer Situation abfinden und will unbedingt, egal was kommen mag, zurück nach Hause. Doch das sie im Jungel, genau unter den Entführer ihre große Liebe finden wird, ist für Elena lange Zeit undenkbar. Wir erleben die Entführung die quälenden Wochen im Lager und die Ausbrüche der Entführer aus Elenas Sicht. Somit wird die Geschichte zu einer Art Biographie und man kann sich noch mehr mit der Story identifizieren. Anfangs hat mich Elena etwas genervt, denn ihren ständigen Drang sich mit allen anzulegen ist sehr nervenaufreibend. Doch zur Mitte des Buches wird genau dieser Drang sehr sympathisch und zum Ende hin war Elena für mich eine wahre Heldin. Aber wir erleben die Geschichte nicht nur aus Elenas sondern auch aus Ricos Sicht. Rico ist der Cousin von Carlos, der der Chef der Entführerbande ist. Rico ist ganz anders als alle anderen Männer, er kann zwar auch gewaltbereit und sehr gefährlich werden, doch im Grunde ist er ein herzensguter Mensch, der einfach nur alles hinter sich bringen möchte und dann so schnell wie möglich in ein neues Leben starten will, ganz ohne Entführungen und Gewalt. Elena weckt seine Aufmerksamkeit, sie kommen sich näher, er erkennt das Elena keine Angst vor ihm hat und das er ihr anvertrauen kann, wer er wirklich ist. Er sieht in Elena kein Opfer mehr, sondern nach und nach eine Frau die er beschützen muss und die er um jeden Preis für sich haben will. Er verliebt sich in Elena und bevor er mit ihr fliehen kann, stürzt auf beide das Chaos herab. Rico wird gezwungen für seine Liebe sein Leben auf's Spiel zu setzen und er ist dazu bereit alle Machenschaften seiner alten Gruppe auffliegen zu lassen nur um Elena zu retten. Dieses Buch ist spannend, nervenaufreibend und sehr komplex aber auch manchmal etwas langatmig. Es gab Kapitel in denen ich mir etwas mehr Schnelligkeit und Kürze gewünscht hätte. Wiederum andere Kapitel hätten etwas mehr ausgebaut werden können. Aber vorallem zum Ende hin hat mich das Buch nicht mehr loslassen können und ich habe bis halb drei Nachts gelesen um heraus zu finden wie es zu Ende geht. Ich wurde überrascht, mitgerissen und völlig glücklich aber auch leicht enttäuscht zurück gelassen. Enttäuscht, weil mir das Ende zu abrupt kam und glücklich weil es so endete wie ich es mir erträumt hatte. Alles in allem kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen der Krimis mag die nicht zu krimilästig sind, sondern sich mehr mit den Protagonisten beschäftigen, in denen es auch um Liebe und Zwischenmenschliches geht, die sich nicht nur auf eine Sache beschränken sondern viele Themen aufgreifen. Ich mochte den Schreibstil, der einfach aber auch komplex zugleich ist, die Protagonisten und die Idee der Autorin, solch ein Thema auf das Papier zu bannen. 4,5 Sterne von 5 für Verloren in der grünen HölleInfo:

Erschienen: Jun. 2014

Umfang: 756.828 Zeichen Format: 12 x 19 cm Seiten: 470 Verlag: bookshouse ISBNs: 9789963523979 (P-Book)
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Preis: 3,99 EUR
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